Warum gibt es soviele Menschen, die Menschen hassen?

Sehr oft habe ich hier auf dieser Plattform schon Antworten von Usern gelesen, die mich sehr verwundert haben. Dort wurde über die Menschen allgemein so geschrieben, als ob sie verabscheuungswürdige Kreaturen wären, die einem nur Schlechtes wollen und kaum zu freundlichen Handlungen fähig sind.
Sei es nur im kleinen Rahmen, dass beispielsweise ALLE Sachbearbeiter der verschiedenen Ämter als ach-so-böse tituliert werden oder ganz überspitzt die regelrechte Verdammung der deutschen Gesellschaft oder der ganzen Menschheit.
Wie ist eure Meinung dazu?

2010-07-24T09:01:05Z

Okay, keiner der DR stammt von mir!
Wenn einem die Meinung der anderen nicht passt, soll er auch dazu stehen und was schreiben!

2010-07-24T09:16:15Z

@ blacksonja: Heißt das jetzt, ein Rechtsradikaler ist weniger schlimm als ein Beamter?
Ehrlich gesagt finde ich deine Einstellung zu den Sachbearbeitern der Ämter etwas fragwürdig. Da gibt es sicher schwarze Schafe, aber du verallgemeinerst sehr... Ich hatte selbst auch schon oft mit diesen zu tun und mir ist noch NIE jemand begegnet, der sich so verhalten hat wie von dir beschrieben.

2010-07-24T09:30:20Z

@ MissQueenMissionaire: Nein, das glaube ich in keinster Weise - schließlich hassen Kinder niemanden!

@ Trinchen: Das ist aber genau der Punkt, den ich meine: Ich sage nicht, dass es nur gute Menschen gibt, aber deine Aussage ist sehr überspitzt und meiner Meinung nach nicht ganz folgerichtig ausgeführt! Warum sollen denn alle Menschen Egoisten sein und nur an sich denken? Diese Meinung hatte ich persönlich noch nie - und mal ganz ehrlich: Die Verpflichtung unserer Kanzlerin, der WM beizuwohnen, als Egoismus darzulegen, ist Unsinn. Dabei ging es um die politische Aussage und Geste gegenüber der eigenen Mannschaft und Repräsentation des Landes als Staatsoberhaupt, nicht etwa um eigenes Vergnügen! Ebenfalls kann man auch nicht der ganzen Kirche vorwerfen, Kinderschänderei gedeckt zu haben, wenn dies von der Führungsspitze ausging.

2010-07-24T11:59:21Z

@ Blacksonja: Damit ist nach wie vor meine Frage nicht beantwortet (siehe oben).
Zum anderen ist das wieder eine Verallgemeinerung. Natürlich ist das, was du erlebt hast, schrecklich und unglaublich traurig. Trotzdem ging dies nur von einer begrenzten Anzahl von Personen aus und nicht von "Vater Staat"! Du kannst doch nicht alle Mitarbeiter, alle Ämter und alle Entscheidungen der ganzen BRD zur Verantwortung ziehen und ihnen allesamt Unfähigkeit und fehlende Menschlichkeit unterstellen! Das ist einfach unsinnig und zudem den Menschen gegenüber, die dort arbeiten, mehr als ungerecht. Ja, ich habe auch schon seit Jahren mit verschiedenen Ämtern zu tun gehabt und bin mit Hartz 4-Empfängern befreundet, habe aber von ihnen noch kein derart rabenschwarzes Bild der Gesellschaft gehört, wie du es zeichnest. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen - das bestreite ich nicht - aber ich halte persönlich nichts davon, eigene Negativ-Beispiele als das Maß aller Dinge zu nehmen!

2010-07-24T14:44:25Z

@ blacksonja: Du kannst dir über mich kein Urteil erlauben, da du keinerlei Ahnung von meinen Lebensumständen, meiner beruflichen Situation und meiner finanziellen Lage hast! Das, wovon wir beide sprechen, sind unterschiedliche Erfahrungen, die beide in Deutschland stattgefunden haben und sich nicht gegeneinander ausschließen müssen, sondern koexistent sind! Dein Leben ist nicht die einzige Realität und nur weil ich weniger schlimme Erlebnisse im Umgang mit Ämtern gemacht habe, heißt nicht, dass ich hier irgendwas verherrliche oder lobpreise! Schließlich sind es MEINE Erfahrungen und keine "schlechten Argumente".
Und noch einmal: Das, was du geschrieben hast, ist ein persönlicher Erlebnisbericht, der KEINE Antwort auf meine Frage ist!! Hier sollte es schließlich nicht nur um die Ausbeutung durch Vater Staat und die Schlechtmachung von Beamten gehen, sondern um das katastrophale Menschenbild, das manche haben und das mir unverständlich ist.

2010-07-25T06:30:53Z

@ the_realist: Aha... und wieso findest du das? o.ô Ich bin gar nicht dieser Ansicht, denn in meinen Augen sind Menschen unglaublich faszinierend und liebenswert! Ich wohne beispielsweise in einer Gegend, wo nachts immer wieder irgendwelche Betrunkenen ihr Unwesen treiben... aber man kann doch nicht von ein paar Deppen auf alle schließen und für 'hassenswert' befinden!

