Wie versteht ihr folgendes Zitat?

"Wer weiß, dass er so oder so, trotz allen Bemühens mit Versäumnis und Schuld belastet sein wird, wie immer er auch handelt, der wird von sich selbst nicht sagen wollen, er habe alles getan und alles sei richtig gewesen."
Bundeskanzler Helmut Schmidt (nach Mogadischu und der Ermordung von Hanns Martin Schleyer) am 20.10.1977 vor dem Deutschen Bundestag.

2011-03-11T11:41:44Z

Richtig, Sakura, ein Mensch kann diese Entscheidung nicht fällen, weil er ein Mensch ist und kein Richter. Gott kann das, weil er kein Mensch ist, sondern ein Richter. Und durch solche Vorgänge hat er immer wieder die Gelegenheit, dem Menschen sein Kreuz aufs Auge zu drücken.

Man gebe dem Menschen eine unlösbare Aufgabe und macht ihn damit psychisch krank.

Sakura2011-03-10T18:20:02Z

Beste Antwort

Schmidt haderte damals extrem mit sich. Mogadischu forderte ihm genauso wie die Entführung von Schleyer Entscheidungen ab, die eigentlich ein Mensch kaum fällen kann. Es war Schmidt wichtig, in aller Härte deutlich zu machen, dass der Staat nicht erpressbar ist, sowohl im Fall Schleyer als auch in Mogadischu). Und es war ihm klar, dass er für diese Entscheidung den Rest seines Lebens mit einer persönlichen Schuld würde leben müssen. Auch wenn das hart klingt, hat er Staatsinteressen über Einzelschicksale gestellt und dies war ihm klar. Aber es war auch notwendig und es hätte keine andere Entscheidung gefällt werden können. Auch wenn in der Konsequenz diese Entscheidungen mit persönlicher Schuld einhergingen oder ihm diese zur Last gelegt werden würde. Nur ein Mensch ohne Format würde danach behaupten, er habe alles richtig gemacht. Schmidt ist kein solcher Mensch.

Anonym2011-03-10T17:40:43Z

Egal was Du tust - wenn Du Dein Handeln im Nachhinein betrachtest, wirst Du immer einen Punkt finden, den Du hättest anders (besser) machen können oder sollen.

marko bremer2011-03-10T17:02:45Z

Verstehe so, egal wie er sich verhält/entscheidet, man wird ihm Versäumnis und Schuld zuweisen (werde keinem recht machen können), wenn der Fall eintritt (die Vorwürfe), so wird er (Bundeskanzler) ihnen nicht widersprechen, d.h. er wird es unterlassen sich zu wehren, er hätte doch alles getan und richtig getan.