Wer macht solche Gesetze?

Da ich auf meine erste Frage heute hier einige wirklich liebe und tolle Antworten bekommen habe, traue ich mich mal an eine sehr ernste Frage: Vor 2 Monaten ist mein Stiefvater verstorben. Meine Mutter hat ihn geheiratet als ich 11 Jahre alt war - er ist praktisch mein "richtiger" Vater gewesen (meinen leiblichen kenne ich nicht und es gab vorher auch keinen anderen Mann im Leben meiner Mutter). Eine Woche später war die Beerdigung. Normalerweise ist es ja so, dass man einen Sonderurlaubstag für so ein Ereignis bekommt - aber da er "nur" mein Stiefvater war, musste ich einen Tag Urlaub nehmen. Warum ist das so? Ich weiß, dass manche Gesetze einfach unverständlich sind, aber dieses "Gesetz" ist für ich absolut unverständlich. Was meint Ihr?

orgona62012-04-05T12:16:32Z

Beste Antwort

Gesetze bereiten Staatssekretäre und deren Abteilungen vor, nachdem sie einen Auftrag der Regierung erhalten haben und geben diese dann zur Lesung in den Bundestag. So sollte es wohl sein, aber vielfach schreiben Lobbyisten die Gesetze vor und bauen alle Wünsche dessen, den sie vertreten ein, dann braucht sie der Bundestag nur noch abnicken... Politiker können zwar gut reden, sind ansonsten wie alle anderen (Viel Kohle für wenig Arbeit und keine Verantwortung übernehmen).
Früher nannte man sowas auch Schreibtischtäter, aber den Schreibtisch überspringen sie halt gern.
Somit kannst du annehmen, dass bei Gesetzen, die die Arbeit betreffen, Arbeitgeberverbände und ihre Helfershelfer mitgewirkt haben. Als Beispiel: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/geleakte-unterlagen-wie-lobbyisten-gesetze-aendern-wollen-1.1324871 und wie meist noch ein Zitat:
Das Recht ist nichts anderes als die in der staatlichen Gemeinschaft herrschende Ordnung, und eben dieses Recht ist es auch, das darüber entscheidet, was gerecht ist.
Aristoteles

Komet2012-04-07T11:45:50Z

Das ist kein Gesetz, das ist eine Bestimmung aus dem Tarifvertrag, nach dem du eingestellt worden bist. Der berücksichtigt leider nur leibliche Verwandte, keine sozialen Verwandten. Ich weiß ganz genau, sollte meiner Stiefmutter etwas passieren, werde ich mehr als einen Tag nicht arbeiten können. Und das, obwohl ich meine Mutter kenne, eine Beziehung zu ihr habe und meine Stiefmutter erst kenne, seit ich 17 war. Menschen, die uns lieb und wichtig sind, können aber nicht allesamt in den Tarifverträgen und Gesetzen einbezogen werden. Das würde einfach zu weit gehen.

Ein ähnliches Problem gibt es übrigens bei "Lebensgefährten". Wenn einen Tag vor der Hochzeit einem der Partner etwas passiert, bekommt der andere keinen Sonderurlaub. Einen Tag später schon. Das ist ebenso grausam, wie dein Fall. Aber die Verträge können einfach nicht allen Menschen gerecht werden, sondern nur möglichst vielen.

YAHOO2012-04-06T11:36:34Z

Gesetze hin - Gesetze her!
Im Endeffekt sind die Arbeitnehmer die "Schwächeren". Es kommt aber auch auf die "Menschlichkeit" Deines Chefs an.
Um das Arbeitsklima aber nicht zu "schädigen", rate ich Dir in Zukunft (hoffe natürlich, dass solche Ereignisse nicht noch mal geschehen), einfach einen Urlaubstag oder wenn ihr Gleitzeit habt, einen Gleittag zu beantragen. Dann wird auch das Verhältnis zwischen Deinem Chef und Dir nicht "geschädigt".

Sprendlinger2012-04-06T08:21:17Z

Es kommt immer auf den Chef an. Auch liegt es am Tarifvertrag. Manchmal kannst Du auch 2 Tage bekommen.

Ruth S2012-04-06T07:01:27Z

Freie Tage kosten nicht nur dem Arbeitgeber Geld, sondern der
gesamten Volkswirtschaft.

Daher werden vom Deutschen Bundestag per Abstimmung Gesetze
zum Wohle des ganzen Deutschen Volkes gemacht.

Diese Regelung trifft nicht nur Dich.

Wen ich in mein Herz geschlossen habe, für den oder die nehme ich gerne
einen Tag Urlaub.

Ist Dir bekannt, was eine Korinthenkakerin ist?

Kleinlich ist das Gegenteil von großzügig.

Weitere Antworten anzeigen (6)