meine Schwester und ich überlegen, ob wir uns nächsten Sommer einen Hund anschaffen. Das Grundstück ist groß genug, sodass er genug Auslauf hätte und er könnte auch immer mitkommen, wenn ich ausreite. An Bewegung würde es also nicht mangeln. Wir hatten da an einen Border Collie oder einen ähnlich großen Hund gedacht. Wir hatten noch nie einen eigenen Hund, allerdings schon immer Kontakt zu Hunden. Wir haben uns auch schon immer wieder belesen über das Thema und auch mit Bekannten gesprochen, die selbst einen Hund haben. Eigentlich hätten wir schon gerne einen Welpen. Aber wir sind uns unsicher, ob wir in der Lage sind, den kleinen wirklich so zu erziehen, dass er aufs Wort hört. Gerade, wenn ich ihn mit in den Stall nehme muss er hören. Ich denke ja, dass es besser ist, einen erwachsenen Hund zu holen, der schon eine gewisse Grunderziehung hat. Allerdings weiß man dann bei dem Tier nicht, was den Hund schon geprägt hat und welche Charaktereigenschaften er entwickelt. Bei einem Welpen kann man das ja noch eher mit beeinflussen. Da meine Nichte (gerade 6 Jahre alt) noch mit im Haus ist, ist es wichtig, dass der Hund einen guten und v.a. kinderlieben Charakter hat. Also was mein ihr? Als Ersthund eher einen Welpen oder einen ausgewachsen Hund? Vielen Dank im Voraus für die Antworten.
Pauly2011-11-24T13:15:53Z
Beste Antwort
1. Zweifel gibt es immer und lassen sich nie zu 100 Prozent aus der Welt schaffen, das ist normal. 2. Ich glaube nicht das ein erwachsener Hund aus dem Tierheim so gut ist. Bevor du den wirklich erziehen kannst und er auf dich hört muss er dir erst richtig vertrauen und das kann bei einem erwachsenen Heimhund, der weiß Gott schon was durch machen musste (vielleicht auch Schläge und Misshandlungen durch Vorbesitzer) schwierig - stell ich mir zumindest vor. Wir haben uns einen Welpen geholt aus einer Pension, mehr oder weniger Zufall, denn sie wurde erst ein paar Tage vorher mit ihren Geschwistern dort hingebracht.
Du könntest dir mal bei verschiedenen Züchtern die derzeitigen Welpen anschauen und ein paar Tests machen, der Rütter hat das mal bei einem Promi Special gemacht, da wollte auch eine eine Hunderasse die zum mitkommen beim Reiten geeignet ist. Fragt mal bei Vox nach vielleicht oder die Folge gibt's vielleicht noch um 99 Cent bei www.voxnow.de
Er hat auch viele kleinere Rassen gezeigt die sich dafür eignen, weil sie eher hart im nehmen sind, sich aber gut erziehen lassen.
Also ich würde euch nen Welpen empfehlen, denn es ist auch egal ob du einen erwachsenen Hund oder nen Welpen erziehst: Das wichtigste ist dran bleiben! Immer regelmäßig üben, üben, üben!
Welpe oder ausgewachsener Hund ist schwierig zu beantworten. Ausgewachsener Hund hat den Vorteil, daß er stubenrein ist, du keine zerkauten Dinge hast, weil er im Zahnwechsel ist, daß er bereits eine Grunderziehung genossen hat, daß du ihn auch auf längeren Touren mitnehmen kannst.
Welpe hat den Vorteil, daß du natürlich die Erziehung so gestalten kannst, wie du es dir vorstellst. Jedoch kann auch ein erwachsener Hund noch gut erzogen und geformt werden.
Wenn also beides zur Auswahl stünde, würde ich mich für einen erwachsenen Hund mit guter Grunderziehung entscheiden.
Dann zum Border Collie. Das ist kein Anfängerhund. Darum sitzen auch sehr viele in Tierheimen. Sie wollen nicht nur körperlich, sondern auch mental beschäftigt werden. Spazierengehen oder beim Reiten mitnehmen reicht nicht. Sie wollen arbeiten. Sie wurden für das Zusammentreiben von Schaf- oder auch Rinderherden gezüchtet. Dieser Trieb ist sehr stark und es kann leicht passiere, daß sie anfangen deine Familie zusammenzutreiben. Zwicken in die Fersen gehört dazu. Das gleiche kann dir dann beim Reiten passieren. Begleitet von ständigem Gekläffe.
Für einen BC mußt du dein Leben komplett umstellen. Agility Training, Kunststücke beibringen u. ä. Dinge mit ihm machen. Sonst zerlegt er dir vor lauter Langeweile das Haus. Rede mit einem Züchter.
