Unfall mit einem Motorrad ....?

Ich hatte vorige Wochen einen Unfall, ich wollte mit meinem Fahrzeug links auf einer Garagenzufahrt einbiegen und war schon zur Hälfte auf der "Gegenspur" als mir ein Motorrad (750 cc) entgegen kam. Dieser kollidierte mit mir und schlug in den rechten Kotflügel ein. Der "Biker" zog sich hierbei mehrere Knochenbrüche zu. Die Zufahrt befindet sich 55 Meter vor einer Kurve, wobei die Sicht auch noch durch Bäume beeinträchtigt ist, die Geschwindigkeit ist auf dem Teilstück (200 m vor und hinter der Zufahrt) durch Schilder auf 50 km/h begrenzt worden. Die Unfallaufnahme durch die Polizei hat ergeben, dass das Motorrad eine 38 m "Bremsspur" hinterlassen hatte bevor es in meinem Fahrzeug "einschlug" ...
Die Schuldfrage wird wohl über ein Gericht ermittelt werden müssen ....

Ich möchte eigentlich nur Eure Meinung hören (lesen)

2013-09-09T04:25:29Z

Witterrungsbedingungen: 25 C Grad, Sonnig, 14.00 Uhr, asphaltierter Strassenbelag
die "Bremsspur" ist gut zu erkennen und stammt nur durch das hintere Rad

Anonym2013-09-09T06:17:15Z

Beste Antwort

Schuldzuweisungen hin oder her, hier ist doch der Tennor auf die Frage, währe der Unfall vermeidbar gewesen. 1. durch den Pkw-Fahrer oder 2. durch den Krad-Fahrer.

Wie in der Frage beschrieben wurde, ist die Kurve uneinsichtbar, d. h. das beide Fahrer frühstens am Scheitelpunkt der Kurve das jeweilige Fahrzeug gesichtet haben muß.

Die Zufahrt befindet sich 55 m von der Kurve entfernt und kein entgegenkommendes Fahrzeug sichtbar war, wann sollte der Pkw denn dann losfahren?

Andersrum aber gesehen, wenn das Motorrad sich an die Höchstgeschwindigkeit gehalten hätte, in wie weit hätte dieser dann den Unfall vermeiden können.

Die Formel hierzu : Vo = √(2×a×s)

Bei einer Verzögerung von 6 - 8 m/sek (welches für Motorräder reallistisch ist) ist bei optimal genutzter Bremswirkung ein Bremsweg zwischen 11 und 15 bei 50 km/h erreichbar.

Im Internet befinden sich mehrere Tabellen, die auch Interaktiv auf Daten eingestellt werden können, einen Link zum nachlesen, habe ich angehangen

?2013-09-09T15:50:46Z

Meiner Meinung wirst Du damit rechnen müssen, den größten Teil der Schuld zugesprochen zu bekommen. Ob man dem Motorradfahrer überhaupt eine Teilschuld gibt, ist für mich noch fraglich.
Aber das ist eher für die Versicherung interessant, die den Schaden regulieren wird.

Du musst aber auch noch mit einem Strafverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung rechnen.

Mimas2013-09-09T06:07:32Z

Wenn man deine unter weitere Details mitgeteilten Fakten zu den herrschenden Witterungsbedingungen, Straßenzustand etc. mit einbezieht, dann liegt für mich recht klar auf der Hand, der Motorradfahrer war deutlich zu schnell unterwegs.
Die sichtbare Bremsspur von 38 m Länge deutet ganz klar auf eine ganz erheblich höhere Geschwindigkeit hin.

Denn was einige hier bei ihren ganzen Berechnungen wohl außer acht gelassen haben ist, die 38 m sind nicht der Brems- bzw. Anhalteweg, sondern nur die Strecke, die der Kradfahrer gebremst hat.
Wären die 38 m der Anhalteweg, wäre er ja zum Stehen gekommen.
Ist er aber nicht, sondern er ist mit einer immer noch so hohen Geschwindigkeit gegen das Auto geprallt, dass er sich diverse Verletzungen zugezogen hat.

Folglich muss die Anfangsgeschwindigkeit so hoch gewesen sein, dass 38 m Bremsweg nicht ausreichten das Motorrad zum Stehen zu bringen.
Und unter den von dir geschilderten Bedingungen kann eigentlich jedes Motorrad (so es denn in Ordnung ist) aus 50 km/h in weniger als 38 m zum Stillstand gebracht werden.

Daraus schlussfolgernd würde ich annehmen, dass schon aus diesem Grund dem Motorradfahrer mindestens eine erhebliche Mitschuld zuzuweisen ist.
Wenn du aufgrund der dort herrschenden Sichtbedingungen den Motorradfahrer gar nicht auch schon aus größerer Entfernung wahrnehmen konntest, dann ist dir nach meinem Dafürhalten eigentlich kaum etwas vorzuwerfen.

Anonym2013-09-09T04:55:44Z

Bei gekonntem Bremsen mit der Vorderradbremse entsteht auch keine sichtbare Bremsspur. Wenn der Biker tatsächlich nur mit der Hinterradbremse gebremst hat, war das auf jeden Fall ein Fahrfehler von ihm (ungeübte Biker machen das oft, weil sie den Fußtritt vom Autofahren her gewöhnt sind). Möglicherweise war er dann auch gar nicht zu schnell unterwegs, weil bei blockierendem Hinterrad die Bremswirkung äußerst gering ist.

Außerdem warst Du erst "halb" auf der Gegenspur, wir reden hier also von sehr kurzen Zeiträumen, bevor der Aufprall erfolgt ist.

Alles in allem wird es schwer für Dich, nachzuweisen, daß Du ausreichend auf den Gegenverkehr geachtet hast, bevor Du auf die Gegenfahrbahn gewechselt bist.

exenter2013-09-09T04:30:46Z

Lass dich nicht von dem dämlichen "grundsätzlich bist du schuld" irritieren. Was hier beweiserheblich gemacht werden muss ist eine Rekonstruktion deiner Sichtmöglichkeiten uf dem entgegenkommenden Motorradfahrer, ausgehend von dessen Geschwindigkeit. Diese wird aus dessen Bremsspur errechnet und dann ausgehend von der festgestellten Geschwindigkeit das Krad dort hingestellt als du den Abbiegevorgang eingeleitet hast. Eventuell war der Gegenverkehr für dich noch gar nicht sichtbar beim Beginn des Abbiegens. Dann wärst du ohne Schuld.
War er aber schon zu sehen, dann kann man dir nur mangelnde Vorsicht vorwerfen, aber du musstest ja nur mit einer Geschwindigkeit des Gegenverkehrs mit 50 kmh rechnen.

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