Wie arg sollte man sich von einem psychisch kranken, depressiven (eigentlich aber geliebten) Mitmenschen terrorisieren lassen?
Es geht um eine Person, die mir sehr sehr nahe steht, eigentlich näher als sonst irgendjemand. Ich würde normalerweise alles für diese Person tun (und habe auch schon so gut wie alles getan). Aber jetzt verlangt diese Person, dass ich umziehe. Ich wohne in ihrer Heimatstadt, eine Art heiliger Ort für diese Person, an dem ihre letzten harmonischen Kindheitserinnerungen hängen (Park usw.) Jetzt hat diese Person aber Probleme damit, dass mich meine Eltern dort besuchen. (Sie haben mir einiges angetan und ich liege der Person eben auch am Herzen). Sie kann die Vorstellung nicht ertragen, dass meine Eltern z.B. ihren heiligen Park betreten etc. Deshalb soll ich umziehen, damit mich meine Eltern dann dort besuchen können und ich aus dem emotional besetzten Gebiet raus bin.
Also ich mache ja einiges mit, aber das ist mir jetzt doch etwas viel, was meint ihr dazu? Ist es nicht absolut wahnsinnig das Ganze? Ich hätte einfach mal gerne die eine oder andere neutrale Meinung dazu.
Vor allem gefällt es mir dort zu wohnen und ich möchte nicht umziehen, aber ich glaube nicht, dass sich an der zwanghaften Sichtweise dieser Person in absehbarer Zeit etwas ändert. (Sie ist schon länger in Therapie...)
Mondstern2015-12-19T13:40:14Z
Beste Antwort
Eine ziemlich schwierige Situation, in der du dich befindest. Ich würde sagen ein normal denkender, geistig gesunder und beim vollen Verstand befindener Mensch würde niemals auf so eine absurde Idee kommen, dich aus der Stadt, ja zu vertreiben bloß damit sein ,,heiliger Park nicht wegen deinen Eltern entweid wird.
Diese Person braucht dringend therapeutische Hilfe und wenn sie dir wirklich so viel bedeutet, dann solltest du versuchen mit ihr darüber zu reden und medizinische Hilfe aufsuchen. Ihr Verhalten grenzt an Fanatismus und ist mehr als nur radikal. Sie scheint einen schweren Fall von Paranoia zu haben. Sie braucht defintiv psychische Hilfe. Was du auf keinen Fall tun solltest ist es ihrer bitte nachzugehen und wirklich die Stadt zu verlassen. Dadurch bestätigst du für sie nur ihre Wahnvorstellungen und treibst sie noch tiefer in die Ferne der Realität. Abgesehen davon musst du dich von niemanden so dermaßen tyrannisieren lassen, ganz egal wie viel dir die Person bedeutet.
Ergänzung Wenn sie bereits in der Therapie ist, dann solltest du sie als ,,Patient'' ansehen. Ganz egal was für einen Schwachsinn sie dir erzählt, nehme das auf keinen Fall ernst und versuche einfach die Person auf ihre unsachgemäßen Anforderungen aufmerksam zu machen.
Ein psychisch kranker Mensch reagiert anders als ein gesunder Mensch. Deshalb solltest Du diese Person auch als krank einstufen und nicht tun was sie verlangt. Du bist gesund und solltest Deinen eigenen Weg für richtig halten. Kranke gehören in Behandlung.
Ok, stellen wir fest, Du schreibst: "Also ich mache ja einiges mit, aber das ist mir jetzt doch etwas viel,...." Stellen wir weiter fest, Du triffst die Aussage: "Vor allem gefällt es mir dort zu wohnen und ich möchte nicht umziehen...."
Na, dann ist doch alles paletti, wenn Du weisst, was Du willst! Das wiederum ist Grund genug, auch zu tun was Du willst - und was Dir guttut und Lebenskraft gibt.
Vor allem solltest Du Dir eines vor Augen halten: DU bist weder Aerztin, noch Therapeutin. Die Person, von der Du redest, mag zwar professionelle Hilfe brauchen u. Patientin sein - aber NICHT DEINE!
Lass' Dich also nicht dermassen vereinnahmen und aufreiben, sondern ueberlasse die Behandlung dieser Dir nahestehenden Person Fachleuten. - "Kuemmern" kannst Du Dich ja trotzdem aber mit der notwendigen Distanz, welche Dir noch ein Eigenleben und Luft zum Atmen laesst.