Nur zur Information: Können Atheisten bei uns an der Uni Theologie studieren? Können Katholiken evangelische?
Theologie studieren und umgekehrt? Kann ein Moslem christliche Theologie (kath. oder evang.) studieren? Kann ein Christ eine Koranschule besuchen? Können (katholische) Frauen Theologie studieren?
vv v2011-04-07T15:23:58Z
Beste Antwort
Zu 1 Ja Zu 2 Nein und Ja Zu 3 Ja, aber zur Klammer nein und ja Zu 4 Ja Zu 5 Ja
- K��¶nnen Atheisten bei uns an der Uni Theologie studieren? Wenn sie Abitur haben: Ja. - Können Katholiken evangelische Theologie studieren und umgekehrt? Ja, aber kein Abschlussexamen ablegen. - Kann ein Moslem christliche Theologie (kath. oder evang.) studieren? Ja, aber als Moslem kein Abschlussexamen ablegen. - Kann ein Christ eine Koranschule besuchen? Er kann's ja mal versuchen. (Mehr weià ich nicht.) - Können (katholische) Frauen Theologie studieren? Aber ja doch, sie können auch promovieren, sich habilitieren und Dozentinnen oder Professorinnen in den theologischen Fächern werden. (Seit dem Zweiten Vatikanum.) Es gibt eine ganze Reihe davon.
Katholische Theologie versteht sich als konstruktive Reflexion und wissenschaftliche Darstellung des christlichen Glaubens und zugehöriger Gegenstände. Zentral für eine Erhebung der Glaubensgestalt sind die Bibel als grundlegendes Offenbarungsbuch, die Tradition, Glaubenslehren der Tradition, besonders dogmatisierte Entscheidungen und Aussagen des kirchlichen Lehramtes, ferner der Glaubenssinn aller Gläubigen. Die einzelnen Teildisziplinen haben darüber hinaus weitergehende Aufgabenfelder. Die Dogmatik thematisiert etwa auch die Abgrenzung des Glaubens gegen häretische Glaubenslehren, sie und andere Disziplinen wie die theologische Ethik stehen im Dialog mit jeder Form weltanschaulicher Lehren. Im Konzert der Wissenschaften haben die theologischen Disziplinen spezifische Methoden, Gegenstände und Aufgaben. Innerhalb der Glaubensgemeinschaft der Kirche dient die Theologie der Gegenwart und Zukunft des Glaubens.
Die evangelische Theologie unterscheidet sich von der katholischen Theologie grundlegend darin, dass sie kein übergeordnetes kirchliches Lehramt kennt, das die Wahrheit des Glaubens dogmatisch definiert. Daher bezeichnet Dogma in der evangelischen Theologie das sich stets erneuernde Substrat des theologischen und kirchlichen Diskussionsprozesses. Dieser Diskussionsprozess wird dabei als fortwährende Auslegung der biblischen Schriften verstanden, die Quelle des Glaubens und dadurch Norm der theologischen Reflexion sind. Die wissenschaftliche Theologie ist in diesem Diskussionsprozess ein wichtiger Faktor, aber nicht allein lehrbildend. Was in der evangelischen Kirche gelehrt wird, entscheiden die gewählten kirchlichen Leitungsorgane aufgrund von theologischer Reflexion und Gebet.
Dementsprechend gibt es auch in der evangelischen Theologie sehr grosse unterschiedliche Näherbestimmungen des Theologiebegriffs.
Theologie als propositionale Dogmatik: Dieses traditionelle Modell versteht theologische Sätze als Aussagen über die Wirklichkeit Gottes und der Welt. Theologie ist in diesem Modell immer auch mit Ontologie verbunden, teils als Synthese, teils im Konflikt. Die biblischen Schriften werden dabei als Offenbarung der göttlichen Wirklichkeit verstanden, die der Mensch ohne diese Offenbarung nur in Bruchstücken wahrnehmen kann. Allein von dieser offenbarten göttlichen Wirklichkeit her wird die Welt verständlich. Daher kann man auch die meisten offenbarungstheologischen Ansätze unter dieses Modell fassen.
Theologie als Glaubenslehre: Dieses Modell von Theologie wurde vor allem durch Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher bekannt. Theologie beschreibt nicht in Aussagesätzen die Wirklichkeit von Welt und Gott, sondern sie beschreibt deren Wahrnehmung im Glauben bzw. im Glaubenssubjekt. Religiöse Sätze werden hier in erster Linie als Ausdruck innerer Religiosität wie das religiöse Gefühl als apriorische GröÃe bei Schleiermacher verstanden, deren Konstitutionsbedingungen die Theologie untersucht, auf denen sie aber zugleich auch selber beruht. Auch die biblischen Texte werden in diesem Modell als Ausdruck von Religiosität verstanden und erhalten ihre besondere Funktion für den Glauben allein dadurch, dass sie die ältesten Zeugnisses vom Ursprung der christlichen Religiosität sind und diese daher am ehesten unverfälscht zum Ausdruck bringen.
Theologie als Regelsystem: Dieses vielbeachtete, neuere Modell, für das exemplarisch der Name von George Arthur Lindbeck steht, versteht theologische Sätze als Regelsätze. Das bedeutet: Theologische Sätze beschreiben nicht einfach ontologisch die Wirklichkeit, sind aber auch nicht Ausdruck religiösen Gefühls, sondern bilden Regeln für die christliche Rede von Gott. Dieses Theologieverständnis lehnt sich häufig an neuere sprachphilosophische Entwicklungen an und verankert die theologische Reflexion besonders stark in der Praxis des Glaubens. Die biblischen Texte können in diesem Modell unterschiedlich behandelt werden. So können sie entweder selbst als Regeln der Glaubensrede gelten oder aber ihrerseits einer geregelten Auslegungspraxis unterstellt werden. Eine ausgearbeitete Lehre vom Verstehen der biblischen Schriften in diesem Modell ist zurzeit ein Desiderat der evangelischen Theologie.
Theologie bedeutet die Lehre von Gott und das beinhaltet alle Zugehörigkeiten, jeden Inhalt des Glaubens. Und der Glaube unterscheidet sich nicht sehr froà von den jeweiligen Religionen, auch wenn der Katholik andere Zugehörigkeiten nicht gerne seiht. So darf der katholihsce Pfarrer nicht zusammen mit einem Evangelen einen Gottesdienst abhalten....
Atheisten könnten theoretisch mit Sicherheit Theologie studieren. Wie willst du nachweisen, daà du gläubig bist? Die Zugehörigkeit zu einer Kirche beweist noch rein gar nichts. Und: Es sind Fälle bekannt, wo ein relativ gläubiger Abiturient an der Uni seinen Glauben völlig verloren hat. (Verrat es bitte nicht: es gibt leider Professoren, die die reinsten Atheisten sind......)