Was ist der Unterschied zwischen einem Paralleluniversum und einer alternativen Zeitlinie?
Ich steh total auf Science-fiction, insbesonderen Zeitreisen und dergleichen! Mir ist klar, dass - sollte eine Reise in die Vergangenheit nicht zu einem verheerenden Paradox führen - sich der Zeitreisende künftig in einer alternativen Zeitlinie wiederfinden wird, also einer Version der Realität die sich durch sein Einwirken verändert hat!
Allerdings existieren diese Realitäten - zumindest theoretisch - ohnehin in Form unendlich vieler Paralleluniversen, die nach einem ganz ähnlichen Muster entstanden sind und entstehen! Was also ist der Unterschied oder ist beides dasselbe - und was bedeutet das für einen Zeitreisenden?
Ich stelle diese Fragen sowohl Science-fiction-Fans, als auch den Freunden der Wissenschaft!
2010-07-03T09:45:56Z
Ich stelle mir Paralleluniversen (Multiversum) wie einen sich ständig mehrfach abzweigender Stammbaum vor!
2010-07-04T09:42:23Z
Wenn Paralleluniversen und alternative Zeitlinien dasselben sind, was wird dann aus einem Zeitreisenden, wenn er die Vergangenheit verändert hat? Ist er dann auf einmal Teil der neuen Zeitlinie oder immer noch von der alten? Wenn Letzteres zutrifft könnte er nämlich eingreifen wie er will, aber zurück in der Gegenwart wäre alles noch beim Alten!
Darüber hinaus empfehle ich euch folgenden Wikipedia-Eintrag:
Und ruhig öfter auch die Filme schauen und die Bücher lesen, die sind nämlich oft garnicht so dumm!
Anonym2010-07-04T18:26:56Z
Beste Antwort
In der Science Fiction werden die Begriffe Paralleluniversum, Alternativwelt, Parallelwelt, Multiversum, alternative Zeitlinie etc. mehr oder weniger synonym verwendet. Diese Begriffe sind in der Sf bei weitem nicht so exakt differenziert wie in der Wissenschaft.
Die diversen alternativen oder parallelen Welten oder Zeitlinien kreieren Autoren, die der Phantasie freien Lauf lassen wollen, ohne eins der logischen Desaster abzuliefern, in denen es ein 'vor' und ein 'nach' der Veränderung in der Gegenwart gibt. Wirklich logische Zeitreisegeschichten ohne dieses Hilfsmittel sind sehr selten. Ein hervorragendes Beispiel ist die SF-Story 'Besuch in der Zukunft' von Robert Sheckley. Ein klassisches Logikdesaster-Beispiel ist der - nichtsdestotrotz interressante - Roman 'Zeitpatrouille' von Robert Silverberg. Einen möglichen dritten (eher deprimierenden) Ansatz bietet z.B. die SF-Story 'Die Mörder Mohammeds' von Alfred Bester. Ein beklemmendes Beispiel einer alternativen Zeitlinie gibt der Roman 'Elleander Morning' von Jerry Yulsman.
Folgendes Szenario: Du bist auf dem Weg zur Arbeit, du sitzt im Auto und drückst richtig auf die Tube. Irgendwann kommt es, wie es kommen muÃ, du verlierst die Kontrolle über die Karre und knallst gegen einen Baum. Statt auf der Arbeit landest du im Krankenhaus.
Nun nehmen wir mal an, nur mal so aus SpaÃ, man könnte in die Vergangenheit reisen und du befindest jetzt genau wieder zum gleichen Zeitpunkt in der oben geschilderte Situation. Du sitzt im Auto und willst gerade zur Arbeit starten. Diesmal entscheidest du dich aber entsprechend der StraÃen- und Verkehrsverhältnisse zu fahren und kommst gesund und munter auf deiner Arbeit an.
Das ist dann doch keine alternative Zeitlinie, dass ist doch genau dieselbe Zeitlinie, nur mit einem anderen Ablauf der Ereignisse.
Es ist ja nicht beides geschehen, sondern einmal hast du so und im anderen Fall so entschieden. Also entweder kommst gesund auf der Arbeit an, oder du landest im Krankenhaus. Beides hat ja nicht stattgefunden, sondern entweder das Eine oder eben das Andere.
Folglich gibt es nur eine einzige Zeitlinie, selbst wenn man in der Zeit hin und her reisen könnte.
Das mit den Paralleluniversen ist so eine Sache, einen echten Anhaltspunkt, dass es sie überhaupt geben könnte, gibt es, auÃer in der SciFi Literatur, nicht. Aber angenommen es gäbe Paralleluniversen, die wären irgendwie phasenverschoben zu unserem oder so, dann gibt es doch, zumindest meiner Meinung nach, keine kausale Verknüpfung zwischen ihnen. Es ist also fraglich, ob du in einem Paralleluniversum überhaupt existent bist. Denn es ist doch schon sehr unwahrscheinlich, dass praktisch JEDES noch so kleine völlig zufällige Ereignis in dem Paralleluniversum bis zu diesem Zeitpunkt der Abweichung haargenau so stattgefunden haben müÃte , wie in unserem Universum. Das klingt, zumindest für mich, doch so, als gäbe es einen Masterplan oder sowas, was ich für ausgeschlossen halte.
Wenn es also Paralleluniversen gibt, dann hat jedes seine eigene Zeitlinie, die nichts miteinander zu tun haben. Man also auch nicht zwischen ihnen hin und her wechseln kann.
"Ich stelle mir Paralleluniversen (Multiversum) wie einen sich ständig mehrfach abzweigender Stammbaum vor!" -> In dem Fall gibt es wirklich keinen Unterschied.
Eine alternative Zeitlinie ist ja deshalb "alternativ", weil sie sich zu einem bestimmten Zeitpunkt von der "Standard-Zeitlinie" abgespalten hat. Passiert das öfters, dann würdest du den von dir beschriebenen Stammbaum erhalten. Die alternative Zeitlinie unterscheidet sich in der SF-Literatur ja gewöhnlich durch ein bestimmtes Schlüsselereignis (oder dessen Ausbleiben). Daher würde ich sagen, dass es sich dabei tendeziell um Paralleluniversen handelt, die dem unseren relativ ähnlich sind, weil sie sich vor nicht allzu langer Zeit von unserem abgespalten haben. Aber wenn du deine Definition zugrunde legst, dann wäre jedes dieser Paralleluniversen eine alternative Zeitlinie.
Nur die Fantasie gibt uns die Möglichkeit alles das zu tun und zu erschaffen was in der realen Welt nicht möglich ist.
Man kann nur mit der Zeit reisen aber nicht in der Zeit so als blättert man in einen Buch vor und zurück. Zeit als eigenständiges gibt es nicht. Es gibt nur die Gegenwart dh. jetzt ist überall im Universum jetzt und nicht gestern oder Morgen. Es gibt nur ein Universum ohne Anfang ohne Ende nichts davor und nichts dahinter oder drum herum.
Science-fiction find ich auch gut, es regt die Fantasie an. Wie vorab gesagt, nur die Fantasie gibt uns die Möglichkeit ------ das ist doch zu mindestens etwas.
Eine alternative Zeitlinie ist ein Paralleluniversum. Auf diese Weise sollen Zeitparadoxe wie selbsauschlöschende Ereignisse oder Kausalkreise vermieden werden. Allerdings wird dieses Problem nicht wirklich gelöst, sondern nur verschoben.