Überleg dir, wieviel Zeit du in den Hund investieren möchtest und kannst, wie euer Familienleben aussieht. Seid ihr sehr aktiv oder eher weniger. Danach würde ich Hunderassen raussuchen, die dem entsprechen und mit den jeweiligen Züchtern reden. Oder ihr geht mal in eine Hundeschule und sprecht mit einem Trainer dort.
Das gleiche gilt auch für Mischlinge. Sofern klar ist, was drin ist, beschäftigt euch mit den einzelnen Rassen. Von Arbeitshunden solltet ihr jedoch von vornherein Abstand nehmen. BC, Weimeraner, Beagle, Schäferhunde aus Arbeitslinien, um nur ein paar zu nennen.
Denkfehler zu bereits erwachsener Hund: bei einem bereits erwachsenen Hund kannst du die Charaktereigenschaften beurteilen, bei einem Welpen sind es Vermutungen. Wenn du z.B. einen Hund ohne Jagdtrieb willst, dann kannst du bei einem erwachsenen Hund dies testen und evtl. ausschließen. Bei einem Welpen kann man zwar dagegen wirken, aber ob er Jagdtrieb haben wird und wie ausgeprägt ist bei der Abgabe nicht zu sagen.
Richtig ist, daß ein erwachsener Hund durch viele Faktoren in seinem bisherigen Leben geprägt wurde. Das kann sowohl positiv, als auch negativ sein.
Grunderziehung ist auch bei erwachsenen Hunden nicht vorausgesetzt. Daran muß man immer arbeiten, egal ob Welpe, oder Hund aus dem Tierschutz. Hunden lernen wie wir Menschen ein Leben lang. Auch ein 9järhiger Hund kann noch alles lernen.
Ob ihr euch nun für einen Welpen entscheidet, oder für einen Hunde aus dem Tierschutz - die Entscheidung liegt bei euch.
Klappert doch mal die Tierheim in der Umgebung ab und schaut euch die Hunde an. Sprecht mit den Mitarbeitern, geht Gassi, evlt. kann der Hund zur Probe bei euch einziehen. Jeder Hund, egal ob Welpe oder erwachsen, muß sich an euren Tagesablauf gewöhnen und er braucht natürlich Hilfestellung durch euch. Was ist erlaubt und was nicht usw. Wenn ihr euch nicht sicher seid, dann besucht bitte eine Hundeschule,
noch eins zum Border Collie: diese Rasse kann man nicht mit Bewegung allein auslasten. Diese Hunde sind Arbeitstsiere, die wollen und müssen arbeiten um glücklich, zufrieden und verhaltensunauffällig zu sein. Grundstück und gelegentliche Ausritte mit dem Pferd sind keine Haltungsoptionen für einen Border. Der Hund muß beschäftigt werden und zwar kopfmäßig, er braucht eine Aufgabe die ihm Erfüllung bringt. Und bei der Kombi Hundeanfänger - Border Collie mit entsprechendem Hütetrieb - Pferde .... hätte ich arge Bedenken, daß das nach hinten los geht.
Wenn es wirklich ein Border sein soll, dann meldet euch doch bitte in einem entsprechenden Forum an. Border Collies werden leider viel zu häufig als problemlose Familienhunde dargestellt. Welche Probleme entstehen können und wie sich das Verhalten eines unzufriedenen Borders auswirkt... könnt ihr dort sehr gut nachlesen.
Es hat einen Grund warum so viele Border Collie zur Vermittlung stehen. Die Leute überschätzen sich und unterschätzen den Hund leider viel zu häufig.
Wenn du tatsächlich daran denkst, einen Bordercollie zu holen, dann solltest Du Dich eventuell an einen speziell auf Bordercollies ausgerichteten Trainer wenden, der dir eventuell helfen kann, den richtigen Hund zu finden. Dass Du dir entsprechende Überlegungen dazu machst, finde ich gut und richtig. Es gab vor einiger Zeit einmal einen Bericht im Fernsehen über eine bestimmte Trainerin, die die Collies zu Hütezwecken ausbildet. Leider weiss ich nicht mehr, auf welchem Programm dieser Bericht kam. Könnte sein, dass der bei Hund, Katze, Maus bei Vox ausgestrahlt wurde... Vielleicht kannst Du ja Kontakt zu denen aufnehmen und eventuell von den Leuten aus dem Fernsehen herausfinden, wo diese Trainerin zu finden ist und dich mit Deinem speziellen Problem an diese Frau wenden, denn ich denke, dass sie Dir eventuell wesentlich bessere Ratschläge geben können wird, als unsereiner.
Meine Erfahrungen mit Bordercollies sind leider sehr beschränkt und beziehen sich lediglich auf einen Rüden, den ich vor Jahren kennenlernte. Der war allerdings ein sehr ausgeglichenes Tier.
Upps... merke gerade, dass ich die Tiertrainerin mit einer Trainerin für Australian Shepherds verwechselt habe... aber vielleicht könnte diese Dir da eventuell doch weiterhelfen...