Muss ich meiner Tochter immer alles "Vorkauen" bei den Hausaufgaben ?
Ich bin grad nervlich ganz schön am Ende. Meine Tochter besucht die 3. Klasse und kann ihre Hausaufgaben in keinster Weise selbständig erledigen. Ob es in Mathe ist, in Deutsch oder in HSU - immer braucht sie Hilfe. Ein Beispiel: Heute war in Deutsch "Einleitung" auf; zu einer Bildergeschichte. Natürlich benötigte man auch eine Überschrift. Ihre Überschrift lautete: Fritz erschrickt seine Mutter ! Dabei stand auf ihren Unterlagen, man solle nicht zuviel preisgeben in der Überschrift. Sie kann auch keine richtigen Sätze bilden und sitzt nur da und wartet, bis ich ihr Informationen gebe. Das kann es aber doch nicht sein oder ? Genauso in Mathe - Textaufgaben ! Die einfachsten Aufgaben kann sie nicht lösen. Wenn 1 Semmel 0,30 Euro kostet, wieviel dann 3 Semmel kosten......dann rechnet sie 3 + 0.30 Euro = 3,30 Euro....ich könnte verrückt werden. Jetzt überlege ich wirklich, dass ich sie die 3. Klasse freiwillig wiederholen lasse, denn das Problem gibt es ja nicht erst seit gestern. Was soll ich sonst tun ?
2011-04-12T07:18:57Z
Das mit dem Erklären und später weniger und dann nur noch wenn alles fertig ist - kontrollieren - haben wir alles schon versucht. Sie hat ihre Schwächen, dass weiß man schon lange - kann sich nicht konzentrieren - lässt sich leicht ablenken - arbeitet schlampig - Man hofft halt, dass es besser wird mit der Zeit - aber wann soll das sein ? Mit der Lehrerin bin ich schon lange in Kontakt - Psychologen hinzugezogen - aber was bringt das alles, wenn das Kind sich einfach keine Mühe gibt bzw. alles andere wichtiger ist als schule ?
Anonym2011-04-12T07:14:53Z
Beste Antwort
1. Statt "Fritz erschrickt seine Mutter !" sollte es besser heißen: "Fritz erschreckt seine Mutter!"
2. Haben dich die Lehrer noch nicht über die Schwächen der Tochter informiert? In den Zeugnissen wird verständlich formuliert, wo die Tochter Stärken und Schwächen aufweist. Mache einen Termin mit der Klasslehrerin aus.
3. Wenn es so "schlimm" steht mit deiner Tochter, ist ein Wiederholen evtl. angesagt. Wenn nicht noch mehr. Es gibt übrigens auch Förderschulen ...
Wen du ihr unabhängig von der Schule eine Aufgabe stellst- Beispiel: Ihr seid im Zoo und betrachtet die Affen und du läßt dir beschreiben, was die Affen machen-kann sie das? Beispiel: Ihr seid im Laden und steht vor der Schokolade. Du wedelst mit einem 2 Eurostück und zeigst ihr den Preis der Schoki- 45 ct- kann sie dir dann sagen, wieviel Schoki sie kaufen könnte?
Wenn sie das kann,könnte es sein, dass sie die Arbeit für die Schule einfach stinkelangweilig findet und damit in den Gedanken längst fertig ist. Dann könnte es eine unerkannte Hochbegabung oder eine unerkannte ADHS(Marke Träumerin)sein. Wenn sie das nicht kann,lass sie auf Lernschwächen testen und überlege, ob sie Förderbedarf hat.
Du machst Deiner Tochter die Hausaufgaben. Dadurch KANN sie nichts lernen, da Du ihr ja das Denken und überlegen abnimmst und dadurch lernt sie: Ich brauche bloss rumknatschen und Mama macht!
Besser wäre, wenn Du sie einfach bei den Hausaufgaben links liegen lässt und sie erst mal ne Stunde oder vielleicht sogar auch bloss eine halbe Stunde lang sich selbst überlässt, um zu überlegen, was sie machen muss.
Was Deinen Anspruch angeht, vonwegen Einleitung: die Kinder in dieser Altersstufe KÖNNEN noch keinen Spannungsbogen aufbauen, wenn sie so zurückgeblieben sind. Das umschreiben von Sachen lernt man erst ab einem Alter von ca. 12 oder 13 Jahren. Dann können Jugendliche das so langsam aber sicher. Vorher funktioniert das noch nicht und sie verraten dann nunmal schon sehr viel
Ganz ehrlich: Ich glaube Du erwartest einfach zu viel von Deiner Tochter. In der dritten Klasse kann man sowas noch nicht.
