Warum bin beim Streiten immer ich schuld? Hat das Methode?

Habt Ihr auch das Problem, dass ihr beim Streiten mit eurem Partner eurer Partnerin irgend wie immer die Schuld bekommt? Mir wird vorgeworfen, ich würde nicht nachdenken bevor ich rede. Ich hingegen finde, dass sie zu viel über das nachdenkt was ich sage (reininterpretiert oder umdreht). Kommt euch das bekannt vor und was kann man da gegen tun?

?2010-07-12T16:01:17Z

Beste Antwort

Ich finds schade daß die meisten Streitereien oft nur noch darum gehen wer Schuld hat oder Recht bekommt, denn eigtl gehts doch garnicht darum!

Das Problem was denke ich ganz viele haben ist, daß man

- automatisch von sich auf andere schließen (wie kann er/sie das denn nur machen - würde ich nie
tun)
> er ist nicht = sie oder umgekehrt

- oft viel zu egoistisch denkt, fühlt, handelt auch wenn man es nicht selber so empfindet
> ich wurde verletzt, bin beleidigt u. gekränkt in meinem Stolz anstatt zu überlegen
warum sagt er sowas, konnte er nur so reagieren auf das womit ich ihn evtl vorher verletzt habe

- viel zu viele Erwartungen an den anderen stellt, statt sich zu freuen oder damit zufrieden zu geben
mit dem was man hat oder vom anderen gerne und freiwillig bekommt
> schließlich hat man sich denjkenigen doch so ausgesucht

- immer wieder versucht den andere zu ändern (warum auch sich selbst ändern oder ihn so lassen)
> entweder nimmt man jemanden wie er ist oder man lässt es... gewisse Dinge ändern sich von alleine oder sonst niemals.. und wenn erzwungen dann eh nur zeitweise dem anderen zu Liebe

- nicht miteinander reden kann sondern eher gegeneinander bzw mehr gegen den anderen argumentiert, statt sich zu "unterhalten" oder zu reden um gemeinsam auf einen Nenner und irgendwann zu einer Lösung zu kommen die beiden gefällt
> erstmal prüfen ob beide ein und die selbe Sache auch genauso empfinden bzw überhaupt vom
gleichen Thema oder Problem sprechen um nicht wie so oft aneinander vorbei zu streiten

usw

Irgendwann ist man so versteift auf sein Recht oder darauf sich zu rechtfertigen, dem anderen etwas klar zu machen, ist gekränkt und verletzt, voller Zweifel oder fühlt sich einfach nur noch unverstanden.... dabei hat man aber längst das Wesentliche aus dem Auge verloren

"wir lieben uns und darum sind wir zusammen... wir haben ein Problem was wir klären möchten, damit es uns beiden gut geht und wir weiterhin zusammen glücklich sein können"

zum Beispiel :-)

Ein anderes Beispiel:

sie nörgelt > er zieht sich zurück > sie nörgelt > er zieht sich zurück....... Teufelskreis!

Beide interpretieren also ihr Verhalten als Reaktion auf das Verhalten des anderen, sie interpunktieren diese Ereignisfolgen so, dass jeweils das Tun des anderen als Ursache für das eigene Tun genommen wird:

Sie geht davon aus, dass sie nörgelt, weil er sich zurückzieht
Er geht davon aus, dass er sich zurückzieht, weil sie nörgelt.


Was hierbei vielleicht auch helfen könnte, das alles ein bißchen besser zu verstehen,
ist die Kommunikationstheorie - aufgestellt von Paul Watzlawick
bzw seine hilfreichen "Regeln"

http://www.magic-point.net/fingerzeig/grundlagen-deutsch/kommunikation/watzlawick/watzlawick.html

http://www.germanistik-kommprojekt.uni-oldenburg.de/sites/1/1_05.html


Viel Erfolg :-)

AllWanderer2010-07-13T15:47:36Z

Was kann man dagegen tun?

gegen Streiten - friedlich sein

2)nachdenken - vorher denken

3) total wörtlich nehmen - ohne denken

Merce20102010-07-13T11:13:29Z

ja, so was hatte ich auch mal, nun tu ich mir das schon lange nicht mehr an, weil es nervte. ich würde auch sagen das hat Methode

reGnau2010-07-13T08:15:51Z

Es würde vermutlich helfen, wenn Du mehr darauf achten würdest, was Du während eines Streites sagst und dann somit die Möglichkeit hast zu Deeskalieren.
Wenn Du beispielsweise zu Deinem Partner sagst: "DU hast dieses oder jenes vergessen zu besorgen." so kommt das wie eine Anklage bei Deinem Gegenüber an.
Wenn Du aber sagst: "Ich denke, die Sahne hätte ich oder Du noch besorgen können, bevor es so heiss war, jetzt ist es leider zu spät, da man sie bloss in gekühltem Zustand steif schlagen kann."
dann nimmst Du praktisch den Vorwurf, der bei erstem Satz ganz klar und deutlich ersichtlich ist weg UND erklärst demjenigen dann auch gleichzeitig, WARUM es jetzt eben NICHT mehr geht, die Sahne steif zu schlagen, selbst wenn man sie kurzfristig trotzdem noch besorgt.

Braucht zwar wesentlich mehr Worte, um demjenigen das klar zu machen, aber im Endeffekt dürfte das wesentlich Effektiver sein.

Wie gesagt: Es sollte einem wirklich in Fleisch und Blut übergehen, wie man seine Worte wählt, ohne den anderen mit Schuldzuweisungen zuzuschütten, dann klappt die Kommunikation wesentlich friedlicher, aber das muss man eben üben und geht nicht von heute auf Morgen und vor allen Dingen muss man auf diese Weise Sprache wirklich bewusst einsetzen.

Anonym2010-07-13T07:23:33Z

Du bekommst den "schwarzen Peter" in die Schuhe geschoben.

Du kennst die Kunst des Streitens/ Argumentierens nicht und deine Partnerin scheint dieses zu beherrschen. Du kannst Bücher lesen, wie man besser seine Meinung vertritt und streitet und wie man konstruktive Kritik äußert oder mit Kritik/ Beleidigungen und so ähnliches umgeht.

Solche Bücher gibt es in jeder Bibleothek und das Internet ist auch voll davon.

http://www.amazon.de/Nie-wieder-sprachlos-Karsten-Bredemeier/dp/3478083672

http://www.amazon.de/La%C3%9F-nicht-alles-gefallen-Selbstbewu%C3%9Ftsein/dp/3923614357/ref=sr_1_2?ie=UTF8&s=books&qid=1279005760&sr=8-2
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