"dominante Demut".. was haltet Ihr davon oder was fällt Euch hierzu ein?
kann man diese 2 gegensätzlichen Begriffe zusammenführen? sind sie gar nicht so gegensätzlich wie sie klingen? gehören sie vielleicht sogar automatisch zusammen?
Was meint Ihr?
2011-12-01T03:37:05Z
@Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ: kannst Du das vielleicht noch etwas vertiefen? Wer hat was getan und wer empfindet dabei wie und wieso? Versteh ich gerade nicht so ganz.. auch nicht in Bezug auf Selbstverherrlichung..???
2011-12-01T03:38:10Z
@Jo: also empfindest Du Demut als etwas Negatives?
2011-12-01T03:43:29Z
@Radio: ich denke, daß Demut selber nichts mit Unterwürfigkeit oder dem Begriff devot zu tun hat.. ist es nicht eher eine Art (Hoch)Achtung oder Respekt dem anderen oder der Sache gegenüber? Was ist zB mit der Natur oder unberührten Orten an denen man automatisch innehält...weil es einfach überwältigend schön ist.. aus Demut vielleicht? In so einem Moment wäre dieses Gefühl ziemlich dominant mir gegenüber, oder in mir.. was aber nichts Negatives wäre.. eher im Gegenteil
2011-12-03T10:11:02Z
Danke Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ :-)
Jocolibri2011-12-01T02:13:05Z
Beste Antwort
Wenn ich dominant Auftrete, so kann das in vielfältiger Form geschehen. Demut erweckt in mir die Erinnerung an eklige Verlogenheit, mit der sich irr - sinnig Dominante mit ihrer verinnerlichten Ohnmacht durchzusetzen versuchen um nicht völlig verwirrt zum Spielball ihre unterdrückten Emotinen zu werden.
Würde gern mal einen authentisch glücklichen Demütigen sehen, der nicht ignorant über seine Gefühle und die der Anderen hinwegstampft als ginge es darum den heiligen Krieg zu gewinnen und das Böse (in dessen Augen die störenden Gefühle) auszumerzen. Dabei wirkt der verblendet Demütige durchaus dominant und neigt problem- und gewissen-los zur leichtfertigen Sündenbock-Beschuldigung, zur billigen Opferlamm-Vernichtung oder zur demonstrativen Hexen-Verbrennung.
Dominanz in Verbindung mit Selbst-Bewußt-Sein ist eher klar bezugnehmend und emotional beistehend wenn es darum geht, Angebote zu machen und die Möglichkeiten aus einer momentanen Verwirrung aufzuzeigen, um den Weg zur vollkommenen persönlich stimmigen Selbstverwirklichung zu finden. Diese Dominanz zwingt nichts auf, sondern bietet an, ohne Druck, Manipulation und Ignoranz.
"Demut als was Negatives empfinden" wäre eine oberflächliche Wertung. Was ich beschrieben habe waren meine Erfahrungen mit der Verlogenheit, die jene verkörperten, die mir etwas von Demut erzählen wollten, oder das manipulativ gegen mich einzusetzen versuchten, um meinen Willen wie es ihnen paßt zu unterdrücken. Das empfand ich entwürdigend, mehr noch für diese scheinheiligen Täter als für mich. Wie ich geschrieben habe, "würde ich gern mal einen authentisch glücklichen Demütigen kennenlernen, der nicht ignorant über seine Gefühle und die der Anderen hinwegstampft als ginge es darum den heiligen Krieg zu gewinnen, alle Andersdenkenden auszurotten, Eigenwilligkeit zu bestrafen und das Böse (in dessen Augen die störenden Gefühle) auszumerzen, mit der Lüge auf den Lippen, das Gott doch jedem einen freien Willen gegeben hat und lieb ist, während sie im Haß leben und danach brutal handeln. LG Jo
Begriffsbestimmung ist hier wieder nötig, denn Demut wird unterschiedlich definiert.
Wenn du das überwältigende Gefühl des Einsseins mit allem meinst, einen plötzlichen Moment der Erkenntnis und das bombastische Erleben von etwas Schönem, das du dankbar wahrnimmst.... dann ist diese Art Demut, die du dann empfindest so stark, dass sie tatsächlich dominant ist. Wenn auch nur für Augenblicke, ist sie so mächtig, dass alles andere ausgeblendet wird.