Bußgeld bei überfahrener Ampel - Minderung auch ohne Anwalt möglich?
Hallo Leute,
leider habe ich vorletzte Woche ein rote Ampel überfahren, nach dem ersten Befragungsbogen bin ich bei 1,2 Sekunden, was vier Punkte, 200€ Strafe und einen Monat Fahrverbot bedeutet.
Hinter mir war rasanter Verkehr und ich konnte schlecht einschätzen ob mir der Bremsweg langt, deswegen hab ich sie überfahren (es war spät abends, keine Passanten und wenig Verkehr generell).
Natürlich werden meine Argumente nichts bringen, allerdings fange ich im September eine Weiterbildung an die mich sehr viel Geld kostet und für meinen Beruf bin ich auf das Auto angewiesen.
Wisst ihr ob ich auf Grund der oben genannten Punkte eine Minderung erreichen kann, ohne einen Anwalt zu kontaktieren? Einen Anwalt kann ich mir (aufgrund der Weiterbildung) nicht leisten..
Danke für eine Antwort! LG
?2013-04-10T08:16:05Z
Beste Antwort
Du kannst auch ohne Anwalt , die Gründe für dein Fehlverhalten auf dem Änhörungsbogen schildern. Es besteht so sogar die Chance , wenn du deutlich machst , das du nur versucht hast einen Auffahrunfall zu vermeiden. Ein Anwalt kann das aber sicherlich besser formulieren und ich hab Freunde die alles nur über eine befreundetet Anwalt machen. Das hat ihnen schon viele Punkte und Bussgelder erspart. Wenn dir dein Führerschein so wichtig ist , dann nimm dir einen Anwalt oder " Advokat ist Anwalts Liebling "
Ich hab für das Umsetzen meines Rollers ( ca. 10 m weiter ) sogar 130 e und eine Anzeige ( 35e ) bezahlen müssen, weil dort die Bäume beschnitten wurden. Mit einem Anwalt wäre das sicher billiger geworden, aber nur wenn man den nicht bezahlen muß
Du hattest doch bestimmt einen Mitfahrer im Auto (hinten, weil vorne ein Paket oder was lag), der gesehen und miterlebt hat, daà ein drängelnder Verkehrsrowdy die ganze Zeit schon hinter Euch war und der hat Dich doch durch dichtes Auffahren mit Lichthupe und Aufblenden in Panik versetzt. Du dachtest, er fährt Dir hinten drauf. Du wurdest genötigt von dem. Da hast Du in einem "Momentanversagen" ( so heiÃt dieser Begriff) die Entscheidung getroffen, Dich aus dieser Gefahrensituation herauszubringen. Geh trotzdem zu einem Anwalt und sage ihm, daà Du wegen Weiterbildung kein Geld hast. Unter bestimmten Voraussetzungen ( der Anwalt weià da Bescheid) bekommst Du ProzeÃkostenhilfe. Ansonsten gibt es die Möglichkeit, wenn ein Fahrverbot ausgesprochen wird, daà Du das in eine Urlaubszeit legen kannst. Auch hier ist es besser, einen Anwalt an der Seite zu haben.
"Hinter mir war rasanter Verkehr und ich konnte schlecht einschätzen ob mir der Bremsweg langt, deswegen hab ich sie überfahren (es war spät abends, keine Passanten und wenig Verkehr generell)."
das sind doch keine Argumente, sondern nur Ausreden. Und damit wirst du natürlich (und zu recht) keinen Erfolg haben. Wenn du dein Fahrverhalten änderst, kannst du auch jederzeit vor einer Ampel anhalten.