Können Kinder gegen den Willen der Mutter christlich getauft werden?

Die Eltern leben getrennt, es besteht gemeinsames Sorgerecht. Die Kinder leben bei der Mutter, der Vater zahlt keinen Unterhalt.
Da nun der Vater mit einer anderen Frau ein Kind bekommt, das getauft wird, will er seine anderen Kinder ebenfalls taufen lassen, gegen den ausdrücklichen Willen deren Mutter, die das nur deshalb weiß weil eines der Kinder es ihr erzählt hat ("Papa hat gesagt, die Mama hat nicht immer was zu sagen.")
Das Vater ist übrigens nicht religiös.

Darf der Vater das? Was kann man dagegen tun?

Anonym2010-07-24T05:50:05Z

Beste Antwort

Schreibt doch nicht so viel Müll!

KErzG § 2 Absatz 3
http://bundesrecht.juris.de/kerzg/BJNR009390921.html

Er kann die Kinder nur taufen lassen, wenn beide Eltern bzw. alle Personen mit Sorgerecht dem zustimmen.

Solche Fälle gab es auch schon öfter beim Gericht. Das Gericht weigert sich über die Religionszugehörigkeit im direkten Zusammenhang zu entscheiden, allerdings entscheidet das Gericht im Falle einer uneinigkeit der Sorgeberechtigten welcher der beiden Sorgeberechtigten entscheiden darf welche Religion die Kinder annehmen sollen.

Entschieden wird nur, welcher Elternteil entscheiden darf!

"Es beschränkt sich die Prüfung des Gerichts auf die Frage, welcher der beiden Elternteile aufgrund sorgerechtlicher Grundsätze zur Entscheidung über die zur Debatte stehende Sachfrage am besten geeignet sei. Hierbei spielten

* das Kindeswohl,
* die Erziehungskontinuität
* und die Einbettung des Kindes in seine soziale Umgebung

die entscheidende Rolle, nicht aber die zur Entscheidung stehende Sachfrage als solche."

Solange die Mutter sagt, dass die Kinder nicht getauft werden, dürfen die Kinder nicht getauft werden. Der Vater müsste das Recht vor dem Gericht einklagen. Da aber nach deinen Schilderungen die Mutter in den von mir genannten drei Punkten über dem Vater steht, wird dieser keiner Chance haben.

Tauft der Vater die Kinder ohne die zustimmung der Mutter, so wird dieser mit schwerwiegenden Folgen zu rechnen haben (Verlust des Sorgerechts, Entschädigung)

Achja. Mit 14 Jahren dürfen Kinder selber über ihre Religion entscheiden!

erhardgr2010-07-24T09:46:30Z

Nur wenn der Pfarrer oder die Pfarrerin nicht erfährt, dass da eine Mutter ist, die die Taufe nicht will.
Wenn er/sie das erfährt, wird er/sie die Taufe ablehnen.
Außerdem sind die Kinder ja doch schon einige Jahre alt (nach deiner Schilderung). Zwischen dem zweiten Geburtstag und dem fünften kann man ein Kind gar nicht taufen. Ab dem Alter von 5 Jahren nur, wenn das Kind selbst der Taufe gefühlsmäßig zustimmt. (Das sind religionspädagogische Argumente aus ausgiebiger eigener Erfahrung, keine kirchenrechtlichen.)

Was kann man tun? Rechtzeitig mit dem Pfarrer sprechen.

aeneas2010-07-24T08:20:11Z

Also, Bernd hat ja schon umfassend und richtig geantwortet. Trotzdem wuerde ich gerne mal wissen, wie Du @Lehmann darauf kommst, dass "der Vater die Pflicht" habe, das Kind taufen zu lassen. Das ist doch eine ganz ungeheuerliche Behauptung. Wir haben Religionsfreiheit und die schliesst auch ein, dass Menschen die Freiheit haben, ueberhaupt nicht zu glauben. Daher kann nichts und niemand einem Elternteil verpflichtend vorschreiben, dass er sein Kind - in welchem Glauben auch immer - taufen muss. Das ist Unsinn!
Auch gibt die Taufe als solche einem Menschen keinerlei Orienitierung, sondern die Erziehung seitens des Elternhauses. Das Ritual der Taufe bewirkt schlicht und ergreifend NICHTS.

Maeve Dragon2010-07-24T08:18:53Z

Nein, wenn gemeinsames Sorgerecht besateht, dann haben sich auch beide zu darüber abzusprechen, was zu geschehen hat.
Der Vater alleine darf keine solche Entscheidung für die Kinder treffen.
Außerdem muss er Unterhalt zahlen, wenn er nicht verklagt werden will.

Anonym2010-07-24T05:39:25Z

Gegen den Willen der Mutter können die Kinder nicht getauft werden,sie muß damit einverstanden sein.

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