Wenn ein Anfänger sich einen Hund anschaffen möchte?
und sich vertrauensvoll an euch wendet, was ihr empfehlen würdet, zu was für einem Hund würdet ihr ihm raten? (Alter, Rasse, woher etc.) Oder welche anderen generellen Tipps zum Tier selber hättet ihr?
[Nein, ich möchte mir keinen Hund zulegen, ich habe weder den Raum, die Zeit noch das Geld einem Hund eine artgerechte Haltung zu bieten. Nur Informationen sammeln, der Mensch ist ja neugierig. ;) Hey, das ist die Chance mal eine optimale Beratung zu geben, damit mal irgendjemand irgendwann so viel wie möglich zum Wohl eines Tieres richtig machen kann :) ]
Anonym2011-02-23T05:14:09Z
Beste Antwort
Einem Anfänger würde ich keine "schwierigen" Hunde empfehlen, also Rassen, die doch sehr speziell sind, wie Chau chaus, Akita Inos, Schäferhunde oder Terrier um nur ein paar Rassen zu nennen, die ich persönlich nicht für Anfängerhunde halte. Der nächste Schritt ist, sich darüber im Klaren zu sein, welche Hundegröße einem vorschwebt. Fußhupe, Mittel, groß oder sehr groß. Sehr groß ist mitunter für einen Anfänger ebenfalls nicht ideal, aber machbar, wenn man von vorneherein in eine gute Hundeschule geht. Die halte ich so oder so für das A und O - nicht nur für Neulinge und Großhundebesitzer, sondern generell. Dort lernt man liebevoll konsequent zu sein und bekommt selber auch eine Menge guter Tipps, sowie eine gute Erziehung für seinen Hund. Dann würde ich mich durch die Rasseportraits von Hunden lesen. Das Internet hilft hier ungemein. Vor allem die Wesensbeschreibungen geben einem hier guten Aufschluss über die jeweilige Hunderasse. Man merkt spontan, ob einem so ein Charakter wie beschrieben gefällt. Z.B. bei http://www.hunderassen.de/ Irgendwann hat man ein paar Favoriten und am Ende weiß man ziemlich genau, was einem so vorschwebt. Dann sollte man sich mit einigen Züchtern in Verbindung setzen und sich auch mit denen über diese Hunde unterhalten. Hier erfährt man noch einiges mehr. Am Ende weiß man schon, welcher Hund zu einem passt. Ich selber bin ich ein großer Doggen-Liebhaber - es sind traumhafte Hunde. Aber deswegen würde ich sie nicht generell empfehlen. Es muss halt immer passen. Jemand, der von einer Fußhupe träumt, der wäre garantiert der Falsche für eine Dogge. Mir persönlich braucht man nicht mit dem Traumhaft der Masse zu kommen: Labrador oder Retriever. Nicht mein Fall. Das ist immer eine Sache des persönlichen Geschmacks und auch des jeweiligen Lebens. Läuft man viel, läuft man wenig? Muss der Hund auch mit in den Urlaub? Will man abends auf dem Sofa mit ihm schmusen oder soll er mit joggen/ radfahren oder will man richtig Hundesport machen? Dementsprechend wählt man seinen Hund. DEN Idealhund gibt es nicht, der auf die Masse passt - auch wenn die Labradormenschen das häufig meinen.
Ich würde keine bestimmte Rasse empfehlen. Es wäre allerdings für einen Anfänger nicht schlecht, einen Hund zu nehmen, der von seiner Kraft her leicht zu kontrollieren ist. Bsp.: Man schenkt einem 10jährigen Kind keinen Rottweiler zum Geburtstag.....;-) Da es bei Anfängern oft mit der Erziehung des Hundes nicht so gut läuft, würde ich einen Hund empfehlen bei dem man keine Angst haben muss an der Leine nachgezogen zu werden. Es ist leichter einen schlecht erzogenen 10kg Hund zu führen als einen schlecht erzogenen 50kg Hund....
Was man meiner Meinung nach bedenken sollte BEVOR man sich einen Hund anschafft:
1.-Bin ich finanziell in der Lage die Bedürfnisse meines Hundes optimal zu erfüllen (Tierarzt, Futter,Anmeldung, Spielzeug etc.)