Vincent Hunter2010-07-25T07:05:36Z

Beste Antwort

Ich selbst habe dieses Phänomen schon oft beobachtet, im Internet, aber auch im realen Leben. Darauf gibt es mehrere mögliche Antworten und Gründe. Bei manch einem spielen schlechte Erfahrungen mit. Die meisten Menschen machen im Laufe ihres Lebens doch irgendwelche schlechten Erfahrungen, oft auch schon in sehr jungen Jahren, und viele schließen davon dann eben auf die gesamte Menschheit. Es geschehen ja auch viele schreckliche Dinge, im privaten Umfeld und auf der ganzen Welt: Verbrechen, seelische Verletzungen, Kriege, ganzer Völkermord. Bei so manchem Vorfall der Geschichte, aber auch aus der heutigen Zeit, steht man nur erschüttert da und fragt sich, wie Menschen zu so etwas fähig sein können. Für viele ist das ein Grund, die gesamte Menschheit zu hassen.
Was mich jedoch erschreckt und mir bedenklich erscheint, ist, dass angesichts der negativen Eigenschaften, die jeder Mensch in sich trägt, oft die positiven Eigenschaften ganz und gar vergessen werden. Kein Mensch ist nur gut oder nur böse, jeder von uns hat beide Seiten, aber statt das zu akzeptieren, wird die Menschheit oft als von Grund auf schlecht dargestellt. Das ist aber genauso einseitig, wie das Schlechte von Grund auf zu leugnen und den Menschen übertrieben zu idealisieren.

Wirklich traurig finde ich es auch, dass es heutzutage ein Trend zu sein scheint, vor allem unter jungen Menschen, das Leben, die Welt, die ganze Menschheit zu verdammen. Und das schreiben und sagen Personen, die selbst Freunde und Familie haben - also Menschen, die ihnen doch eigentlich am Herzen liegen! Wenn jemand wirklich sein Leben lang nur schlechte Erfahrungen gemacht hat, nur und ausschließlich, ist das eine Sache, aber wenn jemand einen guten Freundeskreis hat, ist es diesem gegenüber ungerecht und verletzend, alle Menschen als schlecht und böse darzustellen. Damit beleidigt man auch die Menschen, die für einen da sind, einem zur Seite stehen und mit einem schöne wie schlechte Momente des Lebens teilen! Das sollte man nicht vergessen. Ab und zu hilft es vielleicht, sich auch auf die guten Erlebnisse zu konzentrieren, und nicht nur das Negative zu sehen.
Schlimm ist es auch, dass so viele in Klischees und Stereotypen denken: Alle Beamten, alle Wohlhabenden, alle Amerikaner, generell alle Ausländer sind böse! Von einer schlechten Erfahrung auf alle schließen, oder nur polemische Parolen nachreden, das ist einfach und klingt oft gut, aber richtig ist es nicht. Es gibt immer Ausnahmen, und nicht jede andere Meinung, die man nicht versteht, muss gleich automatisch böse sein!

Viele wollen sich wohl auch einfach nur wichtig machen - vor allem die unendlichen Weiten des Internets sind mit ihrer Anonymität eine willkommene Einladung, ungeniert und respektlos seine Wut an anderen auszulassen. Es ist eine Gelegenheit, sich als virtueller "Gangster" darzustellen, sich etwas zu trauen, das man im realen Leben niemals wagen würde. Und wenn man den Gesprächspartnern nicht in die Augen sehen muss, ist es auch viel leichter, sie zu verletzen.

Natürlich habe auch ich mit Menschen schlechte Erfahrungen gemacht, und mit sehr vielen komme ich einfach überhaupt nicht aus - das ist ja auch ganz normal, man kann nicht für jeden Sympathien entwickeln. Aber trotzdem faszinieren mich andere Menschen, und jede neue Bekanntschaft kann den Horizont erweitern und das Leben bereichern. Manchmal ist es gut, auch über den Tellerrand hinauszublicken! Es ist nicht einfach, Macken und Eigenheiten von anderen zu akzeptieren, aber es lohnt sich, sich auf andere einzulassen, denn einsam durchs Leben zu gehen ist traurig und sinnlos. Ich habe ganz wunderbare Menschen getroffen, die hilfsbereit sind, ohne am Helfersyndrom zu leiden, und die ich um nichts in der Welt hergeben würde. Also wie könnte ich, trotz schlechter Erfahrungen, die Menschheit hassen?

Eglinski B2010-07-26T01:46:04Z

Die Feder ist stärker als das Schwert und das Internet macht es jetzt auch für andere möglich sich so zurüsten wie Sie es für ihre Zukunft benötigen.

leer/voll2010-07-25T03:50:32Z

aber die menschen sind doch hassenswert. was da zb auf der meidlinger hauptstraße kreucht und fleucht ist unter aller kritik. und dabei ist meidling kein echter ausländerbezirk.

Helgale2010-07-25T00:11:35Z

Hier im Forum sind die User anonym und da kann man schon mal seinen Frust rauslassen.

Rive Gauche2010-07-24T09:08:34Z

Weil der Mensch, das haben die Bonis gezeigt, Egoist ist. Herr zu Guttenberg teilte der Bevölkerung mit (via BILDungszeitung) auch er würde als Soldat nach Afghanistan gehen. Frau Merkel reiste für 358000€ zu einem Fußballspiel.Die Kirchen decken Kinderschänder, die Banker bekommen Boni (steuerfrei), Aber warum? Reiner Egoismus, der Mensch denkt an sich zuerst und nur ausschließlich an sich selbst. Alle füllen sich die Taschen und glauben daran das der Bankenstresstest und die ifo Prognose Sinn machen. Volksverars...pur, Poltitiker verars.. geht.
Sei es eine direkte oder indirekte Demokratie: Verantwortung sollte man übernehmen.
Demokratie wurde in Griechenland erfunden, Asche und Schande, aber Themistokles ist der Vorreiter !
Aber seit Kohl ist diese Form der Demokratie in den Ruin getrieben.

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