Was genau muss passieren, damit ein Gläubiger vom Glauben abfällt?
Ich stelle es mir so vor, dass ein oder mehre Ereignisse eintreten, die man aus einer Perspektive sieht, die einem richtiger erscheint und das führt zum Atheismus.
2013-08-13T01:06:46Z
@ an alle bitte nur antworten, wenn man die Frage verstanden hat. Wer sie versteht ,der kann sie auch begründen.
2013-08-13T01:06:47Z
@ an alle bitte nur antworten, wenn man die Frage verstanden hat. Wer sie versteht ,der kann sie auch begründen.
2013-08-13T01:06:48Z
@ an alle bitte nur antworten, wenn man die Frage verstanden hat. Wer sie versteht ,der kann sie auch begründen.
2013-08-13T10:01:23Z
@blauclever: Gläubiger ist ein Lehnwort, Latein heißt es Creditor was soviel wie...... glauben.......... bedeutet. --- siehe hierzu Wiki
2013-08-13T10:01:24Z
@blauclever: Gläubiger ist ein Lehnwort, Latein heißt es Creditor was soviel wie...... glauben.......... bedeutet. --- siehe hierzu Wiki
2013-08-13T10:01:25Z
@blauclever: Gläubiger ist ein Lehnwort, Latein heißt es Creditor was soviel wie...... glauben.......... bedeutet. --- siehe hierzu Wiki
Darkhound2013-08-13T02:52:43Z
Beste Antwort
Bei mir waren es damals zu viele Schicksalsschläge in Folge, die (fast) meine komplette, ohnehin schon nicht große Familie, in kürzester Zeit minimierten. All meine geliebten Menschen starben dahin wie Eintagsfliegen... Da bekam ich nach der wirklich lang anhaltenden Trauerphase eine solche Wut und eine Art "Hass" auf dieses angeblich "gnädige, liebevolle und allmächtige" Etwas, dass ich mir gesagt habe: "Egal ob Du nun glaubst, betest, hoffst oder bangst - es ist eh egal, weil der Freak unternimmt ja eh nichts dagegen!"
Und so ist es ja auch... - das zieht sich bis heute wie ein roter Faden durch mein Leben und die Leben meiner geliebten Mitmenschen.
Mein Abiturspruch in der Abi-Zeitung lautete schon damals (als das mit den vielen Schicksalsschlägen in Folge gerade derbe wurde):
"Life's one big disaster, I hear the sound of laughter coming from the hereafter, (I find it kind of odd) we're stooges for Jehova, he loves to knock us over - so if I die laughing it'll be an act of God!" (Skyclad / If I die laughing, it'll be an act of God)
...und viele Leute erachteten mich als "zu sehr depressiv". Klar..., deren gesamtes Umfeld bestand ja auch nur aus "Friede, Freude, Eierkuchen". Hätten sie gerade im Abiturjahr genau DAS miterleben müssen, was ich durchmachen musste - sie hätten bestimmt anders geredet. Aber ich wollte in dem Moment einfach auch nur trauern und möglichst allein sein. Ich hatte ja eh kaum noch jemanden, an den ich mich hätte wenden können...