2. -Bin ich zeitlich in der Lage mich um einen Hund artgerecht zu kümmern?
3. -Welcher Hund passt zu meinem Tagesablauf/Leben?
4.- einen Hund interessiert es nicht die Bohne, ob man krank ist, es schneit, regnet oder stürmt-er MUSS raus. - Bin ich dazu bereit?
5. Kann ich mit Hundehaaren auf dem Sofa, am Boden usw. leben?? (ich sauge manchmal 3 mal pro Tag)
6. Habe ich genügend Geld um meinen Hund auch bei einer schwerwiegenderen Krankheit versorgen zu können? Eine OP kann mal schnell 8-900€ kosten.
7. Kann ich akzeptieren, dass ein Welpe noch ab und zu in die Wohnung macht und den ein oder anderen Schuh "tötet"?
8. Bin ich bereit und in der Lage eine Hundeschule zu besuchen/zu bezahlen?
9. Ist der Vermieter/mein Partner/sind die Nachbarn einverstanden?
10. Wer kümmert sich um den Hund in meiner Abwesenheit (bei Krankheit, Urlaub usw.)
11. Ein Hund ist kein Spielzeug, kein Weihnachtsgeschenk und je nach Größe nichts für Kinder (sage das deshalb weil ich des öfteren 7-8jährige mit 50kg Hunden beim gassi gehen sehe-egal wie folgsam der Hund auch ist-ein Hund dieser Größe gehört nicht in Kinderhände ohne Aufsicht)
12. Bin ich mir darüber im klaren, dass ein Hund 10-15 Jahre und älter werden kann? Ein Hund sollte kein vorübergehender Zeitvertreib sein und dann zur Belastung werden...
13. Was wenn ich Kinder haben will-wird der Hund dann zum Störfaktor, fehlt die Zeit usw.......
14. Bin ich bereit bei einem eventuellen Umzugsplan länger nach einer Wohnung zu suchen, damit der Hund auch mit kann?
usw.usw.usw.usw.usw........
Wenn man erstmal die oben genannten Punkte bedenkt, ist die Rasse des Hundes eher zweitrangig. Einen Hund auszusuchen ist ein bisschen so, wie sich zu verlieben...Wenn es passt, dann passts. Ein Bekannter von mir versucht seit Jahren sich einen Rottweiler zu holen und kommt jedes Mal mit einem komplett anderen Hund nachhause, weil einfach die Chemie gestimmt hat.
Ich würde sagen, dass die Rasse keine Rolle spielt. Such dir einen aus, den du optisch einfach gut findest. Ich würde empfehlen einen Welpen zu holen, damit ihr euch beide von beginn an, aneinander gewöhnen könnt. Ich denke es ist grad bei "Erst Hundebesitzer" wichtig, dass der Welpe dich als erstes kennenlernt, damit du auch durch sein ganzen Leben hinweg seine Bezugsperson bist die er/sie von Beginn an kennt. Ich würde allerdings empfehlen, keine grossen oder problematische Hunde anzuschaffen, wie zb. Rottweiler, Pittbulls usw. Hier benötigst du sehr viel Geduld und eine disziplinierte Erziehung. Ausserdem muss du Wesenstests machen, die ich einem Anfänger eher nicht empfehle. Du solltest dich draf konzentrieren deine Zeit dafür zu verwenden, deine Erfahrungen auszureifen.
Sicher kommt das auch auf den zukünftigen Hundehalter selber an - wieviel Zeit hat er am Tag für den Hund, ist er ehr aktiv oder ein Sofaheld.......
Generell würde ich einem Anfänger aber ehr von einem Welpen abraten und empfehlen einen etwas älteren Hund aus dem Tierschutz zu nehmen. Viele Tierschutzorgas arbeiten mit Pflegestellen, so dass viel vom Charakter des Hundes bekannt ist und die Hunde auch schon einiges gelernt haben. Auch in vielen Tierheimen sind die Mitarbeiter sehr bemüht, möglichst viele Infos zu den einzelnen Tieren geben zu können. Eine generell für Anfänger geeignete Rasse gibt es sicherlich nicht. Höchstens völlig ungeeignete wie alle Rassen, die zu den Herdenschutzhunden gehören.