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Wäre das Gegenteil der Sinnsuche die Gleich gültigkeit... ?

und was ist wohl einfacher ?

Update:

@Hcstauq. :)))

Update 2:

@Nerestro. Du hast wieder sehr gute Worte gefunden...für mich :)

Update 3:

@alle. So gute Antworten dabei, wird wieder schwer....

13 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Das Gegenteil der Suche sollte das Finden bzw. der Zustand, nichts zu vermissen, sein. Wenn man sucht, fehlt etwas, besteht eine Lücke. Niemand würde etwas suchen, wenn er alles hätte, was er braucht oder glaubt zu brauchen.

    Das gilt auch für die Sinnsuche. Wenn man die Sinnsuche beginnt, fehlt etwas. Man sucht in dem Glauben oder persönlichen Wissen, bewusst oder unbewusst, dass ein Sinn diese speziellen "Lücken" auffüllen kann. Vielleicht nicht einmal bewusst, aber man sucht dann automatisch nach dem Sinn.

    Wenn man schon mit der Sinnsuche angefangen hat, sollte man meiner Meinung nach nicht einfach wieder aufhören. Kann man vermutlich auch gar nicht, es wird sonst weiterhin etwas fehlen. Es würde was fehlen und man würde weiterhin insgeheim suchen, weil man diesen Teil nie abgeschlossen hat.

    "Wer suchet der findet", wurde mir schon immer erzählt, ohne nähere Erklärung. Und ich hielt den Spruch schon für falsch, man findet ja nicht immer das, was man sucht. Aber er ist wahr. "Wer suchet der findet", der Spruch sagt nicht aus WAS man findet sondern DAS man findet ;). Und ja, man findet vieles wenn man sucht, auch wenn die "Fundstücke" nicht so aussehen, wie man es sich vorgestellt hat, scheinbar nicht die richtigen sind.

    Geistige Suchen und Expeditionen sind nicht unbedingt so, wie normale. Wenn ich so etwas materielles suche, meinen Schlüssel zB., weis ich genau wie er aussieht, ich weis was ich suche, ich hatte es schon einmal. Einen Sinn aber, stellt man sich vor und glaubt ihn zu kennen und zu erkennen, wenn man ihn findet. Wenn irgendetwas Neues auf uns zukommt und wir vielleicht eine Beschreibung davon haben, haben wir immer unsere Vorstellung, sie ist aber nie ganz richtig. Ist dir das schon aufgefallen? Wir können uns eine neue Situation oder etwas anderes Neues einfach nicht richtig vorstellen, sonst wäre es nichts neues.

    Bei der Sinnsuche wird man also höchstwahrscheinlich NICHT das finden, was man sucht, was man sich vorstellt. Ich habe auch keinen logischen Sinn gefunden, wie ich ihn gesucht hatte. Mit dem Hintergrund der Sinnsuche wird man allerdings in der Zeit eine andere Sichtweise erfahren, dass macht die Sinnsuche aus. Und natürlich wird man auch einiges finden. Manches vielleicht scheinbar nur durch Zufall oder nur am Rande, manches wird vielleicht erst gar nicht näher beachtet. Wahrscheinlich legen wir alle Fundstücke geistig beiseite, sie sind ja scheinbar nicht passend, wir wissen ja genau, was wir suchen.

    Noch ein paar meiner Gedanken dazu: Ich kann dir nicht direkt bei der Sinnsuche helfen, falls du sie überhaupt betreibst. Ich kann nur meine Sichtweise und dazugehörige Tipps und Überlegungen geben, finden muss jeder selbst. Finden oder erkennen. Das ist ja das seltsame, dieser Sinn, "Sinn des Lebens" wohl, steckt in jedem Leben, dennoch ist er sehr schwer zu finden. Ein Sinn, der das Leben umfasst, ist in jedem Teil davon zu finden. Jedes Teil spiegelt das ganze wieder, vielleicht ist es leichter, kleine Teile zu betrachten. Halte die Augen offen und lass das Herz suchen, wenn der Kopf nichts findet. Vieles ist anders, als man denkt, und Gedanken, Logik, sind sowieso nicht alles. Der "Sinn" muss eigentlich gar nicht gefunden werden, er muss nur erkannt werden. Er winkt an jeder Ecke, aber wir Menschen sind irgendwie manchmal blind. Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht, ja. Ich kenne das, ich hab mich auch sehr schwer mit der Frage nach dem Sinn getan.

