Brauch man ein Gewissen oder genügt der Verstand oder arbeitet beides zusammen?
Kann es sein,daß sich das Gewissen den Richtlinien des Verstandes unterwirft oder bildet sich der Verstand auch aus einem Teil des Gewissens? Oder prüft das Gewissen den Verstand,samt Gedanken,damit man nachdenken kann? Bitte nur aus eigenen Beobachtungen heraus antworten,möglichst kein Schulwissen.
2012-06-30T02:40:58Z
Hallo doodlebugger57, ich fang mal mit den ersten Worten von dir an. Warum schreibst du,daß dein Gewissen nur in der Erinnerung/Vergangenheit liegt? Kannst du zukünftige Pläne,noch nicht mit deinem Gewissen bewerten?
2012-06-30T02:44:22Z
Meinte,kannst du gegenwärtige und zukünftige Handlungen noch nicht mit dem Gewissen bewerten?
2012-06-30T03:41:07Z
Hallo bieromane, das gefällt mir gut,du schreibst: "Wenn du das Verhalten setzt, das gemäß deinem Verstand richtig ist, dann Fühlst du dich gut, und hast ein reines Gewissen. " Wie denkst du über unterlassene Hilfeleistung,woher kommen Ausreden,die das Handeln gemäß Gewissen unterbinden?
2012-06-30T08:22:05Z
Hallo cicero,hallo als-ob-philo, eure Antworten gefallen mir sehr und haben bei mir eine neue Frage aufgeworfen :)
2012-06-30T15:15:04Z
Hallo Geheime, vielen Dank für deine Antwort. Meinst du,daß ein Gewissenskonflikt besteht,wenn man nach gesellschaftlichen Normen handeln muß,obwohl man das mit dem eigenen Gewissen eigentlich nicht vereinbaren kann oder nimmt einem die Normforderung der Gesellschaft diese Entscheidung ab? Akzeptiert man deshalb manchmal Regeln ohne sie selbständig einer Gewissensprüfung unterziehen zu können,weil man sie vorher schon akzeptiert hazt?
Cicero2012-06-30T05:29:20Z
Beste Antwort
Um ein Gewissen zu haben, ist vor allem die Fähigkeit wichtig, mit seinen Mitmenschen mitleiden zu können, also ihre Gefühle nachempfinden zu können. Denn wenn man nachfühlen kann, wie sich andere Menschen durch die Auswirkungen der eigenen Taten fühlen werden, wird man natürlich Hemmungen haben, die Taten auszuführen, wenn sich andere dadurch schlecht fühlen werden. Wobei das vor allem dann der Fall ist, wenn es sich um Menschen handelt, mit denen man sich sehr verbunden fühlt bzw. die man zumindest persönlich kennt. Bei Menschen, die für einen nur abstrakte Namen und Zahlen ohne Gesicht sind, fällt es leider vielen schwerer, Mitleid zu haben.
Also benötigt man die Fähigkeit zur Empathie, die meiner Ansicht nach nicht viel mit dem Verstand zu tun hat. Ein sehr intelligenter Mensch kann genauso ein Gewissen haben wie einer, dessen IQ eher niedrig ist. Menschen, denen dagegen die Fähigkeit zur Empathie fehlt oder bei denen sie zumindest sehr schwach ausgebildet ist, Psychopathen also, haben immer keine oder kaum Gewissensbisse auch Menschen, die sie persönlich kennen, zum eigenen Vorteil zu schaden. Natürlich benötigt man auch ein gewisses Maß an Verstand, um (basierend auf im Gehirn abgespeicherten Erfahrungen) die Bedürfnisse anderer erkennen und entsprechend handeln zu können, aber der Verstand ist eben keine Voraussetzung für Empathie, sondern ergänzt sie, und beide zusammen bilden dann das Gewissen.
doodlebugger57: Na ja, der Verstand spielt eben auch eine gewisse Rolle und den haben ja auch Autisten. Vielleicht habe ich der Empathie auch eine etwas zu große Rolle bei der Entstehung eines Gewissens beigemessen. Aber ich denke, sich in andere reinfühlen zu können, ist auf jeden Fall hilfreich dabei. Wenn man das nicht kann, muss man das Gewissen erst mühsam erlernen (mit dem Sozialverhalten haben Autisten ja Probleme), während man, wenn man eine gut ausgeprägte Empathie hat, intuitiv nachempfinden kann, wie sich andere fühlen, wenn man sie auf bestimmte Weise behandeln würde, und es einfach deswegen nicht tut, weil man sich selbst nicht schlecht fühlen will, bzw. tut, weil man sich dadurch selbst gut fühlt.
zum perssoenlichen/individuellen ueberleben braucht man kein gewissen - da reicht der verstand aus. zum kollektiven ueberleben / als spezie diktiert uns der verstand das gewissen. heutzutage wird der ueberlebenskampf immer mehr ins individuele abgedraengt - die ueberpersoenliche ebene des menschseins nur noch zur polemik fuer selbstsuechtige zwecke funktionalisiert.-
Was hier in unserer Kultur Recht ist, kann in einer anderen Kultur Unrecht sein, so dass man sagen kann, dass das Gewissen durch die Erziehung geprägt wird. Sollte man von diese Erziehung bis auf die Knochen durchdrungen sein, dann schaltet das Gewissen, nur durch Angst vor Strafe den Verstand aus. Angst kann tödlich sein, Angst vor Spinnen Phobien auslösen. Gewissensangst sehen Psychologen als krank an. Richter aber werten Gewissensängste als Reue. Man braucht ein Gewissen in einem gesunden Maà und Verstand, um Verantwortung tragen zu können.
es ist wie mit der Seele eines Menschen > es gibt gute Seelen und nicht so gute und wie mir scheint > haben manche Menschen - zwar irgendwo eine Seele (logisch) und doch auch keine zu haben > sie spüren diese Seele einfach nicht.
So und nun - mit dem Gewissen ist es nicht viel anders > manche haben kein Gewissen in gewissen Situationen zu verspüren > skrupellos gehen diese Menschen über alles hinweg was diese mal so zu stören scheint > doch ich kann sowas nicht > mein Gewissen holt mich spätestens am Abend bevor ich zu Bett gehe wieder ein.
Wäre doch schön > könnte es bei allen so sein > mit dem Verstand hat das Gewissen nicht viel am Hut > da so mancher Verstand versagen tut.