Epilepsie in einer Beziehung. Eine große Belastung?
Hallo. Wie ihr meinen anderen Fragen entnehmen könnt, bin ich heute einen Monat mit meinem Freund zusammen. Seit wir uns kennen hat er bei mir Krampfanfälle bemerkt. Mich selber belastet das sehr, denn im Moment besteht dringender Verdacht auf Epilepsie. Ich bekomme bereits Psychopharmaka zur Beruhigung, damit die täglichen Anfälle weniger werden. Mein Freund sagt, dass das keine Bedeutung für unsere Beziehung hat. Er liebt mich wirklich sehr. Das Problem was ich habe ist, dass es mir leid tut das er das mitbekommt. Er kann mir nicht helfen und er leidet darunter. Wie kann ich es ihm einfacher machen? Was soll ich nur tun? Glg Julia
Darkhound2011-07-23T01:54:59Z
Beste Antwort
Er kann Dir dabei nicht helfen; wie auch? Er kann das Gewitter in Deinem Kopf ja nun kaum durch einen Blitzableiter abfangen. Also im Endeffekt bleibt nur übrig, sich damit soweit möglich zu arrangieren und so normal wie möglich damit zu leben. Dass Du für die Anfälle nichts kannst, sondern das eine neurologische Krankheit ist, weißt Du und Dein Freund ja selber - also Schuldgefühle, Depris etc. sind einfach mal fehl am Platz. Wenn Du gut eingestellt bist, sollte das mit Deinen Anfällen ja auch massig besser werden. Wundert mich nur, dass Du von täglichen Anfällen sprichst und dennoch Medikamente bekommst?!? Einfache Sache: Das Zeug ist das Falsche für Dich, denn da gibt es ewig viele verschiedene Mittel, jeder Betroffene braucht etwas anderes, das ihm hilft...
Ich leide auch unter Epilepsie und eigentlich ist's überhaupt kein Thema in unserer Beziehung. Ich "merke" einen drohenden Anfall vorher und sag dann eben einfach bescheid, dass ich denke, es könnte sich etwas anbahnen und dass ich dann am besten in Ruhe gelassen werden möchte. "Helfen" kann Dir Dein Freund ohnehin nicht und dafür schämen brauchst Dich wie gesagt kein bisschen dafür. In einer gut funktionierenden Beziehung ist auch einfach gar kein Platz für so blöde Gedanken..., wenn ihr euch liebt, dann auch MIT Epilepsie (die man wie gesagt medikamentös schon gut kontrollieren kann. Ich habe pro Jahr(!) vielleicht 2-3 Anfälle...)
Bei mir ist es ganz genauso. Ich wusste das vorher auch nicht, denn solange man alleine schläft (bei mir kam es nur wenn ich mich ins Bett oder auf die Couch gelegt habe), fällt es einem nicht auf. Immer wenn ich wieder wach wurde, saà auf einmal der Notarzt neben mir und 2-3 Sanis standen in meinem Schlafzimmer. Seitdem ich meine Tabletten (Valproinsäure-ratiopharm chrono 500) bekommen habe, ist es nicht mehr vorgekommen. Du kannst im Grunde nichts machen, mir hat er auch immer leid getan. Ich denke das einzige was hilft ist miteinander reden. Wenn Du zum Arzt musst, nimm ihn mit, damit er sich eventuell auch mit ihm unterhalten und Fragen stellen kann. Das einzige was ihm Sorgen machen könnte, ist wie es Dir dabei geht. Schaut mal im Internet, ob es in Eurer Nähe Selbsthilfe Gruppen gibt und fragt da nach was andere Paare machen. Kopf hoch, wenn es so schlimm für ihn wäre, dann hätte er sich schon von Dir getrennt ;-) Ich wünsche Euch beiden alles gute und zu zweit ist so eine Krankheit nur halb so schlimm.
Die Antwort von Darkhound77 ist ausgezeichnet. Dem ist kaum etwas hinzuzusetzen. Es gibt viel mehr Menschen, die unter dieser Krankheit leiden, als du denkst. Habe eigentlich noch nicht gehört, dass es deswegen Trennungen von sich liebenden Paaren gegeben hat.
ich habe schwer das gefühl du erzählst und hier einem vom pferd, wenn verdacht besteht dann bist du beim neurologen in behandlung, und du wirst nicht ruhig gestellt sondern bekommst medizin welches die krämpfe unterdrückt, und wenn es ein guter neurologe ist und du die medikamente regelmäÃig nimmst ergo gut eingestellt bist merkt dein freund gar nichts, und wenn er leidet dann sollte er dich in ruhe lassen