Was haltet ihr davon? Könnt ihr daran glauben?

Das grosse Glaubensbekenntnis

Ich glaube an den einen Gott, den Vater, den Allmaechtigen,
der alles geschaffen hat, Himmel und Erde,
die sichtbare und die unsichtbare Welt.
Und an den einen Herrn Jesus Christus,
Gottes eingeborenen Sohn,
aus dem Vater geboren vor aller Zeit:
Licht vom Lichte, wahrer Gott vom wahren Gott,
gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater,
durch ihn ist alles geschaffen, fuer uns Menschen
und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen,
hat Fleisch angenommen aus dem Heiligen Geist und der Jungfrau Maria
und ist Mensch geworden.

Er wurde fuer uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus,
hat gelitten und ist begraben worden,
ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift
und ist aufgefahren in den Himmel.
Er sitzt zur Rechten des Vaters
und wird wiederkommen in Herrlichkeit,
zu richten die Lebenden und die Toten;
seiner Herrschaft wird kein Ende sein.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
der Herr ist und lebendig macht,
der aus dem Vater hervorgeht,
der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird,
der gesprochen hat durch die Propheten.
Ich erwarte die Auferstehung der (geistig) Toten
und das Leben der kommenden Welt.
Amen.

2012-11-16T06:25:11Z

Ich will nicht missionieren, aber
eine ehrliche Diskussion und ein Nachdenken darüber würde mich freuen.

Genau so gerne würde ich über gewisse Glaubensfragen anderer Religionen, z.B. des Islams diskutieren.
Mitdenken und Überdenken, auch neues Denken kann ja nicht verboten sein.

@ susi
Es ist aber wirklich der "geistige Tod" gemeint.
Körperlich auferstehen des zerfallenen Körpers ist wirklich unmöglich.
Eine Auferstehung durch Reinkarnation ist hingegen möglich.

Musiker2012-11-16T17:34:43Z

Beste Antwort

Es handelt sich um eine Interpretation, die die Kirchenväter des 4.Jahrhunderts dem christlichen Glauben gegeben haben. Ich sehe mich als Christ in einer historischen und spirituellen Kontinuität mit ihnen und teile den Glauben, den sie in der Sprache und Vorstellungswelt ihrer Zeit formuliert haben, folge ihnen in der Interpretation dieses Glaubens allerdings nur sehr bedingt.

An Gott, den Schöpfer, glaube ich. Und auch daran, daß seine Schöpfung mehr als die uns sichtbare Welt umfaßt ("die sichtbare und die unsichtbare Welt").

Daß Jesus der Sohn Gottes sei, ist auch mein Glaube. Allerdings verstehe ich die Gottessohnschaft Jesu ganz anders als die Kirchenväter des 4.Jahrhunderts. Daß Jesus "wahrer Gott" sei: nein, das glaube ich nicht, und ebenso wenig, daß er "vor aller Zeit" aus dem Vater geboren sei, daß er "gezeugt, nicht geschaffen" sei, daß er "vom Himmel gekommen" und von einer Jungfrau geboren worden sei.

Für mich war Jesus kein vom Himmel herabgestiegenes göttliches Wesen, sondern ein Mensch aus Fleisch und Blut, ein Geschöpf Gottes wie wir alle und auf eine ganz normale, natürliche Weise gezeugt und geboren. Seine Gottessohnschaft bestand darin, daß er von Gott erfüllt und aufs Engste und Tiefste mit ihm verbunden war, und darf keinesfalls substantiell bzw. materiell verstanden werden.

Den Satz, daß er "eines Wesens mit dem Vater" war, interpretiere ich von 1.Johannes 4,16 her: "Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm." Die Liebe ist das Wesen Gottes, und von ihr war auch Jesus erfüllt.

"Am dritten Tage" nach der Kreuzigung hatten seine Jünger die ersten Visionen, in denen ihnen der auferstandene Jesu begegnete. Die Auferstehung selbst kann allerdings, streng genommen, nicht "am dritten Tag" stattgefunden haben, denn Auferstehung bedeutet doch neues, unvergängliches Leben im Licht Gottes jenseits dieser Welt - und damit auch jenseits der in ihr gültigen Zeitbegriffe.

