Wie würdet ihr die Welt organisieren, wenn es keine Grenzen mehr geben würde?
Ich möchte zu diesem Gedankenexperiment aufrufen, da ich mir oft überlege, dass Grenzen ziemlich viele negative Aspekte haben:
Grenzen führen zu... - ...Ausgrenzung,... - ...Nationalbewusstsein statt dem Bewusstsein für die eigentlichen Menschen,... - ...es wird sehr stark auf "eigene" Wirtschaftsinteressen (z.B. die deutschen) geschaut (obwohl ich mich immer wieder frage, welches Interesse ich daran haben soll, dass "Deutschland" besser dasteht als andere Länder (mit genauso netten und liebenswerten Menschen)),... - ...etc. pp.
Die Facebook-Kampagne z.B., in der seit kurzem iranische und israelische Bevölkerung sich gegenseitig versichern, dass sie einander lieben und keinen Krieg wollen, zeigt umso deutlicher, wie verbunden sich die Menschen doch sind und wie wenig Macht Grenzen eigentlich haben sollten.
Trotzdem sind bestimmte Strukturen, z.B. Wahlbezirke, Kommunen, Länder verwaltungtechnisch sicherlich sinnvoll.
Wie würdet ihr die Welt organisieren, wenn es keine Grenzen mehr geben würde?
2012-03-26T12:35:33Z
@Pepe' Le Pew: Es geht mir aber darum den Menschen in den Vordergrund zu stellen, damit eben NICHT so viele Menschen in die Röhre gucken müssen.
@marko bremer: Ich kann deine Argumentation nicht ganz nachvollziehen.
@Otto: Damit grenzt du alle Angehörigen anderer Religionen, Agnostiker und Atheisten aus. Und damit hättest du wiederum Grenzen geschaffen.
2012-03-26T12:55:07Z
@suzie the pilgrim:
Und was genau sollen diese 150 Menschen dann tun? Also, wären das Wahlbezirke? Oder müssten diese Menschen füreinander da sein, füreinander sorgen, Streit schlichten etc.?
Was würde mit komplexeren Strukturen wie z.B. Ämtern etc. passieren?
2012-03-26T12:59:18Z
@Lilītu: Dafür, dass du nicht besonders gläubig bist, bist du aber sehr religiös.
"Darum versuche erst mal gar nicht, liebe Fragestellerin, etwas zu organisieren, was nur der Schöpfer ändern kann."
Es geht mir nicht darum etwas zu ändern, sondern es geht mir darum, zu verstehen, wie man es besser organisieren könnte, z.B. das Gemeinwesen, die Politik, Wirtschaft etc. Es sind nunmal irgendwelche Chefs oder Angestellten, die dafür sorgen, dass das Essen in deinem Supermarkt landet und nicht der Herrgott...
Aldarion2012-03-26T23:30:38Z
Beste Antwort
Hey mathefloh, hey alle anderen,
es bestehen bestimmte, naturräumlich vorgegebene Grenzen, z.B.:
Klimagrenzen, beispelsweise Magelgrenzen wie Wassermangelgrenzen, die als Trockengrenzen bestimmte Wüstenregionen agrenzen;
Temperaturgrenzen, etwa zu den Polarregionen,
Höhenstufengrenzen, die Temperaturgrenzen sein können;
Regionen mit ozeanischem oder kontinentalen Klimaverhältnissen.
Von den klimatische regionalisierten Räumen hängen die Vegetationsräume ab, die u.a. auch an die Klimaregionen gebunden sind, aber gleichzeitig auch, aber nicht ausschließlich, von den Verbreitungsräumen bestimmter Bodentypen abhängen.
Gleichzeitig bestehen Rohstoffvorkommen, die sich ebenfalls über bestimmte geologisch abgrenzbare Regionen erstrecken.
Das Gesamtsystem der regionalisierbaren (= abgrenzbaren) Räume bzw. Naturräume ist durchaus komplex, was aufgrund der vielfältigen Zusammenhänge sowohl der gleichen und auch unterschiedlichen Räume und Regionen in ihren ökologischen Kombinationsmöglichkeiten durchaus erwartbar ist.
Aufgrund dieser natürlichen, physikalischen und geografischen Gegebenheiten ergeben sich für die menschlichen Gesellschaften durchaus Grenzen, deren sozioökonomische Fortsetzung in den Grenzen der Wirtschaftsräume und Nationen gesehen werden kann. Diese Fortsetzung bzw. dieses Resultat der Besiedlungsgeschichte der Erde durch die Menschheit muss dabei weiterhin im historischen Kontext gesehen werden.
Eines der wichtigsten kulturellen Merkmale, das zu einer Abgrenzung führt, sind die Sprachgrenzen, die häufig auch als Sprachbarrieren verstanden werden.
Allerdings erleben wir im postindustriellen Zeitalter, dem sog. informationszeitalter, ein Verschwimmen der verschiedenen sozioökonomischen und -kulturellen Grenzen, das technologisch bedingt ist und durch die seit langem globalisierte Finanzwirtschaft angetrieben wird.
