Stimmt es,dass Hitler ursprünglich den Frieden wollte und sogar Abrüstungsverträge?
vorgeschlagen hat.Weil die anderen Mächte(England,Frankreich,Polen,Sowjetunion) sich aber nicht an die Verträge hielten sah er sich gezwungen nicht auf sondern nachzurüsten.Die Aufrüstung war also nur ab 1936 ein Thema.Dementsprechend war man den gegnern zahlenmäßig unterlegen und konnte nur durch ausgeklügelte taktiken gewinnen.Vor allem der schnelle Sieg über Frankreich war eine Sensation,da Frankreich damals die beste Armee in Europa hatte.Würde mich sehr interessieren was ihr dazu denkt
Slovak082013-07-25T12:19:19Z
Beste Antwort
An dieser deiner Behauptung ist kein Wort wahr. Hitler hatte das Wort Abrüstung niemals verwendet und vielleicht überhaupt nicht gekannt. Bereits 1935 hatte er in geheimen Besprechungen mit den Befehlshabern der Wehrmacht angekündigt, dass er spätestens 1939 Österreich angreifen würde, aber zuvor noch das Sudetenland zu besetzen gedenkt. Davon abgesehen, war er bereits 1934 aufgrund diverser Aktionen international bekannt dafür, dass er weder Gesetze respektiert noch Verträge einhält. Die deutsche Wehrmacht wurde ab Februar 1933 ausschließlich für den Angriff ausgebildet und ausgerüstet. Erst mit Baubeginn des Atlantikwalls musste H. eingestehen, dass es auch eine Verteidigung der ganzen besetzten Gebiete geben müsste. Sicherlich kann man den Angriff ohne Kriegserklärung auf die beiden fast wehrlosen Länder Belgien und Holland auch als geniale Taktik bezeichnen. Allerdings hätte die deutsche Wehrmacht Frankreich 1940 genauso wenig bezwungen wie damals 1914, als man vergeblich versuchte, die gesamten Bunkeranlagen zu bezwingen, da Frankreich dort einen wesentlichen Teil seiner Armee platziert hatte. Die beiden schnellen Panzervorstöße der deutschen Wehrmacht hätten sich trotz absoluter Luftüberlegenheit totgelaufen, hätte die französische Armee an den Flanken rechtzeitig Panzerkeile bilden können, um alle deutschen Versorgungslinien zu durchtrennen. Niemand hatte aber H. zuvor zugetraut, über zwei damals noch unbeteiligte Länder anzugreifen.
Wer erzaehlt Dir denn so etwas? Es gab zu keiner Zeit einen Grund fuer ihn, sich gezwungen zu sehen und aufzuruesten. Bei dem, was er an Militaer und Waffenproduktion bewegt hat, kann man von einem lediglichen "Nachruesten" auf keinen Fall reden. - "Frieden" wollte er zu keiner Zeit, er wollte ein Grossdeutschland schaffen, wie es zuvor noch nie existiert hatte. Deshalb hat er als Erstes das Nachbarland Polen ueberfallen - er hat sich nicht einmal die Muehe gemacht, eine Kriegserklaerung abzugeben, er ist einfach einmarschiert. "Lebensraum fuer das Deutsche Volk wollte er auf diese Weise an sich bringen. Tut das jemand, der "Urspruenglich Frieden" wollte? Zudem fuehren die Internierungslager, "KZ" genannt, in denen er Menschen aller Gesellschaftschichten und Rassen gefangen hielt und zu Tode quaelen liess
Was Du als "schnellen Sieg ueber Frankreich" bezeichnest, war keine "Sensation" sondern konnte nur deshalb zustande kommen, weil Frankreich und England als Reaktion auf den Ueberfall Polens Hitler den Krieg erklaerten, jedoch nicht angriffen. Will heissen, es erfolgten keinerlei kriegerische Handlungen gegen Deutschland. Diese Situation nutzte Hitler fuer sich. Er fuehrte den Angriff gegen Frankreich nicht von deutschem Boden sondern vom Territorium der von ihm bereits besetzten Benelux-Laendern aus.
Auch die Liedertexte der SA strafen Deinen Informanten Luegen. Der Refrain eines dieser Lieder lautete: " Wir werden weiter marschieren, wenn alles in Scherben fällt, denn heute gehört uns Deutschland und morgen die ganze Welt."
Wenn das keine deutliche, klare Aussage ueber Hitlers Intentionen war,was dann? Diese Lieder wurden mit Begeisterung auf allen Strassen gegroehlt und das nicht nur von der SA.
So viel zu diesem "urspruenglichen" Friedenswunsch. er existierte nicht.
Zunächst einmal grundsätzlich: Hitler war Sozialdarwinist, das heißt: er hielt den ewigen Kampf ums Dasein, die Auslese der Starken und ihre Herrschaft über die Schwachen in der Natur auch für das Grundgesetz des menschlichen Zusammenlebens. Die Menschheitsgeschichte war für ihn im Wesentlichen ein Kampf der Rassen um Lebensraum, wobei er zwischen angeblich höher- und minderwertigen Rassen unterschied und keinerlei Skrupel hatte, angeblich minderwertige Völker zu versklaven oder ihre Angehörigen auch massenhaft zu ermorden. Alles in allem hielt er den Krieg für den Grundzustand im Zusammenleben der Völker bzw. Rassen; Friedensperioden (durchaus auch längere) gebe es nur, solange der eroberte Lebensraum eines Volkes zu seiner Ernährung ausreiche; wenn er zu eng werde, gehe der Kampf um (mehr) Lebensraum wieder los.
