Wäre das Gegenteil der Sinnsuche die Gleich gültigkeit... ?

und was ist wohl einfacher ?

2010-06-21T12:06:15Z

@Hcstauq. :)))

2010-06-21T17:33:24Z

@Nerestro. Du hast wieder sehr gute Worte gefunden...für mich :)

2010-06-21T17:34:48Z

@alle. So gute Antworten dabei, wird wieder schwer....

Nerestro2010-06-21T15:57:14Z

Beste Antwort

Das Gegenteil der Suche sollte das Finden bzw. der Zustand, nichts zu vermissen, sein. Wenn man sucht, fehlt etwas, besteht eine Lücke. Niemand würde etwas suchen, wenn er alles hätte, was er braucht oder glaubt zu brauchen.

Das gilt auch für die Sinnsuche. Wenn man die Sinnsuche beginnt, fehlt etwas. Man sucht in dem Glauben oder persönlichen Wissen, bewusst oder unbewusst, dass ein Sinn diese speziellen "Lücken" auffüllen kann. Vielleicht nicht einmal bewusst, aber man sucht dann automatisch nach dem Sinn.

Wenn man schon mit der Sinnsuche angefangen hat, sollte man meiner Meinung nach nicht einfach wieder aufhören. Kann man vermutlich auch gar nicht, es wird sonst weiterhin etwas fehlen. Es würde was fehlen und man würde weiterhin insgeheim suchen, weil man diesen Teil nie abgeschlossen hat.

"Wer suchet der findet", wurde mir schon immer erzählt, ohne nähere Erklärung. Und ich hielt den Spruch schon für falsch, man findet ja nicht immer das, was man sucht. Aber er ist wahr. "Wer suchet der findet", der Spruch sagt nicht aus WAS man findet sondern DAS man findet ;). Und ja, man findet vieles wenn man sucht, auch wenn die "Fundstücke" nicht so aussehen, wie man es sich vorgestellt hat, scheinbar nicht die richtigen sind.

Geistige Suchen und Expeditionen sind nicht unbedingt so, wie normale. Wenn ich so etwas materielles suche, meinen Schlüssel zB., weis ich genau wie er aussieht, ich weis was ich suche, ich hatte es schon einmal. Einen Sinn aber, stellt man sich vor und glaubt ihn zu kennen und zu erkennen, wenn man ihn findet. Wenn irgendetwas Neues auf uns zukommt und wir vielleicht eine Beschreibung davon haben, haben wir immer unsere Vorstellung, sie ist aber nie ganz richtig. Ist dir das schon aufgefallen? Wir können uns eine neue Situation oder etwas anderes Neues einfach nicht richtig vorstellen, sonst wäre es nichts neues.

Bei der Sinnsuche wird man also höchstwahrscheinlich NICHT das finden, was man sucht, was man sich vorstellt. Ich habe auch keinen logischen Sinn gefunden, wie ich ihn gesucht hatte. Mit dem Hintergrund der Sinnsuche wird man allerdings in der Zeit eine andere Sichtweise erfahren, dass macht die Sinnsuche aus. Und natürlich wird man auch einiges finden. Manches vielleicht scheinbar nur durch Zufall oder nur am Rande, manches wird vielleicht erst gar nicht näher beachtet. Wahrscheinlich legen wir alle Fundstücke geistig beiseite, sie sind ja scheinbar nicht passend, wir wissen ja genau, was wir suchen.

Noch ein paar meiner Gedanken dazu: Ich kann dir nicht direkt bei der Sinnsuche helfen, falls du sie überhaupt betreibst. Ich kann nur meine Sichtweise und dazugehörige Tipps und Überlegungen geben, finden muss jeder selbst. Finden oder erkennen. Das ist ja das seltsame, dieser Sinn, "Sinn des Lebens" wohl, steckt in jedem Leben, dennoch ist er sehr schwer zu finden. Ein Sinn, der das Leben umfasst, ist in jedem Teil davon zu finden. Jedes Teil spiegelt das ganze wieder, vielleicht ist es leichter, kleine Teile zu betrachten. Halte die Augen offen und lass das Herz suchen, wenn der Kopf nichts findet. Vieles ist anders, als man denkt, und Gedanken, Logik, sind sowieso nicht alles. Der "Sinn" muss eigentlich gar nicht gefunden werden, er muss nur erkannt werden. Er winkt an jeder Ecke, aber wir Menschen sind irgendwie manchmal blind. Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht, ja. Ich kenne das, ich hab mich auch sehr schwer mit der Frage nach dem Sinn getan.