An die Auferweckung Jesu glaube ich. Auch wenn mir bewußt ist, daß die Berichte der Evangelien keine vordergündigen "Tatsachenberichte," sondern Versuche sind, unbeschreibliche Erlebnisse zu beschreiben und irgendwie in irdisch-menschliche Worte zu fassen. Aber was die Jünger erlebt haben, muß so eindrücklich, so bewegend und so zwingend gewesen sein, daß es sie nicht nur aus ihrer völligen Depression und Verzweiflung herausriß, sondern ihnen eine völlig neue Sicht der Dinge vermittelte, für die es in dem, was sie bisher geglaubt hatten, keinerlei Anhaltspunkte gab. An die Auferweckung der Toten glaubte das Judentum schon seit Längerem, aber ein Messias, der von seinen Feinden hingerichtet wird, ist dem jüdischen Glauben völlig unbekannt und undenkbar. Der grauenhafte Tod Jesu ließ für jeden Juden und damit auch für seine Anhänger, die in ihm den Messias gesehen hatten, nur den einen Schluß zu: er konnte nicht der Messias gewesen sein. Die österlichen Visionen der Jünger sprengten alles, was sie je für möglich gehalten hätten oder sich selber hätten ausdenken können.

"Zur Rechten Gottes" bitte nicht als "Ortsangabe" verstehen. Zur Rechten der irdischen Könige jener Zeit saß der Kronprinz, der Kanzler oder der Großvesir, der zweitmächtigste Mann im Königreich und die "rechte Hand" des Königs. Daß Jesus "zur Rechten Gottes" sitze, bedeutet also so viel, daß Gott durch ihn regiert, anders ausgedrückt: daß sich seine verborgene Gegenwart in dieser Welt spürbar und sichtbar auswirkt, wo Menschen im Sinne Jesu glauben, leben und handeln.

In diesem Sinne kommt auch Jesus "wieder." Aber nicht mit himmlischem Glanz und Gloria, sondern mit einer wahren "Herrlichkeit," die ganz anders, ja: das völlige Gegenteil aller irdischen Macht und alles irdischen Pomps und Glanzes ist. Im übrigen glaube ich nicht, daß er an einem Jüngsten Tag am Ende der Welt wiederkommt (das sind apokalyptische Vorstellungen zur Zeit des Neuen Testaments), sondern daß wir, wenn wir mit unserem Tod diese Welt verlassen, zu ihm hingehen werden und dabei jeder von uns gewissermaßen seinen eigenen "Jüngsten Tag" erleben wird.

Er wird "richten die Lebenden und die Toten:" ja - aber nicht der gnadenlose Richter der kirchlichen Lehre früherer Jahrhunderte, sondern der Jesus, der von Liebe, Barmherzigkeit und Vergebung gesprochen hat. Sein Urteil wird gnädiger sein als die Urteile, die wir Menschen übereinander und vielleicht auch über uns selbst fällen. Was könnte uns Besseres passieren? Das dürfen und können wir glauben und hoffen.

Zum Heiligen Geist: er ist für mich genauso wenig ein göttliches Wesen wie Jesus. Gottes Geist oder der Heilige Geist ist nichts anderes als die Kraft Gottes selbst. Ich selber bete übrigens auch weder zu Jesus noch zum Heiligen Geist und bete sie auch nicht an.

Anonym2012-11-16T12:03:41Z

Sagen wir mal so, wenn du mir deinen Gott gut gegrillt mit ner köstlichen Sosse nebst einem frischen Salätchen anbietest, könnte ich mir glatt überlegen ihn zu verschlucken, um Welt von solch unsagbarem Unfug ein für allemal zu befreien.

Susi2012-11-16T09:44:43Z

Das Bekenntnis lässt sich noch steigern:Mein Geist bezeugt mir, dass ich das Kind des lebendigen Gottes bin, dem Meister der Physik und Urheber aller Teilchen und aller Lebensvorgänge.

kapovaz2012-11-16T05:38:12Z


apropos glauben
ich glaub ich mach mir noch ne flasche bier auf

Anonym2012-11-16T05:14:13Z

zu Teil 1: Was haltet ihr davon?

Antwort: nichts

zu Teil 2: Könnt ihr daran glauben?

Nein, kann ich nicht und will ich nicht

Allerdings glaube ich fest daran, dass du nicht mehr ganz dicht im Kopf bist - meine persönliche Meinung und mein persönlicher Glaube.

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