wie sind diese verse zu verstehen?

Genesis 19:31-35

31 Und die Erstgeborene sprach zu der Jüngeren: Unser Vater ist alt, und kein Mann ist im Lande, um zu uns einzugehen nach der Weise aller Welt. 32 Komm, laß uns unserem Vater Wein zu trinken geben und bei ihm liegen, damit wir von unserem Vater Samen am Leben erhalten. 33 Und sie gaben ihrem Vater Wein zu trinken in selbiger Nacht, und die Erstgeborene ging hinein und lag bei ihrem Vater; und er wußte weder um ihr Niederlegen noch um ihr Aufstehen. 34 Und es geschah am Morgen, da sprach die Erstgeborene zu der Jüngeren: Siehe, ich habe gestern Nacht bei meinem Vater gelegen; laß uns ihm auch diese Nacht Wein zu trinken geben, und gehe hinein, liege bei ihm, damit wir von unserem Vater Samen am Leben erhalten. 35 Und sie gaben auch in selbiger Nacht ihrem Vater Wein zu trinken, und die Jüngere stand auf und lag bei ihm; und er wußte weder um ihr Niederlegen noch um ihr Aufstehen.

Danke im voraus

Anonym2012-04-17T12:34:06Z

Beste Antwort

Nun ja, danach waren die beiden Mädels schwanger von ihrem eigenen Vater.
Die Jungs wurden dann die Stammväter der Moabiter und Ammoniter.

Anonym2012-04-18T07:15:04Z

Die Bibel färbt nichts schön. Hier wird ein Inzestfall geschildert.

Ente2012-04-18T05:48:28Z

"Verstanden" werden die Verse, wie erhardgr und andere schon erwähnten, als Überbleibsel einer Patriarchenzeit, deren Texte aus "Gefälligkeit" im Christentum zufällig gelandet sind und dort überhaupt nicht mehr verstanden werden.

Zum Verständnis der Texte braucht es die alte Sprache. In der erschließt sich das AT als Weisheitslehre. Die ersten Christen hatten also wichtige Gründe, diese Kapitel zu behalten. Darauf baute die Lehre auf - wie man "erlöst", also Wünsche erfüllt, dass keiner Kummer leidet.

Der AT-Text gehört auf andere Weise gelesen. Statt die Erstgeborene sprach zur Jüngeren (warum wohl werden keine Namen genannt? - ah, die brauchte man nicht dabei) ...schau, ist das Bevorzugte vollkommen oder wird man da wach, und kriegt vielleicht Kummer mit dem Wunsch...

Aba Vater hörte sich an wie aba wollen
Jünger werden ist ein "Teekesselchen" zu Kummer bereiten
Erstgeboren wird wie bevorzugt geschrieben.

Die Moral von der Geschichte: Ein "Wunsch" war schon alt und keiner war da um nach der Weise der Welt zu befruchten. Da gaben ihm die Vertrauten Kritik. Die schäumten auf, gaben ihm Wein. Hervor kamen die Moabiter - was ist denn der Wunsch, ma abi und damit ist Kraft amon, die Ammoniter.

whyskyhigh2012-04-18T03:32:34Z

31 Und die Erstgeborene sprach zu der Jüngeren: Unser Vater ist alt, und kein Mann ist im Lande, um zu uns einzugehen nach der Weise aller Welt.

hier wird ein zweifrauen konflikt beschrieben
lk hat das in lk 11 aufgegriffen

MD_Tiger2012-04-17T23:44:57Z

Diese Geschichte gibt uns wesentlichen Einblick in das Verständnis der Völker der Bibel. Erinnern wir uns an die Ägyptischen Könige, die Pharaonen. Zu Zeit Echnatons war Inzucht nicht nur nicht verboten, sondern zum Erhalt der Dynastie gab es dazu regelrecht einen Zwang. Denn nur wer königlichen Geblüts war, konnte König werden.

In Genesis 19 ist dieser Vater Lot. Lot zieht mit seinem Großvater Terach und seinem Onkel Abraham von Ur im Südirak nach Haran, in der heutigen Türkei. Das interessante ist, dass sie wohl mächtige Fürsten, aber keine Könige sind. Daher halte ich es für möglich, dass sie Sumerer waren, die die Sprache der neuen Landesherren sprachen. Ur wurde mehrfach erobert, der Umzug nach Haran könnte durchaus Folge eines Krieges gewesen sein. Wenn ja, wird es eine Niederlage gewesen sein, was in der Historie immer und sehr gründlich verschwiegen wird.

Abraham übernahm als Onkel eine Art Vaterrolle für Lot. Aus Sicht der Bibel drückt das eine Rangfolge aus, Abraham ist der Ältere.

Die eigentliche Geschichte ist völlig unglaubwürdig. Lots Töchter hätten sich selbst geschwängert, als ihr Vater schlief, ohne dass dieser etwas bemerkt hätte. Allein in dieser Heimlichkeit liegt etwas unehrenhaftes. Die dabei entstehenden Söhne Moab und Ben-Ammi sind Stammväter der Moabiter und Ammoniter.

Zeitgleich wird Abraham Vater von Ismael und Isaak. Ismael gilt als Stammvater der Araber gemäß des Islam. Isaak ist der Vater Israels.

Das streng dynastische Denken zeigt sich auch in Rebekka und Rahel, wo lange Reisen und Mühen für letztlich unfruchtbare Frauen auf sich genommen werden. Dieser Aufwand kann nur mit dem Status und der Abstammung der Stammmütter erklärt werden. Auch bei Jesus klingt dynastisches Denken bezüglich Maria an.

Unbedingt zu Vergleichen ist die Geschichte von Ruth. Sie fordert das Levirat mit Boas. Das Erbteil in Familienbesitz, bzw die Fortführung von Familienlinien wurde als religöse Pflicht gesehen.

Große Teile des Alten Testaments beschreiben, wie die Israelis Krieg mit den Moabitern und Ammonitern führen. Trotzdem scheint es ständig zu Ehen zwischen Israelis und Moabitern und Ammonitern zu kommen. Propheten (Amos) weissagen sowohl Israel als auch Moab und Ammon. Das liegt daran, dass man von Anfang an miteinander Verwandt war. Das bestätigen auch die heutigen Historiker und Archäologen.

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