Einflüsse des Lateins ins Deutsch in Relation zum Englischen?
Mir kommt es so vor als würden lateinische Wörter im deutschen gerne als Fremdwörter benutzt oder also Idiome. Beispielsweise Oesophagus, was Speiseröhre bedeutet. Im Englischen kann man dies viel natürlicher sagen, auch wenn doch inzwischen gutter oder food pipe mehr Verwendung findet. Aber auch andere Wörter wie acceleration (Beschleunigung) kommt hier direkt aus dem Lateinischen accelerare (beschleunigen). Wenn man im Deutschen lateinische Ausdrücke findet, dann so etwas wie Klamheimlich (clam = lat. für heimlich).
Heimlich ist ein perfektes Beispiel wie deutsche Wörter im Großteil aufgebaut sind. Sehr sinnhaft. Heimlich heißt so viel wie man fällt nicht auf, weil man wirkt als wäre man hier zu Hause, als gehöre man hier nicht her. Befremdlich ist hier das Antonym, das aussagt, man wirkt als wäre man hier nicht zu Hause, also man schöpft Misstrauen und steht unter Beobachtung.
Insgesamt sind viele der Wörter im Deutschen viel logischer Aufgebaut. Auch so etwas wie Kettenhemd ist komplett zu verstehen was damit gemeint ist. Mail (engl. für Kettenhemd, oftmals fälschlicherweise auch als chainmail bezeichnet) ist hier nur über eine lange Etymologiekette gekennzeichnet.
Meine Frage, wie kam die Entwicklung zu Stande, dass es in Relation viel weniger übernommene Wörter im Deutschen gibt und wenn, dann stärker abgeleitete Wörter die sich weiter von dem Ursprung entfernt befinden wie Küche (vom franz. cuisine)?
Gab es irgendwann eine historische Bewegung, die Deutsch versuchte von Fremdsprachen zu befreien oder war das ein Nebeneffekt bei der Erschaffung von Althochdeutsch aus den einzelnen Dialekten? Und Bonusfrage, wann genau wurde dieses Althochdeutsch erschaffen? Ich erinnere mich vage mal damals etwas davon in der Schule gehört zu haben, aber ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern. War das bei dem Krieg zwischen Preußen und Napolen III. als Deutschland geeint wurde?