Auf diese interessante Frage kann es keine pauschale Antwort geben, denn jeder Mensch ist evolutionär bedingt auch in seiner geistig-ideellen Befindlichkeit unterschiedlich geprägt und es gibt deshalb mit Sicherheit sehr vielfältige Gründe, warum jemand vom religiösen Glauben abfällt. Genau wie es auch unterschiedliche Gründe gibt, warum Atheisten irgendwann in ihrem Leben "den Weg zu Gott" finden, allerdings scheint mir dies eher die Ausnahme zu sein, aber es gibt es - ich kenne das in einem Fall aus meiner Verwandtschaft. Während ich als Kind und Jugendlicher aus freien Stücken ein aktiver Kirchgänger war, belächelte und hänselte mich deswegen mein Cousin, der mit dem Glauben und der Kirche nix am Hut hatte. Heute- ich bin mitlerweile schon über 40 Jahre Atheist, ist mein Cousin ein aktiver Kirchgänger, weil er mit 60 Jahren "plötzlich zu Gott gefunden" hat.Allerdings belächele ich ihn deswegen nicht, weil ich aus eigener Erfahrung weiß, wie wichtig der Glaube für einen Menschen im Leben sein kann. Ich wurde religiös erzogen- allerdings nicht "streng" sondern sehr tolerant - und diese Erziehung fiel auf fruchtbaren Boden, so dass es mir ein echtes Bedürfnis war, jeden Sonntag den Gottesdienst zu besuchen -in der Regelmäßigkeit toppte ich sogar meine tief gläubige Mutter. Ich war aber kein blind gläubiger evangelischer Christ und habe nicht alles für bare Münze gehalten, was der Pfarrer da von der Kanzel predigte oder was in der Bibel stand. Ich habe also angefangen, Glaubensinhalte zu hinterfragen und stieß dabei zunehmend auf Widersprüche, die mir niemand zufriedenstellend erklären konnte, so dass ich mich mit etwa 16 Jahren geistig von den Glaubensinhalten des traditionellen Christentums distanzierte, wobei ich aber immer noch an einen Gott glaubte, bloß eben nicht den, dessen Bild ich aus der Bibel kannte. Das war für mich alles andere als einfach, denn ich wußte ja nicht, noch an Gott glaubend, ob ich nicht einen großen Fehler beging. Es hat dann noch etwa 10 Jahre gedauert, bis ich mit Hilfe der Philosophie, insbesondere des dialektischen Materialismus, zu der Erkenntnis gekommen bin, dass ein Gott nicht existiert, aber der Glaube an ihn eine geistig-idelle Lebensbewältigungsstrategie für Menschen darstellen kann, deren Persönlichkeit religiös geprägt ist. Summa summarum war es für mich also das Hinterfragen meines Glaubens ohne vor der "göttlichen Autorität" zurückzuschrecken, das dazu führte, dass ich ihn schließlich aufgegeben habe. Dennoch möchte ich die Glaubensperiode meines Lebens nicht missen, denn sie hat mich geistig und als Persönlichkeit geprägt. @Rincewind Du unterliegst einem grundsätzlichen Irrtum, denn der Glaube an Gott ist für religiöse Menschen kein "Muss" sondern er ist ihnen ein tiefes inneres Bedürfnis. Wärst Du wie ich einmal gläubig gewesen, könntest Du das verstehen, so aber solltest du Dich nicht so weit aus dem Fenster lehnen bezüglich deines Exklusivitätsanspruchs als Atheist auf den Status eines "vernünftigen Menschen", denn ein solcher Anspruch ist unvoreingenommen betrachtet, nicht haltbar und zeugt von wenig Wissen über das Wesen des individuellen religiösen Glaubens.
in christlichen überlieferungen heisst es "SEIN joch ist leicht..." dementsprechend ist jemand, der sich vom glauben abwendet halt einfach nur jemand, der die last dieses jochs nicht tragen und seinen eigenen weg gehen will. dadurch dass er seinen eigenen weg geht ist es naheliegend, dass derjenige gott geringachtet und sein eigenes ego erhöht, sich praktisch selbst zu gott macht - und somit dem teufel dient.
es muss also zwecks glaubensabfall eigentlich nichts sonst passieren als dass die entsprechende person den (vermeintlichen) mehrwert eines geruhsamen, "selbstbestimmten" lebens auf erden, dass er aus selbstgefälligkeit und frucht seines "deals" mit dem teufel erhält, dem einhalten der einstelligen anzahl an geboten (und das achten von verboten) die jeder selbst ohne langes nachdenken als wertvoll erachten könnte, vorzieht, - und dafür (zumindest den heiligen schriften gemäß) auf das ewige leben verzichtet.
Der sicherste Weg zum Abfall vom Glauben als Erwachsener ist, von den eigenen Eltern zum Christentum gezwungen worden zu sein. Gott sei Dank ist das bei mir nie passiert, obwohl meine Eltern beide gläubige evangelisch-lutherische Christen sind. Ich bin ungetauft aufgewachsen und habe allmählich, vor allem durch die Schule, Interesse an den Fragen der Religion gewonnen. Wenn ich mich demnächst taufen lasse, nehme ich das sehr ernst, und gehe fest davon aus, dass ich nicht wieder vom Glauben abfalle. Ich habe mich auch nie zu den strenggläubig-konservativ glaubenden hingedrängt.