Was das rechnen angeht: Normalerweise lernt man in der zweiten Klasse das kleine Ein mal Eins. Scheinbar ist es so, dass sie das entweder nicht verstanden hat, oder aber, sie hat es einfach noch nicht gelernt. Dann müsste allerdings die Mathematiklehrerin den Kindern erst mal beibringen, wie sie solche Rechenoperationen rechnen müssen. Andererseits glaube ich eher, dass Deine Tochter vermutlich besser nicht die dritte Klasse, sondern eher die zweite Klasse wiederholt hätte, da diese Rechenaufgaben eindeutig ein Thema in der zweiten Klasse (Jedenfalls war das bei mir so! glaub ich, kann mich aber irren!) sind!
Sorry, aber wenn ich sowas lese, dann geht mir der Hut hoch. Wie steht es denn eigentlich mit deinem eigenen Rechenvermögen? Würde mich jetzt echt interessieren... denn wenn Du selber auch schon solche Schwierigkeiten in der Schule hattest, dann wundert es mich eigentlich nicht, dass Deine Tochter auch diese Schwierigkeiten hat, denn dann fehlt es Dir einfach an Möglichkeiten, diese Aufgaben entsprechend zu lösen und deiner Tochter Möglichkeiten an die Hand zu geben, diese entsprechend zu lösen! Ganz ehrlich: Vielleicht solltest Du mal darüber nachdenken, die Eltern eines Schulkollegen deiner Tochter einfach mal zu fragen, wie sie das mit den Hausaufgaben machen und gerade explizit auch nach den Mathehausaufgaben zu fragen... manchmal kann der Blick eines anderen Menschen und auch dessen Ideen bewirken, dass man selber noch etwas dazulernt!
Keine Bange, das war keineswegs böse gemeint, aber ich glaube, dass Du Deiner Tochter bei den Fächern die ihr schwer fallen nicht weiterhelfen kannst, weil Du selbst vielleicht gar nicht mal mehr weisst, wie Du das selber gelernt hast...
Aja... Konzentrationsmängel, schlampige Arbeit, Ablenkbar.... Andererseits: - Wann schläft sie abends? - gibt es feste Schlafenszeiten und werden diese Eingehalten? - wie häufig sitzt sie vor der Glotze? - welche Einschlafrituale gibt es?
Also ganz ehrlich: Hört sich im Moment für mich so an, als könnte es unter Umständen sein, dass das Mädel eventuell müde ohne Ende ist. Wäre halt eben die Frage, wie das mit obengenannten Fragen aussieht. Dazu braucht man keinen Psychologen. Und falls jemand auf die Idee kommt, dem Kind ADHS anzuhängen, dann BRAVO aber vorerst völlig überzogen!
Vorkauen hilft nix. Offensichtlich hat Deine Tochter noch nicht gelernt, selbst über diese Aufgaben nachzudenken. Das wird in der Schule oft auch nicht wirklich gefördert, man kommt auch einigermaßen durch, indem man wiederholt, was der Lehrer gesagt hat. Manche Lehrer bevorzugen das sogar, selbst denkende Schüler sind nämlich anstrengend. Deine Hilfe darf nur Anstoß sein, sie muß selbst auf den Lösungsweg kommen. Vielleicht kannst Du gerade Kopfrechnen im Alltag üben, die Aufgabe "Bäcker" läßt sich auch mit Eiskugeln machen (da ist die Motivation höher): "Du darfst Dir zwei Kugeln kaufen, wenn Du mir sagst, was das kostet..." Das darf man natürlich nur ausnahmsweise machen, Lernen darf nicht materiell belohnt werden. Für Deutsch (Aufsatz etc.) hilft Lesen (und Vorlesen). Wie soll man eine Idee davon haben, wie eine richtige Geschichte aufgebaut sein muß, wenn man selbst nicht liest? Viele Kinder haben Schwierigkeiten damit, zu erzählen, weil man sich dazu in seinen Leser hineinversetzen muß. Man kann auch abends beim Ins-Bett-Bringen "Geschichten erfinden" spielen. Du fängst an, gibst eine Vorlage, deine Tochter darf weitererzählen. Dann machst Du weiter. Gut ist auch Puppentheater spielen. Man kann eine Geschichte lesen und dann nachspielen. Oder selbst erfundene Geschichten. Übung macht auch hier den Meister. Ob es hilft, eine Klasse zu wiederholen, weiß ich nicht. Ich denke, dass bloßes Wiederholen des schon einmal nicht verstandenen Stoffes nicht hilft. Eventuell bekommt sie aber dadurch andere Lehrer und ist etwas reifer - beides kann helfen. (Ich will damit nicht sagen, dass die jetzigen Lehrer schlecht sind, manchmal kann ein Kind aber zu einem bestimmten Lehrer keine Beziehung aufbauen - das geht uns ja nicht anders, oder?)