Worin unterscheiden sich christliche Nächstenliebe und der Humanismus von Atheisten?
Bitte unterlasst die "Erbsenzählerei", wer nun die meisten Humanisten "beherbergt".
Es gibt sie auf beiden Seiten in großer Anzahl- und das ist gut so!
Mich inspirierte die Thematisierung des Wechselverhältnisses von Selbsthass und Nächstenliebe in Hermann Hesses "Steppenwolf" zu dieser Frage.
@Allwin
Theoretisch hast du völlig recht aber das hilft uns nicht weiter.
In der gesellschaftlichen Praxis gibt es Gläubige, die sich der christlichen Nächstenliebe verpflichtet sehen und es gibt Atheisten- der Atheismus selbst hält sich da raus, er postuliert nur, dass es keinen Gott gibt und überlässt alles andere seinen Anhängern - die sich den Humanismus auf ihre Fahnen geschrieben haben.Und die Frage war, was beide unterscheidet.
@Tornado
In welchem "Elfenbeinturm" bist Du denn eingesperrt, von dem aus Dir der Blick auf die Realität versagt bleibt.
Keine Angst, ich vergebe keine DR.
@Bugie
Du hast ja nicht ganz unrecht, aber ich denke, Du siehst das mit der Angst vor der Bestrafung als Grundmotiv für die christliche Nächstenliebe etwas einseitig.
Ich kenne als Atheist eine Vielzahl von Christen, auf die das von Dir gesagt nicht zutrifft.
Ich empfehle Dir, Dich mal aus dialektisch- materialistischer Sicht mit der Entstehung des religiösen Glaubens und seiner Rolle im Evolutionsprozess der Menschheit zu befassen, da ergibt sich ein viel differenzierteres Bild, indem sogar Deine gegenwärtige Sicht ihre Bestätigung findet.
@Sija
Von welchem Stern kommst Du, so schwarz- weiß, wie Du die Welt malst, ist sie nicht.
@Mathilde
Du hast völlig recht, an ihren Taten sollt ihr sie erkennen, da bin ich persönlich auch absolut Pragmatiker und letztlich ist es in der Tat völlig egal, aus welcher Motivation heraus sich jemand zur Menschlichkeit bekennt und bemüht ist, auch entsprechend zu handeln und deshalb kann ich auch diesen Exklusivitätsanspruch von Gläubigen, wie er hier von @Otto unter Beweis gestellt wurde, nicht akzeptieren.Und trotzdem, mich interessiert halt, worin sich die erklärte christliche Nächstenliebe und der Humanismus von Atheisten unterscheiden.
@Felix
Danke für den wie immer sehr fundierten Beitrag und der Darstellung des persönlichen geistigen Fundaments Deiner gelebten Nächstenliebe.
Übrigens bin ich auch nicht imstande, jeden einzelnen Menschen zu lieben, das wäre ja noch schöner, aber ich liebe die Menschheit als Ganzes, als untrennbarer Bestandteil unserer wunderbaren, einzigartigen und faszinierenden Welt.
Irgend einen Adressaten für meine innigliche Liebe muß es doch geben, wenn mein Gefühl mich nicht in religiöse Sphären entschwinden lässt.Dies sollten wir andersweitig noch vertiefen,;-)
@Sija
Reg Dich doch nicht auf, nimms gelassen ;-) @Otto ist einer von der Sorte der muß, aber glaub mir, es gibt auch andere, ich kenne viele.
@Sija
Reg Dich doch nicht auf, nimms gelassen ;-) @Otto ist einer von der Sorte der muß, aber glaub mir, es gibt auch andere, ich kenne viele.
@Avalon
Danke für Deinen gewohnt niveauvollen, schnörkellosen, sachlichen, nicht ganz ohne "Risiken" geposteten Beitrag.
Schön, dass Du das Paket der unterschiedlichen Motive bzw.Quellen, wie @Felix es genannt hat, aufgeschnürt hast.
Ich stimme Dir im Grunde genommen zu, halte es aber - auch aus der Sicht meiner Erfahrungen als ehemaliger Christ - für nachdenkenswert , ob man pauschal von der Existenz einer Leitfigut ableiten kann, dass diese Menschen Nächstenliebe empfinden, weil sie es müssen. Mein Humanismus war damals schon sehr tief ausgeprägt und der Glaube an Jesus gab mir Bestätigung und Bestärkung zugleich.
Nochmal @Avalon
Ich habe das Gefühl, wir behakeln uns hier etwas, ohne dass es dafür einen objektiven Grund gibt, das sollten wir vielleicht andersweitig nochmal vertiefen.
Ich gebe Dir unwidersprochen recht, dass aus der Sicht des Vergleichs von christlicher Nächstenliebe und humanistischen Atheismus, christliche Nächstenliebe auf Grund der in den Glaubensrichtungen mehr oder weniger ausgeprägten Dogmen und durch allerlei andersweitigem "Beiwerk" wie Du so schön gesagt hast, "verwässert" wird.
Der Atheist, der den Humanismus verinnerlicht hat, muß da auf nichts Rücksicht nehmen, außer seinem Gewissen.