welche Prinzipien sollte man kennen um eine gute Dekubitusprophylaxe durchzuführen?

Anonym2010-11-23T13:07:32Z

Beste Antwort

Wie entsteht ein Dekubitus? Wie kann ich ihn vermeiden? Wer hat ein Risiko dazu?

Mit diesen Fragen kommst Du den Prinzipen schon recht nahe!

marshmallow2010-11-24T18:31:04Z

Risikoassessment durchführen (Braden-Skala), bei der Pflege auf gute Hautverhältnisse achten, die Haut gepflegt halten, regelmäßig umlagern (die Intervalle hängen von der einzelnen Person ab, man sagt so alle 2h, manche tolerieren 3-4h, andere sind nach einer halben Stunde schon knallrot am Steiß bspw.). Die Entstehungsprinzipien sollten einem eben auch bekannt sein, ab wann eine Rötung schon ein Deku°1 ist (nicht wegdrückbare Rötung), jo... und allgemein kann man sagen: wenn ein Mensch einen Deku hat, kannst du alles was du willst auf die Wunde tun, außer den Patienten selbst! (Bedeutet: Wie die Wundversorgung im Einzelnen aussieht ist erstmal zweitrangig, am wichtigsten ist konsequente Entlastung der betroffenen Hautstelle) Das Thema ist recht komplex... schau doch mal im PflegeWiki nach, da steht sicher auch eine Menge.

sr_fruehling2010-11-23T22:23:07Z

Hier findest du eine Menge Hinweise. In der Praxis hast du bald einen Blick und ein Gespür dafür, wer davon betroffen ist. http://www.evidence.de/Leitlinien/leitlinien-intern/Dekubitus_Leitlinie_Evidence_d/Dekubitus_Volltext/dekubitus_volltext.html
Im Heimen und bei Pflegediensten wird in der Regel mit der Norton-Skala gearbeitet http://de.wikipedia.org/wiki/Norton-Skala, eine zweite Möglichkeit ist die Braden-Skala http://de.wikipedia.org/wiki/Braden-Skala
Betroffen von Druckgeschwüren sind in der Regel multimorbide Menschen über 70 Jahre, vor allem, wenn noch Immobilität dazukommt. In Pflegeheimen, Krankenhäuser, vor allem aber im häuslichen Bereich bei pflegenden Angehörigen ohne Grundkenntnisse sind Dekubiti anzutreffen.
Deshalb ist eine schnelle Mobilisierung nach Unfällen wichtig, bei Menschen mit unabänderlicher Bettlägerigkeit eine Bettflucht für einige Stunden in einen Sessel oder Rollstuhl, Lagenwechsel spätestens alle zwei Stunden und eine Polsterung bestimmter Körperteile (Fersenfreilagerung). Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist ebenfalls wichtig, um der Haut eine gute Durchblutung zu ermöglichen. Intertrigo, eine abgewandelte Form des Dekubitus durch aufeinanderliegende Haut kann durch Stoffunterfütterung verhindert werden (Unterhemd, Leinenstreifen).
Bei der Körperpflege sollte eine leichte Massage der Haut erfolgen, um den Kreislauf in Schwung zu halten.