Warum erhöhen Halogensubstituenten (ab Chlor) die Lipophilie von Kohlenwasserstoffen?
Habe die obige Frage selber gerade gelesen. Die gute Polarisierbarkeit (Van-der-Waals) bzw. die relativ geringe Elektronendichte spielen bestimmt eine Rolle, wirklich genau wissen tue ich´s aber nicht..
Diese Frage entstammt einem Fragenkatalog zur pharmazeutischen Chemie und ist für mich ebenfalls neu. Deswegen bin ich etwas perplex. Aus dem Bauch heraus hätte ich nämlich auch angenommen, dass die durch die hohe EN-Differenz entstehende Polarität bei weitem überwiegt und daraus eher ein Hydrophiliezuwachs respektive Lipophilieabnahme resultiert, aber gut. Die Elektronendichte ist in X aufgrund der Größe tatsächlich gar nicht mal so hoch. Vielleicht erhöht sich ja auch beides...Ich weiß es nicht.
Zunächst habe ich etwas ungläubig einen Fehler vermutet. Ein Bekannter meinte allerdings dazu, das habe schon seine Richtigkeit und er wisse, dass das tatsächlich so sei. Eine wirklich plausible Erklärung konnte er aber auch nicht liefern...
Auch Wikipedia weißt in folgendem Artikel auf die mit steigender Chlorierung einhergehende Lipophilieerhöhung hin.
http://de.wikipedia.org/wiki/Chlororganische_Verbindungen#Einteilung_und_Eigenschaften
@Danjel: Die angegebenen Werte beziehen sich doch nur auf die Wasserlöslichkeit, die logP(ow)-Werte von Chlormethan zu Tetrachlormethan lauten aber 0,91 ; 1,25 ; 1,9 ; 2,6. Der lipophile Charakter steigt also.
Quelle: Römpp Online
Es steigt beides! Die Frage ist jetzt, warum....
Würde man den Effekt ausschließlich auf Wechselwirkung mit der Hydroxi-Gruppe des n-Octanols zurückführen, sollten die logP(ow)-Werte zumindest tendenziell den Werten der Wasserlöslichkeit folgen. Der höchste logP ist mit 2,6 aber bei Tetrachlormethan erreicht, obschon sich die Dipolmomente hier praktisch gegenseitig aufheben sollten.