Nietzsche, also sprach Zarathustra: Schamhaft ist noch der Dieb vor dem Schlafe: stets stiehlt er sich leise durch die Nacht. Schamlos aber ist der Wächter der Nacht, schamlos trägt er sein Horn. Zehn Mal musst du dich wieder mit dir selber versöhnen; denn Überwindung ist Bitternis, und schlecht schläft der Unversöhnte.
2010-12-03T05:08:24Z
Es existiert ja nicht nur hell und dunkel, zwischen Tag und Nacht liegt die Dämmerung. Wie würdet ihr hier einen Bezug zu Menschen herstellen. Wie würdet ihr das „Dazwischen“ nennen? Danke für eure Antworten.
2010-12-03T09:08:20Z
Alfred Ich glaube irgendwie hängt es damit zusammen. Der Tag ist hell. Licht (Sonne) wird oft mit rein, ehrlich und Erleuchtung verbunden. Dunkelheit mit Schatten düster und unrein Ich habe mir vor kurzen in Philosophikum einen Beitrag angesehen. Dämmerung würde ich mit Zwietracht in Zusammenhang bringen.
✿ power ✿2010-12-02T13:35:02Z
Beste Antwort
Ich finde die Nacht ehrlicher, da man da zur Ruhe kommt und den Tag Revue passieren lässt - am Tag spielt u.U. man viele Rollen, die man spielen muss, weil so die Regeln sind (z.B. im Beruf, in der Familie, als Alltagsmensch eben). Abends und nachts lässt man eher die Hüllen fallen und entledigt sich Maskeraden, die man tagsüber trägt/tragen muss, und kann dann (im besten Fall) - man selbst sein. Es hängt natürlich immer davon ab, welche familiären oder partnerschaftlichen Beziehungen und Verpflichtungen man hat...
in der person der göttin der nacht flieÃen klare ratio, innere stille und das dionysische zusammen. ich persönlich empfinde vielmehr den tag als lüstern, die sonne als geile sonne. also das nervt und macht stress. bin in diesem sinne ein wesen der nacht. aber die sonne entspannt, wenn man gewohnt ist, tagsüber zu schlafen. wenn die sonne aufgeht, werde ich müde. tagsüber kann ich kaum klar denken. wenn es dunkel ist, geht es wieder.
Mal wieder sehr schöne Antworten zu lesen, vielen Dank ...auch ohne Namen zu nennen :)
Spontan bringe ich mit Ehrlichkeit sowohl den Tag mit seiner Helligkeit, als auch die Nacht mit ihrer dunklen Ruhe in Verbindung.
Aktivität wie auch Passivität kann das Gesicht der Wahrheit zeigen ...aber auch die "Schlafmaske" wird nicht nur im Dunklen getragen ;)
Letztlich kommt es wohl darauf an, was man mit 'Tag' und 'Nacht' überwiegend assoziiert !
Finde ich mich selbst im Tun, im Miteinander eher, als in intimer Ruhe mit mir selbst ?
Sieht man die Nacht als ein Auftanken der Energien, die dann am Tage gelebt werden, dann ist das eine die Voraussetzung und das andere das Praktizieren der Ehrlichkeit....oder auch nicht :)
Die Dämmerung empfinde ich als ein "Zur-Besinnung-Kommen"...das spielende Kind wird von der Mutter an die Hand genommen und nach Hause geleitet...also schon ähnlich einem Zwiespalt, einem Zwischenraum...
Ganz profan statistisch ist erwiesen, dass bei Nacht mehr Verbrechen stattfinden, als in der Hellichkeit des Tages :)
Und was die Erleuchtung betrifft : die ist weder von Sonne, noch von Mond und Sternen abhängig. Sie kann dich bei Tag und bei Nacht wie ein Blitz treffen...sogar ohne vorangegangenes Gewitter :)) Wer weiÃ, vielleicht kommt ja Volt von Voltaire und gar nicht von Alessandro Volta !? :))
Ich liebe die Nacht, wenn ich nicht Arbeiten muss bin ich sogar meist mehr Nachts wach als Tagsüber. Aber das ist nur eine persönliche Vorliebe. Ehrlich oder unehrlich kann beides sein, Tag und Nacht, es kommt darauf an wie man den Fokus setzt und was einem mehr vertraut ist. Gewöhnlich ist einem der Tag mehr vertraut, weil sich dort scheinbar alles abspielt, die Nacht wird dann meist gemieden oder gar gefürchtet.
Ich möchte gerne einmal beides näher betrachten, den Tag und die Nacht. Der Tag deckt alles auf, er zeigt dir deine Umgebung. Er fühlt sich sicher an, weil wir sehr auf unsere Augen vertrauen. Er zeigt dir das Leben und er fördert das Leben mit dem Licht und der Wärme. Allerdings kann er auch blenden, furchtbar blenden. Er kann Oberflächlichkeit fördern oder etwas so darstellen, wie es eigentlich nicht ist. Er kann dich von dir selbst ablenken, weil es ja so viel zu sehen gibt.
Die Nacht verschleiert die Umgebung, deckt aber groÃe Weiten auf. Nur Nachts kannst du das gewaltige Bild der unzähligen Sterne erblicken. Die Nacht kann dir helfen dich selbst besser kennenzulernen, weil du dich sonst nicht festhalten kannst. Die Nacht betont innere Werte. Sie gibt ein wenig Abstand vom Alltag und kann beim nachdenken helfen. Die Nacht ist ruhig und geduldig. Aber sie kann auch Gefahren verdecken. Sie kann Unsicherheit und Angst hervorrufen. Sie kann verdrängte Gefühle und Gedanken aufzeigen. Sie kann Einsamkeit und Trauer hervorrufen.
Nun, beides ist gleich ehrlich oder unehrlich. Beides hebt gewisse Dinge hervor und verschleiert andere. Beides ist wichtig und es ergänzt sich.
Die Dämmerung ist der Ãbergang zwischen den beiden Gegensätzen. Es ist für mich nicht Zwietracht sondern im Gegenteil Harmonie. Tag und Nacht greifen bei der Dämmerung ineinander und zeigen ihre Schönheit, ihre Perfektion. Tag und Nacht sind völlig verschieden, sie führen aber keinen Krieg sondern ergänzen sich. In der wundervollen und farbenprächtigen Dämmerung zeigen sie das.