Nerestro
Beste Antwort
Ich möchte da mal mit ungewohntem Blick drauf eingehen, so wie ich es auch generell gerne tue.
Deshalb mit Sinnbild: Eine Pflanze "erwächst" aus einem Samen heraus.
Übertragen auf uns Menschen erwachsen wir auch aus einem Samen heraus - was ja tatsächlich auch so ist, wir entstehen aus einem Samen und einer Eizelle heraus. Doch es ist nicht nur körperlich / materiell, auch innerlich und geistig entwickeln wir uns. So möchte ich das "Erwachsen" in diesem ungewohnten Blick mal ohne das "Sein" sehen, denn zusammen wird das "Erwachsensein" immer als fester Zustand gesehen.
Jedoch wächst immer etwas und eine starre, feste Form, die gibt es nicht. Das ist eine Eigenschaft unserer lebendigen Welt. Stößt eine Pflanze auf ein Hindernis, der ihren ursprünglichen "Bauplan" verhindert, dann wächst sie anders, passt sich an um sich trotzdem entwickeln zu können. Und dabei hat sie Erfolg oder sie verliert die Form wieder, wenn es zuviele Hindernisse gab. Auch Menschen passen sich an, sie stoßen auf unzählige Hindernisse - und doch schaffen es ganz viele auch durch schwierige Bedingungen. Von der Vergangenheit geprägt und mitgestaltet, aber trotzdem lebendig und aktiv.
Niemand von uns hatte perfekte Voraussetzungen, eine perfekte Umgebung und eine perfekte Versorgung. Wir mussten uns alle anpassen und demnach können wir alle nicht perfekt sein. Trotzdem schauen wir gerne auf Fehler und Missbildungen, vornehmlich bei den anderen. Man nimmt den momentanen Zustand war und erzeugt davon ein festes Abbild: So ist es. Und wenn uns etwas nicht passt, dann lehnen wir es ab und distanzieren uns davon. Dabei ist es in echt nicht fest, es ist noch immer im Wachstum und auch man selbst könnte positiv dazu beitragen. Wenn man sich jedoch distanziert, dann wird es für beide schwierig, etwas Neues zu verstehen und sich selbst zu erweitern.
In jeder gegenwärtigen Form kann man seine Geschichte ablesen, wenn man genau hinsieht. Warum ist denn dieser Typ so krumm und gewunden? Und der andere so empfindlich und verletzt? Man muss näher herantreten, mit Geduld und Interesse beobachten - dann wird man es sehen. Und man kann auch sehen, dass es alles nicht fest ist. Wir strecken immer auch unsere Fühler nach neuen Dingen aus und lernen dazu, wachsen ein Stück in eine andere Richtung - fest erwachsen sind wir nicht, aber wir erwachsen in jedem Moment weiter aus uns selbst heraus, mehr oder weniger.
Auch ein Kind, selbst ein Baby ist schon ein Stück weit "erwachsen" und gereift. Es geht immer weiter, denn es bleibt nicht einfach dieses Baby, es wächst und alles in seiner Umgebung wird dieses Wachstum mit beeinflussen. In ihm steckt schon das ganze "erwachsene" Potential, aber es wird Zeit, viel Einfluss, viel Zuwendung und "Material" brauchen, um dieses Potential tatsächlich zu verwirklichen. Und so wie alle Bedürfnisse gedeckt werden, oder eben nicht, so wir es Einfluss auf ihn haben.
Die Pubertät würde ich dann als eine Art Durchbruch sehen, sowie ein Keim durch die Erde bricht. Schon vorher entwickeln sich natürlich einige "Triebe", aber vorallem in dieser Zeit bricht ein junger Mensch dann meist aus dem Untergrund und nimmt eine ganz eigene Form an und zeigt seine eigenen Farben. Sofern die zarten Keime nicht zertreten werden oder sonstige Hindernisse auftreten.
Das ist ganz individuell, ich selbst habe mich damit schwer getan und ich bin nicht sicher, ob dieser große "Durchbruch" bei mir vielleicht immer noch auf sich warten lässt ;) Ich habe mich vorallem im Untergrund ausgebaut, bin tief verwurzelt und auf eine ganz eigene Art ziemlich zäh. Fegt ein großer Sturm über mich hinweg oder werden meine Triebe und zarten Auskeimungen auch zerschlagen, ich komme immer irgendwie und irgendwo wieder hoch ;) Der Boden und die Tiefe sind mein Zuhause.
"Erwachsen" oder in diesem Sinn besser "Ausgewachsen" bin ich noch lange nicht, aber in, um, an und aus mir ist schon deutlich mehr erwachsen als noch vor einigen Jahren. Ich wachse weiter und möchte alle dazu ermuntern, mit mir und unserer Welt weiter zu wachsen :)
Anonym
Erwachsen ist man wenn man seine Rechnungen selber bezahlt.
reGnau
Fata Morgana
Anonym
...hoffentlich nie... ;-))
volvox
Aussichten hat man immer, wenn man nicht im Bunker hockt...
las ein Buch: ICH - wie wir uns selbst erfinden.
"Wir simulieren die Wirklichkeit und uns selbst..."
unter: www.ich-das-buch.de
findest Du mehr.
Es sieht so aus, als ob man erstmal recht desillusioniert werden muss, sich befreien von fremden
Einflüssen bzw. sich selber in dem ganzen Beeinflussungswust erfühlen, erkennen lernen.
Das soll so um die 50 bis 60 sein!
Altersweisheit, oder Starrsinn?
Zurück zum ich, dem wahren, dem kleinen Blümlein unter Schutt.
P.S. Wenn man bei sich ist, ist man erwachsen.