Warum ist der rechtspopulismus so saloonfähig?

Wie kann es sein, das in Europa braunes Gedankengut so dermaßen aufblüht?

Strebe wir nicht alle nach Gleichheit, Gerechtigkeit, Freiheit und all das?
Wie kann es da sein, das wir anfangen uns in die Gegengesetzte Richtung zu bewegen?
Das wir anfangen aus zu grenzen ... zu diskriminieren ...

Es ist ja nicht nur in Deutschland das man über eine neue rechte Partei nachdenkt, auch in unsern Nachbarländern wie z.b. Italien, Frankreich, Niederlande blüht es genaus, da sind teilweise schon seid Jahren - wie auch in Deutschland - konservative Parteien an der Macht die immer weiter nach rechts abdriften.

Strebt Europa auf ein braunes Zeitalter zu ?

2010-09-13T12:46:31Z

Es geht mir was Deutschland angeht nicht direkt um die CDU, mir schon klar das die nach inks gerutscht ist. Obwohl mir das persönlich nicht aufgefallen ist ... das muss minimal gewesen sein.

Es geht mir um die allgemeine Tendenz ... auch in der Bevölkerung. Sarrazin würde ohne diese nach rechts gerichtete Tendenz nicht diese dermaßen große Unterstüzung in der Bevölkerung bekommen.

2010-09-13T13:06:45Z

@Cornelia:
Sarrazin darf siene Meinung äußern. so wie jeder. Allerdings darf ich auch eine Meinung äußern und wenn ich ihn für ein rechtes ********* halte, dann ist das auch nur meine Meinung.

Allerdings erklärt dies nicht den Rückhalt in der Bevölkerung.
Es erklärt auch nicht was man in unseren Nachbarländern beobachtet ...

Ich wette mit dir: würde wer den Vorschlag machen die Türken ohne ausnahme raus zu werfen würde das mehr zustimmung ernten als den Versuch sie als Kulturelle bereicherung zu betrachten und eine coexistenz auf zu bauen.

Und das ist in etwa das was die NPD seid Jahren verlangt.

2010-09-13T14:50:43Z

übrigens, ich wollte eigenltich nicht drauf reagieren, aber ich wollte es nun doch nicht so stehen lassen:
"Du bist ja auch akademisch gebildet, merkst du nix? Nichts von den Welten, die zwischen dir und den Mitliedern einer türkischen Straßengang liegen? gar nichts?"

Ja ich bin akademisch gebildet, ja ich merke ein Unterschied ... zwischen mir und den Straßengang.

Allerdings seh ich kein Unterschied zwischen einer türkischen und einer deutschen Straßengang. Und von beiden gibt es mehr als genug ...

mactheanimal2010-09-13T11:00:32Z

Beste Antwort

Meines Erachtens ist das der weltweiten Angst-Politik und der panikmache der westlichen Länder in Bezug auf Terroristische Bedrohungen zuverdanken.
Toleranz und Verständniss gegenüber 'fremden' Kulturen ist seit den Anschlägen 2001 stetig zurückgegangen. Diese Unsicherheit führt viele zum Populismus.
Die Medien bekräftigen indes eher das Bild des nicht-Integrierwilligen Ausländers und dessen Hang zur sogenannten Paralellgesellschaft. Schlechte Beispiele erzeugen eben mehr Aufruhr als gute.
In diesem Zusammenhang vergisst man auch leicht wer in unserem Land die tatsächliche Paralellgesellschaft ist: Die Reichen Besserverdiener die nachwievor jede Möglichkeit haben Kredite, Steuererleichterungen und Vorzugsbehandlungen zu geniessen und bei Verstößen mit Ausnahmeregelungen und vergleichsweise harmlosen Strafen davon kommen. Manager, Lobbyisten und Spekulanten die mit dem Geld von Otto-Normal-Verbraucher um sich werfen als gebe es für sie keinen Morgen.

Schleier des Nichtwissens2010-09-13T22:09:22Z

Eine sehr kontroverse und schwer zu beantwortende Frage.
Mehrheitsfähig dürfte jedenfalls die Beobachtung sein, dass in vielen Ländern rechtspopulistische Parteien in den letzten Jahren erhebliche Stimmenzuwächse verzeichnen konnten, z. B. in Österreich, der Schweiz, Ungarn, den Niederlanden, Belgien, England, und seit längerem in Italien.

