Ist der Mensch wirklich frei, der sagen kann "Herr, dein Wille geschehe!"?(s.D.)?
Damit meine ich nicht, dass nicht der Mensch für das verantwortlich ist und bleibt, was er tut oder unterlässt. Als Freibrief verstehe ich diese Aussage nicht. Aber was ist sie dann?
2012-12-19T23:44:43Z
@aenas: Ich halte deine Meinung durchaus nicht für unmaßgeblich, auch wenn sie der meinen nicht entspricht. Ich liebe die Meinungsvielfalt.
2012-12-19T23:49:37Z
@erhardgr: Deine rein formale Antwort geht wieder mal - wie so oft bei dir - am eigentlichen Inhalt, an der Bedeutung des Gesagten (wenn es denn eine Bedeutung hat), vorbei. Für einen Priester ist das sehr dünn.
2012-12-20T00:00:19Z
@Gelassener: Deine Art der Betrachtung solch offenbar doch "reizenden" Fragen findet stets meinen Beifall - ein wenig ähneln wir uns, wenn wir auch unterschiedlicher Auffassung sind. Ich bin sehr dafür, klare Standpunkte auch deutlich zu vertreten; warum das oft mit Hass geschieht, ist mir ein Rätsel. Deine Antwort ist für mich durchaus BA-würdig; ich werde sie aber einem anderen geben, der aus meiner Sicht den Kern noch besser getroffen hat.
2012-12-20T00:00:25Z
@Gelassener: Deine Art der Betrachtung solch offenbar doch "reizenden" Fragen findet stets meinen Beifall - ein wenig ähneln wir uns, wenn wir auch unterschiedlicher Auffassung sind. Ich bin sehr dafür, klare Standpunkte auch deutlich zu vertreten; warum das oft mit Hass geschieht, ist mir ein Rätsel. Deine Antwort ist für mich durchaus BA-würdig; ich werde sie aber einem anderen geben, der aus meiner Sicht den Kern noch besser getroffen hat.
2012-12-20T00:06:42Z
@Contumac: Wer die Dinge des Lebens derart schwarz-weiß karikierst, wie du in deiner Antwort, hat ein Problem mit der Wahrnehmung der Realität. Sie ist nämlich weitaus spannender, als den sehr einfachen Schluss zu ziehen: wer sagt "Herr, dein Wille geschehe", der kann auch morden. Junge, das meinst du doch nicht wirklich ernst - oder?
2012-12-20T00:11:34Z
@iczipiczi: So kann man in einem kurzen Satz, eine genial einfach-richtige, weil verständliche - für Glaubende wie für Atheisten - Antwort geben. Für mich absolut BA-würdig! Toll.
2012-12-21T05:53:28Z
@Musiker: Ich teile deine Ansicht in ihren Grundsätzen nicht. Du machst aus Gott oder Jesus einen - sagen wir mal - "Weltverbesserer" (auf der geistigen Schiene von @erhardgr). Das alles ist Gott/Jesus für mich überhaupt nicht. Dennoch: das, was du forderst, so wie du das Christentum verstehst, wird von mir in keiner Weise verurteilt. Ich respektiere es voll und ganz. Du trittst für Menschlichkeit ein - ich auch. Und so sehen wir, welch unterschiedliche Sichtweisen eine Botschaft haben kann. Solange diese Auslegungen aber dem (irdischen) Wohl des Menschen dienen, sind wir beide auf dem richtigen Weg - auch dann, wenn wir nicht im Gleichschritt marschieren. In diesem Sinne :-)
2012-12-21T06:10:52Z
@Ingrid: Auch deine Antwort gefällt mir sehr gut.
2012-12-21T06:14:21Z
@Bettina: Auch deine Antwort gehört zu den guten. Du hast sehr schön den Begriff "Sklave" dargestellt. Das gefällt mir.
Parinam2012-12-17T08:28:24Z
Beste Antwort
Frei kann der sein, der keine Wünsche mehr hat, der sich an nichts mehr gebunden fühlt, weder an Menschen noch an Dingen, noch an Geschehnissen.
Das setzt nur eines voraus :
Das bedingunglose Vertrauen muß vorhanden sein. Bei dem Gekreuzigten auf Golgatha war dieses Vertrauen gegeben, denn Jesus Christus war bereits in Gott, bevor er seinen Weg antrat.
Ich gebe OTTO... vollkommen recht und gehe sogar weiter. Wie Felix das versteht ist egal. Aber genau das ist eine Aussage, die in jede Richtung gezogen werden kann. Was meinstr du hinter wlcher Aussage der islamistischen Fanatiker oder Extremisten steckt, wenn sie Gottes Kriege führen. Oder hinter welcher Kernaussage steckte all die Verbrechen der katholischen Kirche im MA? Aber noch schlimmer! Genau diese Aussage ist es, die die Menschen dazu bewegen soll, sich ihrem Schicksal zu fügen und nicht hinterfragen soll, warum es Leid und Elend gibt. Ich weiß, dass jetzt der Daumen nach unten zeigen wird, aber was sollts. Gottes Wille geschehe...
