Auf welcher Seite bist Du (s.D.)?

Ich finde diese Frage fies und manipulativ, denn wenn ich auf der einen Seite bin, bedeutet das für die andere Seite, dass ich nicht auf ihrer bin, also Feind.
Und wenn ich sage, ich bin auf meiner Seite, bin ich ja auch nicht auf der anderen, s.o.
Was denkt Ihr und wie entkommt man diesem Dilemma?

Schleier des Nichtwissens2010-08-10T16:40:39Z

Beste Antwort

Das erinnert an die Frage von George W. Bush: "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns."

Und in beiden Fällen ist meine Antwort die gleiche:
Ich sehe die Welt nicht dichotom, dass man nur für die eine oder die andere Seite sein kann. Man kann neutral sein, sich beiden Seiten verbunden fühlen oder je nach Thema eher der einen oder der anderen Seiten zustimmen. Natürlich gibt es Fälle, in denen man klar einer Seite zustimmt, aber darum geht es ja in Deiner Frage nicht, sondern um die Situationen, in denen man beide Seiten nachvollziehen kann, aber sich ausschließlich zu einer der beiden Auffassungen bekennen soll..

In vielen Fällen hege ich für beide Seiten Sympathien. Wenn eine Seite behauptet, dass man nur dann auf ihrer Seite stehen kann, wenn man die gegenteilige ablehnt, grenzt sie meine Einstellung willentlich aus, nach ihrer Definition stehe ich auf der Seite der Anderen.
Deswegen gibt es für mich auch kein Dilemma. Egal ob Kriege oder Ehestreitigkeiten: Wenn ich beide Sichtweisen nachvollziehen kann, ist das meine Ansicht.
Wenn eine der Parteien nur zwischen alleiniger Zustimmung zu ihrer Position und allen anderen Meinungen unterscheidet, ist das ihre Ansicht, nicht meine. Auch wenn sie mich dann bei den Anderen verortet.

Schon die Frage, auf wessen Seite man steht, ist in mehrfacher Hinsicht unfair: Zum einen muss man nicht immer mit einer der konträren Ansichten völlig übereinstimmen.
Zum anderen ist es oft so, dass man sich für eine Seite nicht deswegen entscheidet, weil sie per se die richtige ist, sondern weil sie anderen, übergeordneten Prinzipien eher entspricht. Und das kann sich situativ verändern.

Deswegen gibt es m. E. auch kein Dilemma.

Anabell2010-08-11T11:34:39Z

Warum siehst du dich gezwungen auf einer Seite zu stehen?
Wenn ich eine Meinung oder Ansicht vertrete, mein Gegenüber aber eine andere, ist das dann nach deiner Logik ein Feind, oder Gegner?
Für mich ist es ein Mensch mit einer anderen Ansicht, sonst weiter nichts. Den ich genauso respektiere, als wäre dieser Mensch einer Meinung mit mir. Außerdem ist mir immer wichtig nach den Gemeinsamen und nicht nach dem Trennenden in Beziehungen zu suchen.

?2010-08-10T10:29:21Z

Auf der sicheren,
Gott führt.

Helgale2010-08-10T08:20:56Z

Sofern ich mich auf eine Seite schlage, ist die Andere die Verliererseite. Das hat sicher seinen Grund. Ein anderes Mal bin ich auf der anderen Seite und habe einen neuen Verlierer. Ich kann mich aber auch neutral verhalten und keine Seite wählen oder unentschlossen und beiden Seiten anschliessen. Ich entkomme diesem Dilemma, wenn ich mich drehe, wie ein Fähnchen im Winde, aber meine eigentliche Meinung nicht vertrete.

Anonym2010-08-10T04:35:47Z

http://de.wikipedia.org/wiki/Kompromiss

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