Ich werde ab Mittwoch eine Arbeitsamt Maßnahme im Bereich Bewerbungstraining absolvieren. Im Netz habe ich einen Erfahrungsbericht gefunden http://kompaktnews.blogspot.de/2013/05/arbeitsamt-manahme.html Ist das wirklich so wie dort beschrieben ? Wer hat Erfahrungen damit gemacht ?
reGnau2013-05-19T10:01:24Z
Beste Antwort
Zitat: Jeden Tag 8 Stunden sinnlos vor dem PC sitzen und Stellen suchen die es nicht gab, um Bewerbungen zu schreiben die man nicht mal ausdrucken konnte. Die Drucker sowie die PC´s funktionierten nur teilweise. Der Internetzugang war extrem langsam, sodass man Daten für Onlinebewerbungen nur unter größter Mühe und Zeitaufwand hochladen konnte. Viele meiner Mitstreiter entwickelten Depressionen und brachen die Maßnahme vorzeitig ab. Lieber nahmen sie eine Sperre des Arbeitslosengeldes in Kauf als weiterhin sinnlos ihre Zeit zu verschwenden. Absolut verständlich. Die Abbrecherquote bei solchen Arbeitsamt-Maßnahmen liegt bei ca. 30 – 40 %. Ein super Geschäft für das Arbeitsamt. Abbrechen bedeutet Arbeitslosengeld Sperre.Zitatende
Genau das ist es. Ich habe insgesamt 3! solche Massnahmen mitgemacht. Die erste hab ich fertiggemacht. Dort hatte ich für ein paar Wochen einen Praktikumsplatz in einem Laden, wo ich mich beworben hatte und wo es dann leider doch keinen Arbeitsplatz mehr gab. Als ich das Praktikum damals machte hiess es bloss von Seiten der Stelle, die diese Massnahme machte: Es wären sowieso die wenigsten der Leute die an dieser Massnahme teilnehmen dann wirklich später in Arbeit. Als ich dann meinte, das Jobangebot wäre leider weg, aber ich könnte dort ein Praktikum machen, hiess es das wäre halt ziemlich normal, dass die wenigsten in diesen Massnahmen überhaupt einen Job finden.
In der zweiten Massnahme die ich mitmachte das war ein paar Jahre später, wurde mir sofort an den Kopf geknallt, dass ich eh keinen Job finden würde. Ehrlich gesagt sehr deprimierend. Das war 2007. Als ich dann 2009 mich nach meiner Erkrankung dann nochmals beim Amt meldete, um ne neue Stelle zu finden, wurde ich WIEDER in solch eine Massnahme gesteckt. Am ersten Tag, als wir uns dort melden mussten, wurde uns die Massnahme zugeteilt und auch was dazu gesagt und dann hab ich laut darauf angesprochen, dass man mir unterstellt hatte, dass ich sowieso keinen Job finden würde in der letzten Massnahme und wie es denn sei, ob dass hier denn wieder so wäre und dann hiess es, wenn das einer tun würde, dann sollte ich sofort bescheid sagen. Das Problem ist bloss: Man kann keine Stellen aus dem Stein schlagen und kann sich eben auch nur auf die Stellenangebote bewerben, die es gibt. Es nutzt ja nichts, wenn man sich zwanzigmal auf ein und dasselbe Stellenangebot bewirbt, werden die eigenen Chancen, die man darauf hat, diesen Job überhaupt zu kriegen sowieso nicht größer. Also was soll diese ganze ********? Mehr als bewerben kann man sich nun wirklich nicht. Und ich muss ehrlich sagen, dass die im Link geschilderten Begebenheiten durchaus zutreffen.
Ich war 2005 auch mal in so einer Bewerbungstraining-MaÃnahme und kann aus eigener Erfahrung sagen, dass diese MaÃnahme in den meisten Fällen eh nicht von Erfolg gekrönt ist. Ich fand es schrecklich ernüchternd, da studenlang das Internet abzugrasen und in den vielen Online-Bewerbungen bestenfalls mal die Firmanadresse auszutauschen. Was ich allerdings erschreckend fand: Ich würde mal glatt behaupten, die meisten Leute in dieser MaÃnahme waren echte "Freaks" mit Null-Bock-Einstellung. Wir haben mehrere Tage damit verschwendet, eine formgerechte Bewerbung zu verfassen. Da gab es wirklich viele Teilnehmer, die nicht einmal DAS konnten! Meine Bewerbungsunterlagen waren schon vorher astrein so; also wurde ich von den Leitern gefragt: "Was wollen Sie denn eigentlich hier? Ihre Bewerbungsmappe ist doch schon top!" - worauf ich dann nur geantwortet habe: "Was ich hier will? Meinen Wohlwollen zeigen... und keine Sanktion kassieren! Es war bestimmt nicht MEINE Idee mit dem Bewerbungstraining..."
AnschlieÃend bekam ich "sogar" einen dreiwöchigen Praktikumsplatz im Behindertenfahrdienst, was mir auch wirklich groÃen Spaà gemacht hat. Nur leider..., wie bei ungefähr ALLEn Teilnehmern dieses Kurses, klappte es anschlieÃend nicht mit einer bezahlten Stelle. Ich war da nur mal eben für drei (unbezahlte) Wochen die Aushilfe für einen Studenten, der gerade in den Semesterferien war... Also wenn Du mich fragst, was dieses Training bringt: Ungefähr rein GAR NICHTS; das ist eine reine "Beschäftigungstherapie mit Anwesenheitspflicht"..., das hätte ich genauso gut alles daheim von meinem PC aus machen können.
Im groÃen und ganzen kann ich das so bestätigen. Allerdings bilden AuÃnahmen auch die Regel, ich habe beides schon erlebt.
Deshalb würd ich raten: beià zwei, drei Tage die Zähne zusammen, damit du siehst, wie die dort "ticken". Und je nachdem wie es abläuft, entscheide dich: ist es wirklich eine Hilfe - dann nutze die Chance. Sollte es allerdings floppen - guck das du einen guten Arzt findest und lass dich krankschreiben...