Letzten Herbst habe ich erfahren, dass mein Papa nen Gehirntumor hat, schlimmste Art, nicht operabel, führt innerhalb eines Jahres zum Tod. Natürlich vertraut man sich Leute an, weil man da als Familie eine schlimme Zeit durchmacht. Der "Freundin" habe ich es auch erzählt (Irgendwann um den Jahreswechsel herum), sie ist Krankenschwester, weiß daher auch was die Diagnose bedeutet. Sie war betroffen und hat ihre Hilfe angeboten (wenn es mir schlecht geht). Im Februar hat sie gefragt ob ich nicht Lust hätte mit auf Fasching zu gehen, ich habe zugesagt, am besagten abend kam nichts (ich wollte mich aber auch nicht aufdrängen und hab mich nicht gemeldet), ein paar Tage später hab ich ihr zum Geburtstag gratuliert, auch keine Reaktion....mittlerweile gings meinem Papa immer schlechter, er ist schließlich Anfang April gestorben. (ich War in dieser Zeit sehr auf die Familie fixiert und hab mich nach dann auch nicht mehr gemeldet) Ende Juli hat sie sich wieder gemeldet, ob ich nicht mal Lust auf Ikea hätte, sie könnte dann zu mir kommen und übers Wochenende bleiben. Ich dachte mir, ok vergiss dass sie nicht nachgefragt hat, lade sie ein und hab 2 Termine kurz darauf vorgeschlagen...Sie meinte dann oh tut ihr leid sie ist jetzt erst mal 2 Wochen im Urlaub aber wie wäre es mit kommendem Monat? Hab nur gemeint, ja schauen wir mal obs klappt. Dann hat sie zum ersten Mal gefragt wie es meinem Papa geht. Er ist im April gestorben. Oh das tut ihr sehr, das hätte sie gar nicht mitbekommen (haben sonst keine gemeinsamen Freunde die es ihr hätten erzählen können aber auch dort wo sie wohnt bekommt man die Tageszeitung mit der Todesanzeige) und wie es mir denn geht. Ich hab nicht viel dazu gesagt und ihr nen schönen Urlaub gewünscht. Jetzt etwa 6 Wochen später hat sie sich wieder gemeldet (weil ich etwas mit einer gemeinsamen Bekannten vereinbart habe, der ich jedoch nichts von meinem Papa erzählt habe) "Hi Süße, wie gehts dir denn, kommst zum xx-Fest, ich hab jetzt auch endlich wieder den Kopf frei, weil meine Prüfungen dann vorbei sind??? Ganz ehrlich ich könnte kotzen. Sie macht zwar ne Schule nebenher, und jetzt sind die Prüfungen, das ist aber kein Grund sich ein halbes Jahr nicht zu melden schon wenn man weiss das es dem anderen ******** geht. Ein gelegentliches wie gehts hätte schon gereicht. Ich bin niemand der andere dauernd vollheult. Dennoch hätte ich mir in dieser Situation einfach von einer Freundin mehr erwartet. Am liebsten würde ich ihr das alles so sagen und ihr sagen das sie mich mal gern haben kann weil man auf solche Leute ******** kann. Dennoch weiss ich nicht ob das richtig ist. Was denkt ihr?
n0rules2012-09-10T06:03:43Z
Beste Antwort
Als ein Bekannter meiner Freundin gestorben ist, bin ich, sofort, als mich die Nachricht erreichte, um 3 Uhr nachts aus dem Bett gesprungen und zu ihr gefahren. Sofort. Ich habe nicht einmal eine Sekunde nachgedacht. Anschließend habe ich bei ihr geschlafen und mich um sie gekümmert. Und in dem Moment habe ich auch auf die Schule und die Klausur geschiss.en... Ich hoffe, Du weißt, was ich Dir damit sagen will.... Alles Gute für Dich
Im Februar hat sie gefragt ob ich nicht Lust hätte mit auf Fasching zu gehen, ich habe zugesagt, am besagten abend kam nichts (ich wollte mich aber auch nicht aufdrängen und hab mich nicht gemeldet)
draenge dich auch mal auf und warte nicht auf andere
Viele Menschen wissen einfach nicht wie sie sich verhalten sollen wenn im Freundes-, Bekannten oder Familienkreis eine Situation auftritt wie bei Dir, weil sie damit ueberfordert sind. Von einem Freund oder Freundin koennte man eigentlich mehr Anteilnahme erwarten. Sie war nicht da als Du sie brauchtest, weil sie nicht wusste was los war. Das bedeutet das ihr nicht sehr viel Kontakt miteinander habt. In diesem Falle wuerde ich dann auch nicht von einer Freundin sprechen sondern von einer Bekanntin mit der man sich Gelegentlich mal unterhaelt. Manchmal tut es gut sich mit einem Aussenstehenden zu unterhalten, einfach zu reden um etwas loszuwerden. Es gibt nicht viele die von sich sagen koennen sie haben ein oder zwei gute Freunde. Meistens sind es Bekannte mit denen man mehr oder weniger Dinge unternimmt. Hat es Dir gut getan als Du Dich mit ihr unterhalten hast zum Jahreswechsel? Wenn ja, dann sieh es als positiv und lass es dabei. Deine Erwartungen das mehr Aufmerksamkeit oder Anteilnahme von Ihr kommt, wurden nicht erfuellt aus welchen Gruenden auch immer. Eine Freundin aber wuesste was sie zu tun hat. Wenn Du meinst Du wirst Dich besser fuehlen, wenn Du ihr erzaehlst wie frustriert Du ueber ihr Verhalten bist, dann tu' es. Und wer weiss, vielleicht ist das ein Weg sich gegenseitig besser kennenzulernen. .....ein Anfang fuer eine Freundschaft. Wenn sie Dir egal ist, dann lass es.
