Worin seht Ihr das weltanschauliche Fundament Eures religiösen Glaubens bzw.religiösen Nichtglaubens?
Ich gehe davon aus,dass es Gott weder in der personalisierten noch in einer anderer Form gibt!
Mein religiöser Nichtglaube basiert auf der materialistischen Betrachtung des dialektischen Verhältnisses zwischen Materiellen und Ideellem,bei der der Materie das Primat zukommt und von einer "relativen Selbstständigkeit" des Geistigen ausgegangen wird!
Für mich ist das Ideelle für die Entwicklung des Menschen und das Bestehen der Auseinandersetzung mit der Natur und der gesellschaftlichen Wirklichkeit von immenser Bedeutung,was leider von so manchem "Zeitgenossen" absolut unterschätzt wird!
Trotz aller Bedeutsamkeit bleibt das Ideelle aber m.E.immer an die Materie gebunden und verselbständigt sich nicht!
Mich interessiert nun,worauf Euer Glaube bzw.Nichtglaube weltanschaulich fußt!
@Braller
Was Du nicht Alles in meine Details hineininterpretierst,bei mir ist das Ideelle bei weitem nicht auf das Religiöse beschränkt,was Du mir in Deiner Antwort unterstellst und was die bestimmten "Zeitgenossen" betrifft,so hebt das auf jene ab,die stets "lautstark" zum Ausdruck bringen,dass sie in der "Realität" leben allerdings von ideellen Werten wie den Humanismus nicht allzuviel halten.
Wenn Du mit Deinem religiösen Umfeld in Deiner Kindheit schlechte Erfahrungen gemacht hast,dann mußt Du das mit diesem Umfeld ausmachen,ich habe andere Erfahrungen gemacht und bin über den religiösen Glauben zu meiner humanistischen Gesinnung und zur Toleranz gelangt und nur diese mögliche Option des religiösen Glaubens hebe ich hervor,weil sie permanent,entgegen jeglicher Realität von einer bestimmten Seite in Frage gestellt und "verteufelt" wird.
Aber eigentlich geht es in meiner Frage ja gar nicht um diese Problematik!
@Loki
Danke dir für Deine klare und sachliche Antwort.
Du solltest allerdings bedenken,dass die Dialektik die wissenschaftliche Denkmethode darstellt und die verlangt,alle Seiten eines Betrachtungsgegenstandes in ihrem wechselseitigen Zusammenhang zu beurteilen und nicht nur von einzelnen Seiten auf das Ganze zu schließen.
Dies scheint mir bei Deinem Herangehen an die Beurteilung des religiösen Glaubens nicht immer der Fall zu sein!
@Creamche..
Deine einseitige Reklamierung des "gesunden Menschenverstandes" für den Atheismus teile ich so nicht!
Der Verstand und das Denken sind geistige Werkzeuge des Menschen,um die Welt zu erkennen.
Im Ergebnis ihrer Nutzung kann sowohl ein atheistisches,als auch ein theistisches Weltbild entstehen.
Es kommt immer darauf an,welche weltanschaulichen Grundprämissen den Rahmen bestimmen,indem sich das Denken vollzieht.
@Felix
Danke dir für Deinen wie gewohnt guten Beitrag!
Mag sein,dass wir hinsichtlich der Entschiedenheit in der Frage der Existenz eines Gottes jedweder Art keine deckungsgleichen Auffassungen haben,aber darin sehe ich nun absolut kein Problem,weil die Frage der Existenz Gottes auch für mich eine sekundäre Frage ist,vor allem auch deshalb,weil sie im wissenschaftlichen Sinne nicht lösbar ist.
Auch ich reflektiere emotional die Einzigartigkeit unseres Universums und sehe das Unerklärliche sowie Unvorstellbare,verleihe all dem aber keinen "göttlichen Nimbus",wie dies religiös gläubige Menschen tun.
Für viel wichtiger halt ich und da sind wir uns völlig einig,wie die Rolle und Bedeutung des religiösen Glaubens beurteilt wird.
Hier eint uns ein gemeinsamer Denkansatz,der davon ausgeht,dass weltanschauliche Auffassungen keinen Selbstzweck darstellen sondern Mittel zum Zweck sind,um den Herausforderrungen des Lebens erfolgreich gerecht zu werden!