Nicht in den ersten Gang schalten bei "hoher" Geschwindigkeit?

Beste Antwort

Hi,
also erstens hat Dein Beifahrer Recht, denn in Deinem Getriebe gibt es sogenannte Synchronringe für jeden Gang. Diese sind vereinfacht ausgedrückt für den Drehzahlausgleich beim schalten zuständig. Bei einem unsynchronisierten Getriebe (Landmaschinen, alte LKW, usw.) muss deswegen "Zwischengas" gegeben werden um den Drehzahlunterschied anzupassen. Diese Synchronringe halten wie alles an einem Auto nicht ewig.
2. kann es ja wirklich mal passieren, dass Du nachdem Du den 1. Gang eingelegt hast von der Kupplung versehentlich abrutscht - bei einer Geschwindigkeit von 40-60Km/h kann es durch das dabei entstehende Motorbremsmoment zu gefährlichen Situationen kommen, bei Glatteis z.B. werden sich die Räder der angetriebenen Achse viel langsamer drehen als Dein Fahrzeug fährt - die Seitenführungskräfte können nicht mehr übertragen werden - im schlimmsten Fall bricht Dein Fahrzeug seitlich aus und wird unkontrollierbar. Da hilft dann auch meist kein ABS, bzw. ESP mehr.
3. Du stehst ja während dem dann folgenden heranrollen und der restlichen Wartezeitan der Ampel die ganze Zeit auf der Kupplung, was ja wohl auch eine Belastung für sie ist (Ausrücklager). Und Deine zarte linke Wade muss ja auch das Kupplungspedal gedrückt halten - Du würdest doch auch nicht freiwillig als Fussgänger an einer roten Ampel nur auf dem linken Bein stehen wollen, oder? Ganz einfache Regel: Wenn Du unbedingt beim heranrollen an eine rote Ampel den 1. Gang einlegen willst (wahrscheinlich aus dem Grund, dass Du "jederzeit" sofort weiterfahren, bzw. anfahren kannst), dann leg den 1. frühestens bei einer Geschwindigkeit ein, die Du auch maximal mit diesem Gang konstant fahren würdest. Solltest Du einen Ferrari, Lambo oder etwas ähnliches fahren könnte ich mir 40 Km/h Dauergeschwindigkeit einigermassen vorstellen - klingt bestimmt nicht schlecht. Da Du aber mit höchster Wahrscheinlichkeit ein "normales" Auto bewegst, bei dem der 1. Gang maximal bis 40 oder 50 Km/h reicht - würde ich frühestens bei 15 Km/h "vorschlagen" - aber wie gesagt, besser garnicht machen, denn es bringt ja nix - ausser Wadenmuskulatur (links mehr als rechts schaut aber auch sch.... aus!!!)
Ein "perfektes" Verhalten beim heranrollen an eine Ampel gibt es pauschal nicht, das ist immer situationsabhängig zu sehen. Die einzelnen Gänge runterschalten (4-3-2-1) ist mit Sicherheit für die Kupplung eine vermeidbare Belastung, die finanziell auch ordentlich in die Hose gehen kann. Bremsbeläge tauschen ist deutlich einfacher und billiger als Kupplungsbelagwechsel, egal welches Auto.
Der Spritspareffekt ist auch sehr gering im Vergleich zur der Variante, die ich Dir empfehlen würde und auch anwende.
Geh voll vom Gas (Schubabschaltung - Dein Auto braucht im Schiebebetrieb keinen Tropfen Sprit - sobald Du die Kupplung drückst aber schon - Leerlaufdrehzahl gibt´s nicht gratis), lass den Gang eingelegt, der in dem Moment des Umschaltens auf rot eingelgt ist. Innerorts bei 50 oder 60 Km/h wird´s wohl je nach Auto der 3. oder 4. Gang sein. Solltest Du in Deinem Fahrzeug einen Drehzahlmesser haben (heutzutage nix besonderes mehr), trete bei spätestens 1000 U/min die Kupplung, tu den Gang raus, lass die Kupplung wieder los und geniesse die Ruhe und Stille. Wenn Du auf Grund der roten Ampel bis zum Stillstand abbremsen musst, leg erst den 1. Gang wieder ein, wenn die Fussgängerampel in querrichtung auf rot schaltet. Solltest Du aber beim heranrollen schon wieder grün haben, nimm je nach "Restgeschwindigkeit" einen passenden Gang zu weiterfahren - den 1. braucht man seltenst, eigentlich nur bei fast Stillstand oder bergauf. Falls Du Fahranfänger bist und keinen Drehzahlmesser hast noch einen kleinen Zahlentip - passt bei den meisten "normalen" Autos:
Geschwindigkeit auf dem Tacho abzüglich der Null = der geeignete Gang zum weiterfahren ohne viel Kupplungsschleiferei. Wer natürlich an jeder Ampel eine Rennen gewinnen will, sollte einen Gang niedriger wählen - und eine Tankstelle seiner Wahl, grins.
Also bei rund 20 Km/h der 2. Gang,
bei rund 30 Km/h den 3. Gang - funzt bei allen Autos zwischen smart und ganzen KFZ - lol.
Ich mach´s seit rund 25 Jahren so, hatte noch nie Probleme mit der Kupplung, fahre meinen 90PS-Diesel (Golf-grösse) zw. 4,5 - 5 Liter auf 100 Km.
Bei meinem Dienstfahrzeug (40-Tonner LKW) mach ich es eigentlich genauso - nur ist bei 16 Gängen die Auswahl grösser und das Zahlenspiel von vorhin nicht anzuwenden - wenn der 1.Gang nur bis ca. 5Km/h reicht :)
Ich wünsch Dir allzeit gute Fahrt und möglichst viele grüne Ampeln auf dem Weg :)
Günther...Mehr anzeigen