In „Mein Kampf“ hat Hitler 1925/26 von der Eroberung neuen Lebensraumes in Rußland geschrieben.
Die Frage, ob Hitler „ursprünglich“ Frieden gewollt habe, muß also mit „nein“ beantwortet werden.
ABER - und nun muß man doch etwas genauer hinsehen - die Behauptung, Hitler habe den 2.Weltkrieg von Anfang an gewollt und herbeigeführt, ganz gleich was für eine Politik die anderen Mächte gemacht hätten, ist eine pure Schutzbehauptung, um ebendiese anderen Mächte von ihrer erheblichen MITschuld an Hitlers Krieg reinzuwaschen.
In „Mein Kampf“ hatte Hitler geglaubt, in der revolutionsgeschwächten Sowjetunion leichte Beute machen zu können („Das Riesenreich im Osten ist reif zum Zusammenbruch“). Fernerhin hielt er ein deutsch-britisches Bündnis als Rückendeckung für den Ostfeldzug für unabdingbar. Und die USA schließlich hatte er in „Mein Kampf“ noch überhaupt nicht im Blick. Völlig anders stellte sich die Situation 1939 bzw. 1941 dar: die Sowjetunion war unter Stalin zu einer Großmacht herangewachsen, vor der Hitler gewaltigen Respekt hatte; das Bündnis mit Großbritannien kam nie zustande; und den globalen Expansionsdrang der USA sah Hitler mittlerweile sehr genau.
Im Versailler Diktat von 1919 war vorgesehen, daß nach erfolgter Zwangs-Abrüstung Deutschlands (bis hin zu seiner völligen Wehrlosigkeit) auch die Entente-Mächte abrüsten sollten, was diese jedoch niemals taten. Gleich nach seiner Machtergreifung forderte Hitler die Abrüstung der Westmächte und begann, als diese sich darauf nicht einließen, sehr schnell mit der deutschen Wiederaufrüstung. Ob er tatsächlich Abrüstungsschritte der Westmächte erwartet hatte oder seine diesbezügliche Forderung eher nur Rhetorik war, bleibt im Nachherein Spekulation. Tatsache ist jedoch, daß die deutsche Wiederaufrüstung bis zum Ausbruch des 2.Weltkrieges zu Lande und in der Luft noch nicht einmal einen Gleichstand mit den Westmächten erreicht hatte, und was Deutschland an Kriegsmarine besaß, war gegenüber der drückenden maritimen Überlegenheit Großbritanniens so gut wie nichts.
Der Anschluß Österreichs und des Sudetenlandes erfolgte OHNE Krieg und mit lebhafter Zustimmung der großen Mehrheit der Österreicher und Sudetendeutschen. Sie hatten ihren Anschluß an das Deutsche Reich bereits 1919 beschlossen, doch er war ihnen damals von den Versailler Mächten verboten worden. Die Einverleibung der Tschechen dagegen („Protektorat Böhmen und Mähren“) war ein eklatanter Verstoß gegen das Selbstbestimmungsrecht der Völker. Als die Westmächte im Münchener Abkommen von 1938 dem Anschluß des Sudetenlandes an das Deutsche Reich zustimmten, war Großbritannien bereits auf Krieg gegen Deutschland aus, das nach den traditionellen britischen Vorstellungen vom europäischen Gleichgewicht („balance of power“) wieder zu mächtig geworden war. Aber die britische Regierung brauchte noch Zeit für eigene Aufrüstungsprogramme, zum anderen stand Polen, das eigene territoriale Forderungen an die Tschechoslowakei hatte und noch auf deutscher Seite stand, noch nicht für einen Zweifrontenkrieg gegen Deutschland zur Verfügung.
1939 aber bestärkte Großbritannien die polnische Militärdiktatur mit einer bedingungslosen Beistandszusage darin, die maßvollen deutschen Forderungen bzgl. Danzigs und exterritorialer Verkehrsverbindungen durch den „polnischen Korridor“ nach Ostpreußen (Revision des Versailler Diktats) zurückzuweisen. Polen drohte mit Krieg und entfesselte einen mörderischen Terror gegen die in Polen lebenden Deutschen. In Polen kursierten Landkarten, auf denen deutsche Gebiete bis in die Gegend von Berlin polnisch waren. Die Frage, ob sich Hitler auf Dauer an ein deutsch-polnisches Abkommen, wenn es denn zustande gekommen wäre, gehalten hätte, bleibt Spekulation. Tatsache ist dagegen, daß Großbritannien und Polen ihrerseits kein Abkommen, sondern Krieg wollten, und zwar keineswegs mit defensiver Zielsetzung.
Hitler war so traumatisiert vom ersten Weltkrieg, daß er um jeden Preis Frieden wollte. Die anderen Staaten haben ihn nur falsch verstanden. Außerdem wollte er mehr Juden, Sinti, Roma und Homosexuelle auf der Ganzen Welt!