@Felix- Gott zum Gruß hätte ich fast gesagt! ;-) Du stellst eine sehr interessante, aber auch komplizierte Frage, die man nicht so einfach mit Ja oder Nein beantworten kann - manch einer macht es sich da ziemlich einfach, unter dem Motto, wer an einen Gott glaubt, ist ein elender Lakai, der kein Selbstbewußtsein und keine Willenskraft hat, dies ist natürlich totaler Unsinn.Das ist vielleicht die Wunschvorstellung "geistig abgehalfterter"Atheisten, deren primitives und kulturloses Auftreten hier bei Clever mir als Atheisten in der Seele weh tut. Du wirst feststellen, dass die Beantwortung Deiner Frage abhängt vom jeweiligen geistigen Standort des Beantworters bezüglich seines Freiheitsverständnisses, ums konkreter zu sagen, ist die Freiheit Selbstzweck oder Mittel zum Zweck. Wir werden als Menschen doch in diese Welt hineingeboren und hier "warten" auf uns objektive Anforderungen, denen wir uns zwingend stellen müssen- ob als Atheist oder Gläubiger - ansonsten werden wir in den Stürmen des Lebens untergehen; Du siehst also, eine absolute Freiheit im Sinne des Machen könnens, was er will, hat der Mensch nicht, auch ein Atheist, selbst wenn er das gerne möchte. Mein Freiheitsverständnis sagt mir nun, dass jeder Mensch die Freiheit haben muß, die geistige Orientierung für seinen Lebensweg zu wählen, die er für richtig hält und die ihn trägt- aber auch diese Freiheit kann nicht absolut sein und muß ihre Grenzen dort haben, wo sie die Freiheit der anderen in Frage stellt und wo sie den "ausgemachten" allgemeinmenschlichen Werten und Moralnormen zuwiderläuft. Was nun die objektiven Anforderungen, die sich unter anderem in den allgemeinen Werte- und Moralnormen widerspiegeln betrifft, so haben die, wenn man mal unvoreingenommen die christliche Religion betrachtet, dort auch Eingang gefunden- das war ja auch die ursprüngliche Funktion von Religion, wie wollte man sonst evolutionär bedingt, die Menschen erreichen, dass dann, auch evolutionär bedingt, ein machtpolitischer Zugriff auf die Religion erfolgte, der die ursprüngliche Funktion überlagerte und zurückdrängte ist eine ganz andere Frage. Nun sind diese in der Religion enthaltenen objektiven Anforderungen natürlich eingebettet in einen religiösen Rahmen und erweitert mit allerlei religiösen Normen und Dogmen. Nun komme ich der konkreten Beantwortung Deiner Frage schon näher; ich hab etwas ausgeholt, weil so meine Antwort verständlicher wird. Der religiöse Glaube kann durchaus dem Gläubigen die Freiheit geben, sich voll zu entfalten, eine größere Freiheit als ein Atheist, welcher sich keinen Idealen verpflichtet sieht, den Blick nur auf die Realität des "täglischen Kampfes ums Dasein" und seine Bedürftigkeiten und wenns ganz schlimm kommt nur materiellen, richtet...ein solcher Atheist ist in der Realität gefangen. Aber auch der Gläubige kann in seinem Glauben gefangen sein, das hängt sehr von seinem Gottesbild und seinem Glaubensverständnis ab. Meiner Meinung nach ist ein Gläubiger, der den Glauben ausschließlich oder hauptsächlich aus der Sicht sieht Gott zu dienen und nicht als inspirierende Kraft, um sich als Mensch selbst zu verwirklichen und als solcher in Erscheinung zu treten, ein "Gefangener "Gottes, was seinen extremen Ausdruck im religiösen Fanatismus und Fundamentalismus findet. @Felix Deine Begeisterung bezüglich der Antwort von@iczipiczi teile ich voll und ganz, weil diese Aussage, in höchster Verallgemeinerungsstufe, das Wesen des freien Willens durchaus deutlich macht, aber Du hast eine Frage zum Zusammenhang von religiösem Glaube und Willensfreiheit gestellt und zwar nicht bei Philosophie sondern bei R/S, wo doch klar ist, dass Du da mit geistigem Clycerin hantierst und die Alarmglocken auf beiden Seiten schellen, da kommt man mit einer absolut richtigen aber sehr stark verallgemeinerten Aussage nicht sehr weit. Meiner Auffassung nach hat @Musiker am besten unter Beweis gestellt, dass es unter bestimmten Bedingungen möglich ist, zwischen freiem Willen und religiösen Glauben nicht mit Notwendigkeit ein Widerspruch gesehen werden muß.Auch eine religiöse Weltanschauung kann im philosophischen Sinne offen sein und das stellen hier bei clever einige unter Beweis, unter anderem auch die von mir sehr geschätzte @Janin, die sich selbstbewußt als Christin offeriert, sich aber von religiösen Dogmen nicht vereinnahmen lässt.
Sicher, denn Gott will, dass wir mit Ihm zusammenarbeiten. Paulus sagt dies viel in seinen Briefen: *wir sind Mitarbeiter Gottes!* Wenn wir dem Willen Gottes ergeben sind, so agieren wir zusammen und nie gegen Ihn. Wir stehen dann voll auf Seiner Seite. Aber wir müssen zuerst Seinen Willen kennen. Das können wir nur durch Sein Wort, die Bibel tun
Wenn ein Mensch sagt: "Herr, dein Wille geschehe" dann unterstellt er seinen eigenen Willen Gott. Das hat Jesus auch vor seinem Tod gemacht, als er gebetet hat. Er hat gesagt: "Vater, wenn es geht, dann lasse diesen Kelch [gemeint ist die Folter und der Tod] an mir vorrüber gehen. Aber nicht mein Wille geschehe, sondern deiner!" Somit hat er sich Gottes Willen unterstellt...