Es ist nicht schlimm dass du ´den 1. Gang einlegst wenn du nicht einkuppelst.
Besser wäre es aber ohnehin wenn du an der Ampel den Gang rausnimmst und die Kupplung kommen lässt. Ist sehr viel schonender für das Getriebe als wenn du dauernd auf der Kupplung stehst.

Dass man nicht bei 60 km/h im 1. Gang fährt sollte jedem klar sein so schwer wie er reingeht und so laut wie es knallt wenn es dann doch klappen sollte. Um die Ohren fliegt einem aber dabei garnichts.
Das Getriebe verträgt das zwar vermutlich keine 10-20 mal aber da die Getriebehersteller heutzutage ja bereits mit Yahoo-Clever Autofahrern rechnen sind die Getriebe schon so durchdacht dass es sie nicht gleich zerreisst....Mehr anzeigen

Ja dann schalte bei bei hoher Drehzahl und 100 Kmh in den ersten Gang, Glückwünsche zu den Getriebe und Motor Salat, ein bisschen Essig dazu, Gewürze und guten Appetit

Auch das Kuppekungs Pedal durch treten ist schon verkehrt wenn bei 80 der erste Gang drin ist, denke daran wie leicht man abrutschen kann von dem Pedal.Der erste Gang wird nur benötigt zum anfahren und sollte sonst nie ein gelegt werde, außer bei Berg hoch parken, plus die Handbremse anziehen. Hoch tourig fahren schadet den Motor sowieso immer.

Die sein dir gesagt von einem Routinier der schon 55 Jahre Auto fährt....Mehr anzeigen

die räder im getriebe arbeiten permanent, und müssen deine fehler ausgleichen, und können dadurch überbeansprucht werden.. also, 1.gang .. kurz vor dem sillstand des fahrzeuges...Mehr anzeigen

Natürlich kann man "runterschalten". Also wenn Du im zweiten Gang bei vielleicht 800 Touren bist, kannst Du im Rollen in den 1. Gang schalten, so dass Du dann vielleicht bei 1.500 Umdrehungen bist. Er hat das mit etwas anderem verwechselt: Wenn das Auto in einer Geschwindigkeit fährt, die bei Einlegen des ersten Ganges zu einer (theoretischen) Drehzahl führen würde, die über der Höchstdrehzahl liegt, dann wäre das Getriebe plötzlich beim Einkuppeln zerfetzt.

Ein Beispiel:

Du beschleunigst im ersten Gang auf 6.000 Umdrehungen und schaltest in den zweiten Gang, beschleunigst dann wieder auf 6.000 Umdrehungen und schaltest nun - vielleicht aus Versehen - nicht in den dritten, sondern zurück in den ersten Gang und kuppelst ein.

Dann ist das Getriebe dahin.

Aber solange Du im Geschwindigkeitsbereich des ersten Ganges bist, kannst Du auch im Fahren den Gang einlegen....Mehr anzeigen