Gruß,
Nerestro


Ach, PS.: Auf die Gleichgültigkeit bin ich gar nicht eingegangen. Aber Gleichgültigkeit würde ja bedeuten, dass alles egal ist, hat auch einen negativen Klang, finde ich. Aber ich habe auch eine Art Gleichgültigkeit durch die Sinnsuche gefunden, ja. Eine "positive Gleichgültigkeit". Nicht alles ist egal und unwichtig, sondern alles ist wichtig und daher die genaue Richtung egal...kann ich wirklich nicht beschreiben, dass kann man wohl nicht verstehen ;). Jedenfalls ist die Gleichgültigkeit keine Alternative zur Sinnsuche. Ohne weiteres würde man wohl immer der "negativen Gleichgültigkeit" in die Hände fallen. Nein, ich denke die Suche und das Erkennen sind schon erforderlich.


@Details: :) Dann haben meine Worte ihr Ziel erreicht, das zu wissen ist mehr als genug. Die "Beste Antwort" sollte jemand anderes erhalten.

Jocolibri2010-06-23T21:37:24Z

Ich halte nicht viel von langfristig polarisierender Festlegung.

Die Sinn Suche ist Teil der Existenz.
Antrieb und Grundbestandteil des Lebens.

Unsere körperlichen Sinne versorgen uns mit Informationen,
die uns nicht selten überfordern.
Halten wir die Widersprüche, den Druck und die Gefühle nicht mehr aus,
neigen wir zur Gewalt gegen die Unterdrücker, zur Autoaggression und zum Aufgeben.
Daraus wird oft die bewußt propagierte "leck mich am Arsc.- Haltung" und die auf Verdrängung beruhende Gleichgültigkeit im allgemeinen Sprachgebrauch.

Die von Dir angesprochene universelle Gleich Gültigkeit allen Seins dagegen ist nicht das Gegenteil von Sinn Suche sondern das Gegenteil von irreführender Polarisierung, ohne die Vielfalt des Ganzen auch nur ansatzweise wahrzunehmen.
LG Jo
.

Anonym2010-06-22T05:09:38Z

Sinn-Fragen sind immer schwierig, aber
@mytilena:
"Sinnsuche ist für mich etwas, was Menschen betreiben, die nicht wissen, wie sie ihre Zeit, die nun mal für jeden Menschen endlich ist, anders totschlagen können."
So einfach kannst du es dir nicht machen; ganz kraß gesagt: es gibt Menschen, die sich die Sinnfrage stellen, weil ihnen geliebte Menschen totgeschlagen wurden. Diese Menschen wüßten sicher, was sie besseres mit ihrer Zeit anfangen könnten.
Mach dir einmal Gedanken darüber, daß das Leben selbst nicht der Sinn des Lebens sein könnte - denn dann würden wir ja alle etwas suchen, das uns direkt vor Augen liegt; aber es gibt Menschen, die sich mit ihrem Leben nicht einfach so abgeben und entferntesten Abstand davon nehmen, gerade dieses Leben selbst als Sinn zu betrachten.
Außerdem könnte man ja sagen: Menschen, die nicht nach dem Lebenssinn suchen, sondern mit ihrer Lebenszeit "was besseres" anzufangen wissen, wüßten den Sinn des Lebens; ich glaube aber nicht, daß dem so ist; vielleicht hat auch Hitler in diesem Sinne den Sinn des Lebens gefunden und ihn sogar gelebt.

Hcstauq2010-06-21T16:54:16Z

Unter "Sinnsuche" verstehe ich einerseits eine natürliche Erscheinung bei Jugendlichen, die mit den Problemen des Erwachsenwerdens und der Selbstfindung eng verknüpft ist und andererseits einen esoterischen oder religiösen Begriff. Bei letzterem geht es aber vor allem darum, einer oder mehreren Gottheiten zu gefallen und so ein paar Kreditpunkte zu sammeln für die Zulassung zu einer Unsterblichkeit in einem außerirdisches Paradies oder für eine günstige Wiedergeburt. Deshalb muss man vielleicht eher von einem Zweck sprechen als von einem Sinn.

Ich bin der Ansicht, dass es einen „Sinn“ nicht gibt - und dass das Leben ihn auch gar nicht braucht. Das Leben selbst ist ein Wunder im riesigen lebensfeindlichen Universum. Das macht es wertvoll und liebenswert, was genügen muss.

Anstatt irgendeinem theoretischen Konstrukt suchend hinterher zu rennen, wäre es schöner, wenn sich alle Menschen im Rahmen ihrer Möglichkeiten praktisch daran beteiligen würden, ein humanistisches Diesseits zu schaffen. Also raus aus der selbstbezogenen Gleichgültigkeit der Sinnsuche und rein ins Leben! Ihr könnt ja gleich schon einmal damit anfangen, indem Ihr mir ein paar DH gebt damit ich heute Abend etwas zum Lächeln habe. Froh-sinn! :))

nerone2010-06-20T19:42:22Z

Oder Stumpfheit?

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