Ehefrau droht mit Anzeige... was tun?

Hallo ihr Lieben,
ich wende mich an euch, weil ich echt nicht mehr weiter weiß. Seit einem Jahr knapp bin ich mit meinem Partner zusammen, der kurz vor der Scheidung von seiner Frau steht. Mit ihr hat er zwei Kinder im Teenageralter. Gerade für den jüngeren der beiden Kinder interessiert sich die Kindsmutter nur sehr wenig. Ob dies an der Ähnlichkeit zum Kindsvater liegt oder andere Beweggründe hat, weiß ich nicht, tut auch für mein eigentliches Anliegen nichts zur Sache. Vor drei Wochen, als mein Partner beruflich unterwegs war, rief mich sein jüngerer Sohn frühmorgens an, klagte über starke Schmerzen im Rücken, weinte und bat mich darum, ihn zum Arzt zu fahren. Nach einer kurzen Rücksprache mit dem Vater tat ich dies. Außerdem fragte ich den Sohn, was seine Mutter, die zu dem Zeitpunkt schon zur Arbeit gefahren war, gesagt hat. Antwort darauf war, er würde simulieren, solle in die Schule gehen oder sich selbst darum kümmern, zum Arzt zu gehen. Lediglich die Versichertenkarte der Krankenkasse hatte sie ihm bereitgelegt. Ich begleitete den Jungen zum Arzt, welcher einen geklemmten Nerven im Rücken und Ausgerenkte Wirbel erkannte und behandelte. Einrenken, Massage, Spritze. Am Folgetag wurde das Ganze wiederholt, seit dem ging es dem Sohn auch wieder besser. Vergangenes Wochenende kontaktierte die Kindsmutter meinen Partner. "Deine Freundin hätte mit dem Kind überhaupt nicht zum Arzt gedurft, sie hätte der Spritze überhaupt nicht zustimmen dürfen, sie spielt sich als Mutter des Kindes auf!". Zum letzten Punkt: Da zwischen meinem Partner und mir ein relativ großer Altersunterschied besteht, würde niemand darauf kommen, dass zu mir, mit meinen Anfang 20, ein Kind mit 15 Jahren gehört. Ist also in meinen Augen völlig klar, dass ich nie behaupten könnte, dieses Kind sei mein Sohn. Der Ärztin gegenüber und auch der Sprechstundenhilfe am Empfang habe ich mitgeteilt, dass ich die Lebensgefährtin seines Vaters bin. Jegliche Verwechslungen können also ausgeschlossen werden. Zu dem Punkt, ich hätte nicht der Spritze zustimmen dürfen: Die Ärztin hat mich nicht um mein Einverständnis gefragt, sollte die Gefahr einer allergischen Reaktion bestanden haben, hätte sie mich ja sofort darauf hinweisen müssen, oder sehe ich das falsch? In dem Fall hätte ich natürlich den Kindsvater sofort kontaktiert um mich rückzuversichern bzw. hätte ihn mit der Ärztin sprechen lassen. Als letztes zur Aussage, ich dürfte überhaupt nicht mit dem Kind zum Arzt. Wenn der Vater verhindert ist, die Mutter allen anschein nach keinerlei Interesse zeigt, ihr Kind zum Arzt zu bringen und mich der Kindsvater dementsprechend mit der Begleitung zum Arzt beauftragt, sollte es dabei doch keine Probleme geben, oder sehe ich das falsch?

Es kommt noch besser! Bei dem Gespräch zwischen den Eltern vergangenes Wochenende drohte die Mutter damit, mich anzuzeigen, was sie mir genau zu Lasten legt, weiß ich nicht. Könnte sie mir etwas anhaben oder hat sie damit keine Chance? Wie könnte ich reagieren? Wären Anzeigen wegen übler Nachrede, unterlassener Hilfeleistung und Verletzung der Aufsichtspflicht denkbar? Wie würdet ihr euch verhalten?

Ich freue mich auf eure Antworten.

Vielen Dank,
Lillys147

2012-11-26T05:50:39Z

Ps.: Danke an diejenigen, die die Frage ernst nehmen. Ich bin niemandem Rechenschaft schuldig und freue mich über ernstgemeinte Antworten. Beleidungen und Anfeindungen gehören nicht dazu.

Leander Z2012-11-26T04:40:13Z

Beste Antwort

Es ist echt nicht zu fassen, wie sich manche "Ratgeber" hier aufspielen. Die meisten Antworten sind weder moralisch noch juristisch auch nur annähernd zu gebrauchen.

