Weshalb gibt es Leute, die (extrem) kitschige Filme derart lieben?
Hallo zusammen,
Seit einiger Zeit frage ich mich, weshalb manche Leute (darunter besonders viele Mädchen/Frauen) Filme mögen, die vor Kitsch nur so triefen. Ein Beispiel: Wenn man auf YC in der Kategorie "Unterhaltung & Musik" nach "traurigen Filmen" fragt, antworten jeweils etwa 10 von 12 Antwortern mit Filmvorschlägen wie "Beim Leben meiner Schwester" oder "Wie ein einziger Tag". Ich ärgere mich dann jeweils ein wenig über diese miesen Beiträge und frage mich, weshalb so wenige Leute WIRKLICH traurige und gute Filme kennen (wollen). Obwohl es von diesen doch so viele gibt. Denkt nur mal an "Schindlers Liste", "What's eating Gilbert Grape", oder "Im Westen nichts Neues". Alle diese Filme sind authentisch und wirklich traurig oder zumindest melancholisch.
Kitsch-Schwarten wie die zuerst genannten Filme sind dagegen völlig lächerlich und einfach nur mies in jeder Hinsicht. Und ich sage das NICHT, weil ich grundsätzlich etwas gegen solche Filme habe! Ich habe z.B. von "Beim Leben meiner Schwester" in Internetforen gelesen, wo jede Menge Leute meinten, dieser Film sei sooooo unglaublich toll. Also habe ich ihn mir ausgeliehen und angeschaut. Ich ging dabei völlig neutral und vorurteilslos an den Film heran, weil ich zuvor noch nie von ihm gehört hatte. Nach kurzer Zeit musste ich jedoch mit Bedauern feststellen: Der ist einfach nur Müll. Miese Story, absolut schlecht ausgereifte und unglaubwürdige Charaktere, jede Menge für die Geschichte völlig unnötige und irreleveante Tragödie, selbst der Soundtrack hat mich nicht überzeugt.
Ich habe mir also überlegt: "Mmh... vielleicht ist es ja ein Mann/Frau-Ding. Vielleicht kann ich das als Mann einfach nicht verstehen". Ich habe deshalb also meine Freundin UND meine kleine Schwester zu diesen beiden Filmen befragt und beide meinten, dass die völlig kitschig und lächerlich seien. Es scheint also durchaus auch Frauen zu geben, die einen guten Geschmack haben. Und trotzdem: Es gibt jede Menge Leute, die noch immer finden, "Beim Leben meiner Schwester" oder "Wie ein einziger Tag" seien die besten Filme der Welt. Wie kann man sowas nur ernsthaft glauben?? Haben diese Leute einfach absolut keine Ahnung von guten Filmen? Und es hat übrigens auch nichts mit dem Genre zu tun. Ich bin zwar ein Mann, mag Liebesfilme jedoch durchaus! Auch traurige. Aber auch dort gilt: Bitte ERNSTHAFT traurig, nicht kitschig-schleimig traurig. Weshalb schauen sich solche Leute stattdessen z.B. nicht "Brokeback Mountain" oder "Herr der Gezeiten" an? Das sind Filme, die authentisch und glaubwürdig sind. Ohne Tam-Tam-Tragik, ohne dem Kitsch zu Willen eingebaute Sonnenuntergänge und Kussszenen etc..
Und um mich klar auszudrücken: Es geht hier NICHT um Geschmack. Ich bin mir dessen vollstens bewusst, dass verschiedene Menschen verschiedene Geschmäcker haben. Und nur weil jemand z.B. Actionfilm mag und ich nicht, heisst das nicht, dass er einen schlechten Geschmack hat. Wenn jemand jedoch Filme liebt, die nun mal einfach MIES sind, weil ihre Story völlig konstruiert ist, ihre Figuren oberflächlich sind und ihre Traurigkeit krampfhaft wirkt (und vielleicht auch noch der Soundtrack und die Kameraführung schlecht sind) dann HAT das etwas mit schlechtem Geschmack zu tun. Und dann verstehe ich einfach nicht, warum man sich dann nicht gute Filme anschaut, obwohl es davon doch mehr als genug gibt?
@ Balou:
Nein, ich verrenne mich nicht, denn: Natürlich haben Menschen verschiedene Geschmäcker. Aber zu einem Mass kann man Filme auch objektiv beurteilen. Kleines Beispiel: In "Beim Leben meiner Schwester" will die Mutter, dass ihre eine Tochter der anderen, krebskranken Tochter Organe spendet. Als diese das verweigert, weil sie das schon ihr Leben lang tun musste, geht die Mutter vor Gericht und klagt ihre eigene, 16-jährige Tochter an. Sie kämpft einen harten, finanziell aufwändigen, gerichtlichen Krieg, bloss um ihre eine Tochter als Ersatzteillager zu gebrauchen. Und derweil liegt ihre andere Tochter im Sterben. So etwas ist einfach kompletter Schwachsinn! Würdest DU das tun? Kennst du irgendeine Mutter, die das tun würde?? Die Geschichte ist doch völlig realitätsfremd und der Charakter der Mutter einfach unglaubwürdig. Wenn man ein krebskrankes Kind hat, besinnt man sich doch darauf, möglichst viel Zeit mit ihm zu verbringen, solange das noch möglich ist, anstatt irgendwelche, u
@ Balou:
.. unnötigen, Gerichtsverfahren anzuzetteln! Und noch schlimmer: Am Ende des Filmes genügt ein EINZIGES Gespräch zwischen Tochter und Mutter, um die Ansichten und radikale Position der Mutter um 180 Grad zu drehen, sie vergisst ihren ganzen Eifer und das Gerichtsverfahren und alles ist Friede-Freude-Eierkuchen. So ein Schmarrn! Wenn man sowas gut findet, verkennt man einfach das (fehlende!) Talent der Macher dieses Films. Und was Raumschiff Enterprise angeht: Ich fand den Film persönlich immer langweilig, gebe aber zu (!!), dass er sehr gut ist. Die Dialoge sind gut ausgedacht und die Figuren sorgfältig erarbeitet.
@ I******freund:
Das Problem ist eben, dass der Sonnenuntergang jeweils am falschen Ort kommt...