Die vielfältigen Prozesse werden häufig kumulativ und summarisch unter dem stark vereinfachten Begriff "Globalisierung" zusammengefasst, wobei dieser Begriff offenbar oftmals polarisierend eingesetzt wird und eine objektive Diskussion und Differenzierung (mit Klärung der Vor- und Nachteile) nicht oder nur unzureichend stattfindet.
Die Politik scheint damit mehr und mehr als Anachronismus mittlerweile technologisch überkommener Strukturen den zukünftigen Aufgaben kaum gewachsen zu sein, wie beispielsweise die Weltfinanzpolitik nahelegt (die offenbar nichteinmal im Europa der EU funktioniert) oder auch an der Klimapolitik gesehen werden kann - die zukünftigen Probleme können nur global gelöst werden, wobei die politischen Strukturen, die persistent zu einem Machterhalt neigen, wenig angepasst erscheinen. Die dabei zentrifugal sowie zentripedal wirkenden Prozessse haben in den letzten Jahren zur Auflösung zahlreicher politischer Anachronsmen geführt - Bsp. "Arabischer Frühling". In welchem Maß sich die liberalen politischen Systeme diesen Prozessen anpassen werden, welche Metamorphosen erfolgen und ob überhaupt ein global stabil und effektiv problemorientiert funktionierendes System entstehen kann, bleib - wenn auch zu hoffen - weiterhin fraglich und offen.
Tatsächlich befinden wir uns alle an einer Schwelle zu einem neuen Weltsystem, das im günstigsten Falle, dem Gleichheitsgrundsatz entsprechend, eine lebenswerte Zukunft für alle Individuellen ermöglichen wird und im ungünstigsten Falle im anachronistischen Chaos zahlreicher, anarchisch engegen wirkender Egoismen münden wird, den der Großteil der Menschheit wahrscheinlich nicht überleben würde.
Deswegen ist sowohl eine objektive Diskussion, Ehrlichkeit sowie auch die Abkehr der egoistisch überbetonten Gesellschaften mit grenzenlosem Konsum wichtig und dieses Ziel sollte vermittelt werden. Das Beharren auf dem sog. "Recht" des Stärkeren, der ungehemmt seinem gierigen und unersättlichen Konsum folgt, ist durchaus kein zeitgemäßer Beitrag zu der Neuorganisation unseres globalen Zusammenlebens. Um somit Deine Frage nach einem vorläufigen Diskurs zu beantworten: das "westliche" Lebensmodell ist unangebracht, obschon es durch Industrie und Politik durchaus eigennützig unterstützt wird und von einer Mehrheit von Menschen - in den sog. Sschwellenländern - nicht nur akzeptiert, sondern sogar übernommen wird. Je eher wir alle begreifen, dass dieser Weg eine Sackgasse darstellen muss, desto eher besteht die Chance zur Zukunftssicherung der Menschheit.
Empfehlenswert ist die Lektüre der Abhandlung "The Limits to Growth - Die Grenzen des Wachstums", durch den Club of Rome, 1972 sowie der seitdem fortgesetzten Untersuchungen;
Zitat und Auszug aus wikipedi:
"Die Grenzen des Wachstums (engl. Originaltitel: The Limits to Growth) ist eine 1972 am 3. St. Gallen Symposium vorgestellte Studie zur Zukunft der Weltwirtschaft.[1]
Die Studie wurde im Auftrag des Club of Rome erstellt. Donella und Dennis L. Meadows und deren Mitarbeiter am Jay W. Forresters Institut für Systemdynamik führten dazu eine Systema
Ich bin ja net besonders gläubig, meine allerliebste Mutter aber dafür umso mehr. Möge sie der Herrgott mir noch lange erhalten und ihr ganz viel Gesundheit geben <3 .
Sie sagte mir einmal, und das ist lange, lange her. Da war ich noch ein junges Mädchen:
"Die zig Religionen und die zig Sprachen sind die Strafe Gottes, weil die Leut net auf ihn gehört haben, sondern der Eine besser und stärker als der Andere sein wollt. Dabei haben Alle vergessen, wer der Stärkste auf der Welt ist."
Darum versuche erst mal gar nicht, liebe Fragestellerin, etwas zu organisieren, was nur der Schöpfer ändern kann.
Denn es gibt Leute, die sich dir anschliessen werden. Es wird aber dann wieder die andere Seite geben, die dann gegen dich und deine Leute sind und gar nicht mit dem einverstanden sind, was du da vorhast.
Und was Strukturen angeht: Die kann auch nur EINER ändern, nicht aber der Mensch.
Und nach dem Anruf meiner Mutter heute nachmittag sagte sie mir: "Es wird nimmer lang dauern, da kriegen wir Alle unsere gerechte Strafe vom Herrgott, weil wir so sein wollen wie er und uns über unsere Eigenen stellen wollen und über die ganzen Lebewesen auf der Welt."
Unter Gottes Königreich um das wir beten, wird es keine Ausgrenzung, und Nationalismus mehr geben. Wir würden alles theokratisch organisieren .Alle anderen Regierungsformen haben versagt.