teilt ihr diese meinung (s.D.: Thema Moscheen/Kirchen)?
ein kommentar: --------------------------------------- Die Kirche in Deutschland
"Es ist besser, Gott ganz aufzugeben und einst sakrale Räume zu profanisieren, als den Gläubigen einer anderen monotheistischen Religion zu helfen."
Ein wahrer Armutszeugnis unserer kirchlichen Organisationen in der BRD. Sollte es nicht in ihrem Interesse liegen, sich mit den Juden & Muslimen zusammen gegen einen sich radikalisierenden Atheismus - wie etwa bei der Beschneidungs"debatte" sichtbar geworden - effektiv zu organisieren?
War es außerdem nicht die Botschaft Jesu Christi, seinen Nachbarn zu lieben und den Menschen gerecht zu sein? Und dann fragt sich: wer lehnt Jesus Christus hier ab: die Muslime, die ihn als dem Propheten Muhammad ebenbürtigen Propheten anerkennen, oder Präses Schneider, der dessen wunderschöne und zutiefst menschliche Botschaft ja scheinbar nicht allzu wörtlich zu nehmen scheint?
Und: Warum müssen die Muslime überhaupt um Gebetsraum betteln, wenn ihnen das Errichten von Gotteshäusern ihnen im Grundgesetz festgeschrieben wird? Gehen Sie einmal Freitag mittags in die Innenstadt in eines der scheusslichen Hinterhof-Moscheen beten, während Sonntags die Kirche nebenan quasi leer steht, und Sie werden verstehen, was ich meine.
Hoffentlich erleben wir bald eine Kehrtwende der kirchlichen Organisationen, die ihre Interessen viel eher gemeinsam mit den Muslimen, als gegen sie auf dieser plumpen, populistischen & unchristlichen Art zu hetzen, verwirklichen würden. "So Gott will!" ----------------------------------------
Klar liegt es im Interesse der monotheistischen Religionen Zweckbündnisse zu schlieÃen und in einen interreligiösen Dialog zu treten, vielleicht auch profanisierte Bauten an andere Religionsgemeinschaften abzutreten. Das Problem dabei ist doch, dass sich diese Religionsgemeinschaften oft auch spinnefeind sind, weil sie für sich nicht selten den Anspruch erheben, die einzig wahre und seligmachende Doktrin zu vertreten.
Die in unserem Staate garantierte Religionsfreiheit bedeutet sicherlich auch, dass es jeder Religionsgemeinschaft zusteht, die Religion in Gebäuden der religiösen Verehrung zu auszuüben, steht auch gar nicht auÃer Frage. Wenn die Gebäude aber nicht mehr genutzt werden, dann dürfte den Kirchen aber auch genauso klar sein, dass die hohen Kirchentürme nicht nur dazu gebaut wurden, damit man die Kirchenuhr besser ablesen oder die Glocken weiter hören kann, sondern auch, um einen Machtanspruch und ein Präsenz zu demonstrieren, die man anderen Religionsgemeinschaften dann doch nicht immer zugestehen will. Das macht die ganze Angelegenheit also auch zu einer Frage der Macht und Sichtbarkeit. Aus der gleichen Sichtweise muss es auch für Staat, Städte und Kommunen legitim sein, zu bedenken, was man an Bauten zulässt und was eben nicht.
In dem Beitrag steht auch noch der These des sich "radikalisierenden Atheismus" im Raum. In der Tat stellt ein wie auch immer gearteter Atheismus aus einem neuen Selbstverständnis heraus mehr Forderungen und vertritt seine Ansichten deutlicher und vehementer. Bei rund einem Drittel der Bevölkerung, die nicht mehr konfessionell gebunden ist und rund 50% der Bevölkerung, die nicht mehr uneingeschränkt an einen persönlichen Gott glauben, wie in die etablierten groÃen Religionsgemeinschaften vorgeben, sollte das nicht groà verwundern. Wer aber da von einer Radikalisierung spricht, verkennt oder verschweigt dabei, dass er in den letzten Jahren aus einer sich radikalisierenden und fundamentalisierenden Religion resultiert, die dem eigenen moralischen Anspruch eben nicht gerecht wird, indem man Flugzeuge in Hochhäuser fliegt, Sprengsätze bastelt, Schutzbefohlene missbraucht, die Pille danach verbietet, sich in die religiösen Ãberzeugungen der Mitarbeiter einmischt und viele, viel Dinge mehr "verzapft", die in einem gesamtgesellschaftlichen Kontext auf breiter Front garantiert nicht toleriert werden.
