Ich bin 18 Jahre und hab in letzter Zeit ziemliche Magen/Darmbeschwerden. Ich hab nach dem Essen häufig Bauchschmerzen muss auf die Toilette und mein Stuhlgang ist ziemlich breeig, manchmal sogar fast durchfallartig. Ich war beim Arzt und der macht jetzt sämtliche Nahrungsmittelunverträglichskeittest. Von sich aus meinte er, dass er eine Magen/Darmspiegelung erst ganz am Schluss machen will - wenn überhaupt, weil wegen meinem Alter Darmkrebs ausgeschlossen ist. In dem Moment hat mich das sehr beruhigt, aber ich hab bisschen nach meinen Symtomen gegoogelt und finde wieder fast überall Darmkrebs. Jetzt hab ich wieder Angst. Ich weiß dass ich untersucht werde und dass ich spätenstens nach ner Spiegelung Gewissheit habe, aber die Panik macht mich verrückt.. Kann ich mich auf die Aussage des Arztes verlassen dass Krebs eigentlich unmöglich bei mir ist?
ginger2013-06-06T02:38:55Z
Beste Antwort
"Ziemliche" Magen/Darmbeschwerden sind ziemlich verbreitet, wenn sich da jeder gleich durchspiegeln lassen wollte, bekämen die wirklich Kranken gar keine Termine mehr. In deinem Alter ist das sher verbreitet und wenn dein Gewicht konstant ist, ist nach einer Infektionsdiagnostik erstmal Gangrunterschalten angesagt, nach Stres und meinetwegen kann man auch mal nach den sogenannten Unverträglichkeiten gucken. Google mal nach "Reizdarm", ob du ein Risiko für eine chronische Darmentzündung hast, wird dein Arzt besser wissen, als wir hier. Krebs kommt eigentlich gar nicht in Frage. Was soll denn so ne Geschichte vom darkhound ausgerechnet hier bei so einer Frage???
Im Internet findest du nur die schlimmsten Berichte - hör auf zu googeln, das macht dich ganz verrückt. Darmkrebs in deinem Alter ist extrem selten. Wirklich extrem selten, ich selber habe in 15 Jahren noch nie jemanden der so jung war und diese Diagnose hatte betreut.
Bauchschmerzen nach dem Essen und Durchfälle sprechen eher für eine Lactoseunverträglichkeit (haben gaaanz viele Menschen), vielleicht auch Fructose oder Gluten. Vielleicht auch für eine Entzündung, aber das wird dein Arzt schon herausfinden.
Nein, auf die Aussage kannst Du Dich nicht verlassen. Es ist zwar sehr selten, aber möglich. Laà die Spiegelung auf jeden Fall machen. Es kann ja auch etwas harmloses sein, das aber behandelt werden sollte. AuÃerdem hast Du dann GewiÃheit.
Ich möchte Dich wirklich kein bisschen verunsichern..., aber ich muss es ja "nüchtern" schildern, was damals bei meiner Mutter im Alter von nur 45 Jahren geschehen ist. Sie starb auch an Krebs. hatte einen streuenden Lungenkrebs und Metastasen im Gehirn. Den Lungenkrebs konnten sie "heilen"..., der hatte sich durch ihre Chemotherapien bereits verkapselt. Nur das Zeug im Kopf konnte man (zumindest damals, das war 1996) nicht wegkriegen. Unser Hausarzt meinte, nachdem meine Mutter tagelang schon Blut gek*tzt hatte: "Ach, das ist kein Krebs! Bevor der Krebs die Lunge bluten lässt, ist das eher was mit dem Magen..., vielleicht ein Geschwür oder so!"
Sie war ein halbes Jahr in einer Spezialklinik in Rothenburg/Wümme, wurde dort sogar noch fälschlicherweise auf Tuberkulose behandelt und nachdem sie als "keine Ahnung, was das noch sein soll!" unbehandelt nach Hause entlassen wurde, blieben ihr nur noch wenige Monate. Ich (damals noch Schüler, gerade kurz vor dem Abitur, also echt im Stress!) habe fast jeden Tag den medizinischen Notdienst angerufen, weil sie immer öfter epileptische Anfälle bekam und keine Luft mehr kriegte. Sorry für diese Horrorstory, aber ich verspreche Dir, dass sie so tatsächlich stimmt. Hole Dir BITTE eine zweite fachmännische Meinung eines Arztes ein. Einer kann sich irren..., bei zweien ist es wenigstens ein bisschen unwahrscheinlicher, dass sich beide irren. Ich frage mich eh, warum Dein Dich behandelnder Arzt Dich so luschig vertröstet und jetzt iegendwelche Analysespielchen mit Dir treibt. Wenn er Dich zu einer Magenspiegelung ins Krankenhaus steckt, so kostet es ihn auch nicht mehr. Nur seine Unterschrift auf der Ãberweisung... Aber eine Magenspiegelung ist natürlich auf jeden Fall hilfreicher, um organische Schäden zu erkennen, anstatt nun irgendwelche Unverträglichkeitstests zu machen.
Bei Deinem Krankheitsbild würde ich mir sicherlich auch meine Gedanken machen..., so "normal" ist das ja letztlich nicht. Ich habe genau dasselbe Problem mit der Verdauung..., esse ich was, schon wird mir oft übel, ich neige zu Magenschmerzen, Erbrechen und Durchfall. Es bestand sogar schon die Vermutung, ich hätte eventuell Morbus Crohn. Ist unheilbar..., das hat meine Tante und ihr wurden schon Stücke des Darms herausoperiert. Also kein Stück lecker!
Glücklicherweise habe ich einen RICHTIG guten Arzt, der mir dann sofort eine Ãberweisung ins Krankenhaus zur Magen- und Darmspiegelung gibt. Hatte ich beides jetzt bisher 5 Mal... . Das ist zwar nicht wirklich lecker (es gibt weitaus schönere Dinge!), aber anschlieÃend weià man wenigstens, woran man ist. Also geh noch einmal zu einem anderen Arzt. Dich jetzt selber verrückt zu machen bringt Dir nichts; gesünder wirst Du davon auch nicht... - aber lass Dir von dem anderen Doktore schnellstmöglich eine Ãberweisung zu einer Magenspiegelung geben! Notfalls (wenn er nicht selber darauf kommt) sprichst Du ihn gezielt darauf an...
Verlassen kann man sich darauf nie! Denn auch ein Arzt ist nur ein Mensch. Und irren ist nun mal Menschlich. Wenn die Magen und Darm- spiegelung abgeschlossen ist, dann erst hast Du Gewissheit. Trotzdem, würde ich mir an Deiner Stelle nicht schon vorher verrückt machen. Gehe es locker an, auch wenn es schwer fällt! LG