Allerdings denke ich nicht, dass daraus ein "braunes Europa" entstehen kann. Denn wenn man sich die Feindbilder der jeweiligen Parteien und ihrer Gesinnungsgenossen ansieht, lassen sich Unterschiede finden. Islambashing ist zwar derzeit in vielen Ländern angesagt, aber z. B. in Ungarn oder England ist die Islamophobie anderen Feindbildern nachgeordnet.
Die rechten Parteien haben je nach Land unterschiedliche Feindbilder, erinnert sei an Polen, deren rechte Parteien uns nicht allzu wohlgesonnen sind.
Zudem haben ja gerade Belgien und die Niederlande gezeigt, dass diese Protestparteien nicht regierungsfähig sind.

Nehmen wir Deutschland: Früher waren es die Italiener, dann die Dunkelhäutigen, heute sind es die Anhänger des Islam. In zehn Jahren wird es eine andere Gruppe sein, die angefeindet wird.

Übrigens: Wir streben nicht alle nach Freiheit und Gleichheit, gerade die Gleichheit wird von rechtspolulistischen Parteien bestritten. Und die Gerechtigkeit, die vertreten wird, ist keine verallgemeinerbare, sondern nur das Protegieren der eigenen Interessen unter dem Deckmantel der Gerechtigkeit. Rechtspolpulistische Parteien fordern diese Werte nicht universell, sondern nur für sich und ihre Anhänger.

Es gibt mehrere Gründe, warum der Rechtspopulismus (aber auch die extrem linken Parteien) an Zustimmung gewinnt. Zum einen sind es existenzielle Sorgen, befeuert durch ein einseitiges Verständnis der Globalisierung.
Zum zweiten ist es eine Folge der gesellschaftlichen Entwicklung: Unsere Welt hat sich zunehmend ausdifferenziert. Es gibt Allgemeinmediziner, Internisten oder Chirurgen und Herz- oder Kniespezialisten. Das Fachwissen in jeder Disziplin entwickelt sich weiter und wird für den Laien unübersichtlich. Wer kann denn ernsthaft mit dem Knie-Spezialisten oder dem Internisten fachlich auf Augenhöhe diskutieren? Ähnlich verhält es sich in der Politik. Politische Entscheidungsprozesse sidn so komplex, dass die meisten Menschen keine Zeit haben, sich das notwendige Wissen anzueignen. Es wurde z. B. ewig über die Gurken-Verordnung gespottet. Grundtenor war, dass die Spießer der EU unsinnige Verordnungen erlassen. Faktisch hatte sich nur die Lobby der Supermarktketten und Importeure durchgesetzt, die so Transportkosten sparen konnten (wovon der Kunde profitierte).
Da ist es natürlich viel einfacher, simplifizierende Lösungen anzubieten, Sündenböcke zu suchen und dem Wähler das Gefühl zu vermitteln, dass alle anderen schlechter sind und man selbst auf der richtigen Seite steht.

Ich habe mich aus der Sarrazin-Debatte weitgehend rausgehalten. Nur so viel: Es ist erstaunlich, wie Sarrazins Thesen laut Umfragen gerade bei den Hauptschulabsolventen, die nach Sarrazins Wertekanon für die Gesellschaft nahezu wertlos und Ballast sind, Zustimmung finden.

Anonym2010-09-13T21:22:18Z

Eben weil die meisten nach Gleichheit, Gerechtigkeit und Freiheit streben blüht das auf, was du idiotischer weise als "braunes" Gedankengut verunglimpfst.

Cornelia2010-09-13T19:37:37Z

Jetzt hör aber auf. Wo siehst du ein braunes Zeitalter? Die Grünen legen zu. Und Sarrazin hat sich eben mal Luft gemacht, der war ja in Berlin Senator und hat das ganze Türkenparallelgesellschaftselend mitansehen und mit durchrechnen müssen. Geh mal nach Kreuzberg, da kuckst du.

Aber der Sarrazin ist kein Nazi, bestimmt nicht. Er ist nur so stolz, dass es ihm egal ist, wo er rausfliegt, wenn er nur unverblümt seine Meinung sagen kann. Und das kann er. Vom gesellschaftspolitischen und finanziellen Standpunkt aus hat er ja recht, nur die Zahlen stimmen halt nicht laut Spiegel. Menschen mit guter Bildung spüren den Unterschied halt stärker als unsereiner YC-User. Du bist ja auch akademisch gebildet, merkst du nix? Nichts von den Welten, die zwischen dir und den Mitliedern einer türkischen Straßengang liegen? gar nichts?

Aber das ist kein Grund, die Demokratie über den Haufen zu werfen.

Lennox Lewis2010-09-13T19:07:08Z

Weil viele garnicht wissen was "rechstpopulismus" ist , ganz einfach!!

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