Genau da liegt der Denkfehler in der obig zitierten Meinung und auch teilweise im verlinkten Artikel. Ich sehe eigentlich nicht, dass man sich von religiöser Seite gegen den "bösen" Atheismus solidarisieren müsste, sondern vielmehr daran arbeiten sollte, die zweifelsohne nicht mehr tolerierbaren schädlichen Auswirkungen der Religion auf die Gesellschaft abzustellen und zu verhindern. Lippenbekenntnisse gegen bombende Djihadisten sind da noch einfach, aber beispielsweise den kinderschändenden Pfarrer richtig in seine Schranken zu weisen, das Grundgesetz als Basis der eigenen Handlungen uneingschränkt zu übernehmen und vom eigenen moralischen Hegemonieanspruch abzurücken ist hingegen schon weitaus schwieriger. Stattdessen bemüht man sich mehr den eigenen Machtstatus krampfhaft zu halten, indem man die Probleme mehr als oft eher ignoriert.
Zudem wird noch ein anderes Problem völlig ignoriert. Mit der Umfunktionierung einer Kirche in einer Moschee holt man sich unter Umständen nämlich nicht nur eine fragwürdige Religionsdoktrin ins Haus, die vielerorts eben nicht gesellschaftlich verwurzelt ist, sondern sehr oft auch Gruppierung mit einer äuÃerst fragwürdigen politischen Agenda, die sehr oft im Ausland fremdgesteuert ist. Da reicht das Spektrum "völlig normaler" und in vielen Städten jetzt schon vertretene Spektrum von gemäÃigten türkischen Nationalisten, über Fundamentalisten, Islamisten bis hin zu saudisch unterstützten Salafisten. Da muss man sich wirklich fragen, ob das mit unserer über das Grundgesetz gestützten Religionsfreiheit vereinbar ist und ob man solchen Gruppierungen auch eine über ehemalige Kirchen visualisierte Repräsentanz anbieten sollte. Dabei denke ich, dass weder die groÃen Kirchen, noch staatliche und kommunale Institutionen und Entscheidungsträger wirklich den Ãberblick haben. Aus dieser Sicht, "So Gott will", bin ich der Auffassung, dass man besser die Kirche im Dorf lässt, und wenn sie keine Funktion mehr erfüllt und profanisiert wird auch einem profanen Verwendungszweck zuführt, oder bestenfalls als Denkmal erhält, wo es legitim erscheint. Da Kirchen oft auch noch zentral gelegen sind, kann man sie einem Zweck zuführen, von dem die gesamte Gesellschaft profitiert.
Ganz recht. Kirchen werden doch auch von der Kirche als Gotteshäuser beschrieben. Da ja Christen, Juden und Muslime zum gleichen Gott beten, ist es doch eigentlich wurscht, wo sie das tun, es ändert sich nichts, wenn die Kirche zur Synagoge oder zur Moschee wird. Doch hier haben die Christen wieder ihr altes Problem. Sie glauben nicht an Gott, sie huldigen Jesus und brechen damit das erste Gebot Gottes. Den billigen Trick mit der Dreieinigkeit hat er längst durchschaut und lobt sich vermutlich seine treuen Juden und Muslime, die mit ihm überhaupt noch reden. Natürlich könnte man sie auch abreiÃen, das käme der Politik der verbrannten Erde gleich, die liegt uns Deutschen doch irgendwie im Blut, oder?