Wenn sie zu viele eigene Probleme hat, dann kann man das schon verstehen. Ich denke nämlich, dass sie, wenn sie tatsächlich als Krankenschwester arbeitet auch nicht unbedingt auch noch in ihrer freien Zeit mit Gesundheitsproblemen anderer konfrontiert werden möchte, weil sie einfach auch Kraftreserven aufbauen muss, um ihren Job einigermassen gut auf die Reihe zu kriegen. Deswegen kann ich mir vorstellen, dass Du da ein bisschen vorschnell urteilst. Auch wenn sie dir vielleicht oberflächlich rüberkommt, könnte es durchaus sein, dass sie das nicht ist. Ne zweite Chance muss jeder bekommen und wenn sie schon selber sagt, dass sie viel um die Ohren hat, dann sollte man ihr das vielleicht auch einfach mal glauben.
Ich weiss nicht, was DU für einen Job machst... Ich könnte mir vorstellen, dass Du vielleicht einen Bürojob hast, wo Du nicht mit solchen Dingen konfrontiert wirst und Du kannst mir glauben, dass die Leute im medizinischen Bereich wirklich ziemlich arge auch psychische Belastungen aushalten müssen und dort oft auch über ihre psychischen Leistungsgrenzen hinaus beansprucht werden. Das ist mit einem reinen Bürojob ehrlich gesagt nicht vergleichbar.
Überlegs dir einfach mal, ob Du da nicht doch ein bisschen unfair ihr gegenüber urteilst.
Das ist nicht Deine Freundin. In dem Moment, wo sie Dir begegnet, scheint sie sich auch darüber bewusst zu sein, dass sie Dich ziemlich hängen lassen hat, und sie fühlt sich wahrscheinlich dann verpflichtet, Dir in irgendeiner Weise doch Interesse zu bekunden. Aber das ist nicht ehrlich gemeint, sondern dient mehr dem Zwecke das eigene schlechte Gewissen zu beruhigen. ERGO Deine Bekannte bringt nicht mehr als Lippenbekenntnisse zustande, und Du erkennst das auch ganz richtig, dass eine Freundin in dieser Situation an Deiner Seite gestanden hätte, was sie nicht getan hat. Sie ist kein Freund, und sieht auch wahrscheinlich mehr sich und ihre Belange im Vordergrund, als die der anderen. Man kann auch Maulheld dazu sagen, aber auf jeden Fall denke ich, hast Du von ihr nicht mehr zu erwarten als Sprüche, da sich das ehrliche Interessen in Grenzen hält. @regnau Wenn ein Mensch weiß, dass ein Freund eine schwierige Situation zu bewältigen hat, und innerhalb eines Jahres es nicht einmal schafft nachzufragen, wie es dem Vater geht dann sieht das einfach mal mehr als wie ein Verdrücken vor der Situation aus. Selbst wenn die Dame einen anstrengenden Job hat, kann man bei einem solchen Verhalten nicht mehr als eine lockere oberflächliche Bekanntschaft sehen, denn auch ein anstrengender Job entschuldigt nun einmal nicht alles. Es ist ja auch eine vollkommene Verdrehung, wenn Du meinst, sie hätte hier schließlich noch Verständnis zu zeigen, während sie den Vater zu Grabe tragen musste, und hier anscheinend noch nicht einmal eine Beileidsbekundung kam. Schlichtweg die Bekannte hatte davon ja noch nicht einmal Notiz genommen. Na hör mal- also eine Freundschaft ist beileibe etwas anderes. Da sollte wenigstens schon Interesse vorhanden sein.