Ehen scheitern nunmal, aus verschiedenen Gründen und in der Regel sind die beiden Hauptpersonen ganz alleine daran schuld - sofern man die Schuldfrage im 21. Jahrhundert überhaupt noch berücksichtigen will. Die Herrschaften, die sich hier moralisch empören, womöglich auch noch bestückt mit einem christlichen Fähnlein, sollten sich mal ein Wort der Bibel ins Gedächtnis rufen. Es hat mit Sünden und Steinen und Werfen zu tun ;-)

Rechtlich gesehen ist es so:
Du solltest die Drohung der soon-to-be-Ex-Frau zwar nicht ignorieren (denn nun weißt du wes Geistes Kind sie ist), aber ernst nehmen musst du sie nicht. Denn das, was sie dir vorwirft ist als Tatbestand gar nicht gegeben,
Da der Sohn deines Lebensgefährten 15 Jahre alt ist, ist er nach deutschem Recht alt und schätzungsweise auch reif genug, um eigenständig einen Arzt aufzusuchen, sich untersuchen zu lassen und behandeln zu lassen, auch ohne Zustimmung seiner Eltern, sofern die Behandlung medizinisch notwendig ist. Allenfalls hätte sich der Arzt strafbar gemacht, denn, wenn der Junge unter 14 Jahre alt gewesen wäre, hätte er sich nach den Erziehungsberechtigten erkundigen müssen - ich gehe mal davon aus, dass er den Jungen schon kannte. Da der Junge aber 15 Jahre alt ist, ist der Arzt aus dem Schneider, dir kann die Ex-Frau ohnehin nichts.

Da die Mutter das Versicherungskärtchen ihrem Sohn selbst rausgelegt hat, hat sie ihm wohl selbst auch zugetraut alleine zum Arzt zu gehen und sich behandeln zu lassen.

Überprüfen könnte man im Gegenzug, ob die Dame sich nicht selbst der Körperverletzung durch Unterlassung schuldig gemacht hat, weil sie die Schmerzen ihres Sohnes ignoriert hat. Üble Nachrede, Verletzung der Aufsichtspflicht kommen m.E. nicht infrage. Generell würde ich dir aber eher davon abraten, es ihr mit gleicher Münze heimzuzahlen. Oder willst du dich mit dieser rachsüchtigen Dame auf eine Stufe stellen. Denke immer daran, der Streit, den dein Lebensgefährte und seine Ex ausfechten ist nicht dein Streit! Lass dich da nicht in etwas reinziehen, sondern beweise auch im "jugendlichen Alter" Souveränität und Selbstbewusstsein und steh einfach über den Dingen!

Anonym2012-11-26T09:36:56Z

Der Vater ist ja noch nicht Geschieden also hat er wahrscheinlich auch noch das sorge recht kann sie nichts machen,hast alles richtig gemacht.

Maeve Dragon2012-11-26T09:21:21Z

Nein, die Frau kann dir überhaupt nichts anhaben. Du konntest die Mutter nicht erreichen. Der Vater hat zugestimmt und der Arzt hat getan, was notwendig war, ohne eine Erlaubnis zu brauchen.
Du hast zu keinem Zeitpunkt einen Fehler gemacht.
Wenn du sicher gehen willst, dass dir nichts passieren kann, gehe einfach mal zur kostenlosen Rechtsberatung.
Wozu Geld für einen Anwalt investieren, wenn es nicht nötig ist.
Die Mutter des Jungen ist wohl sauer auf ihren Exmann, dass der dir die Erlaubnis für den Arztbesuch gegeben hat. Aber damit kommt sie nicht weit. Also keine Sorge.

orgona62012-11-26T04:36:50Z

So wie es von dir geschildert wird, gibt es keinen Grund in Panik zu verfallen oder Angst zu haben. Nach meiner Ansicht hast du verantwortungsvoll und pflichtbewusst gehandelt. Selbst eine Anzeige sollte dich nicht in Panik versetzen, denn diese beinhaltet die Möglichkeit einer eindeutigen Klärung.
Und generell kann man Anzeigen nicht verhindern, wenn die Gegenpartei darauf abfährt. Deshalb weiterhin sachlich, ruhig und überlegt reagieren und sich weder provozieren noch verängstigen lassen. Die Beamten haben genügend Erfahrung und Kenntniss, die Sachlage richtig zu deuten.

Marcel2012-11-26T04:29:19Z

druck dir die frage aus und geh damit zu einem anwalt.
der weiss, was zu tun ist, und was nicht.

Weitere Antworten anzeigen (11)