    Gruß,

    Nerestro

    Ach, PS.: Auf die Gleichgültigkeit bin ich gar nicht eingegangen. Aber Gleichgültigkeit würde ja bedeuten, dass alles egal ist, hat auch einen negativen Klang, finde ich. Aber ich habe auch eine Art Gleichgültigkeit durch die Sinnsuche gefunden, ja. Eine "positive Gleichgültigkeit". Nicht alles ist egal und unwichtig, sondern alles ist wichtig und daher die genaue Richtung egal...kann ich wirklich nicht beschreiben, dass kann man wohl nicht verstehen ;). Jedenfalls ist die Gleichgültigkeit keine Alternative zur Sinnsuche. Ohne weiteres würde man wohl immer der "negativen Gleichgültigkeit" in die Hände fallen. Nein, ich denke die Suche und das Erkennen sind schon erforderlich.

    @Details: :) Dann haben meine Worte ihr Ziel erreicht, das zu wissen ist mehr als genug. Die "Beste Antwort" sollte jemand anderes erhalten.

    Quelle(n): Alles meine persönlichen und höchst subjektiven Erfahrungen. Abweichungen aufgrund der Individualität behalte ich mir vor. :)
  • vor 1 Jahrzehnt

    Nicht direkt.

    Das Gegenteil dessen, was "Sinnsuche" genannt wird, darf wohl als "Sinnhaftigkeit" bezeichnet werden oder noch genauer: daß man den Sinn gefunden hat und deshalb des Sinnes teilhaftig ist (ihn im allergemeinsten Sinne des Wortes "hat").

    Ich möchte nicht ausschließen, daß dieser Um- oder Zustand auch zu einer Gleichgültigkeit führen könne. Wohingegen "Gleichgültigkeit" - wie ich dieses Wort verstehe - nichts damit zu tun hat, den Sinn gefunden zu haben. (Wer den Sinn gefunden hat, kann ihm gegenüber ja nicht gleichgültig sein; wer den Sinn des Lebens gefunden zu haben glaubt, wird dem Leben sicherlich nicht gleichgültig gegenüberstehen; dennoch wird er/sie gewissen anderen Dingen, die diesem Sinnkriterium nicht genügen werden, gleichgültig gegenüberstehen, diese Dinge vielleicht nicht einmal eines winzigsten Augenblickes würdigen).

    Ich muß gestehen: Ich habe meine Schwierigkeiten mit dem Wort "Sinn" - obwohl ich mir darunter etwas vorstellen kann, ist es doch so, daß es etwas derartiges - nach meinem Dafürhalten - weder in der Sinnenwelt noch in der intelligiblen Welt (der bloß durch Gedanken, Vorstellungen und abstrakten Begrifflichkeiten zugänglichen Welt) gibt.

    Sicherlich: in der intelligiblen Welt existiert der Begriff "Sinn" (oder "Sinn des Lebens" oder wie immer er gefaßt und sprachlich geäußert werden mag), viel mehr als in der Sinnenwelt; er ist in jener Welt also durchaus ein Existierendes, nur stellt sich mir doch immerhin noch die Frage, ob dieses Existierende auch eine irgendwie geartete Entsprechung in der nicht bloß vorgestellten Welt habe (ob es also i.a.W. auch ein - in scholastischer Redensweise - "Reale" sei).

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich halte nicht viel von langfristig polarisierender Festlegung.

    Die Sinn Suche ist Teil der Existenz.

    Antrieb und Grundbestandteil des Lebens.

    Unsere körperlichen Sinne versorgen uns mit Informationen,

    die uns nicht selten überfordern.

    Halten wir die Widersprüche, den Druck und die Gefühle nicht mehr aus,

    neigen wir zur Gewalt gegen die Unterdrücker, zur Autoaggression und zum Aufgeben.

    Daraus wird oft die bewußt propagierte "leck mich am Arsc.- Haltung" und die auf Verdrängung beruhende Gleichgültigkeit im allgemeinen Sprachgebrauch.

    Die von Dir angesprochene universelle Gleich Gültigkeit allen Seins dagegen ist nicht das Gegenteil von Sinn Suche sondern das Gegenteil von irreführender Polarisierung, ohne die Vielfalt des Ganzen auch nur ansatzweise wahrzunehmen.

    LG Jo

    .

  • vor 1 Jahrzehnt

    Nein!

    Ich denke eher, wer nicht stets nach einem Sinn in seinem Leben sucht, der ist ein Mensch, der seinen Platz und seinen Sinn im Leben gefunden hat.

    Das heißt zwar nicht, dass er auf der Stelle tritt und sich zufrieden zurücklehnt. Doch er denkt nicht ständig darüber nach, was sein Leben für einen Sinn hat oder wie er den Sinn in seinem Leben finden kann, sondern er lebt.

    Wer sich ausgefüllt fühlt und glücklich mit seinem Leben und seiner Situation ist, der sucht nicht ständig nach dem Sinn des Lebens.

    Oftmals hat ein Mensch gar keine Zeit für die Sinnsuche, weil er mit der Bewältigung des Lebens total beschäftigt ist, dass er froh ist, wenn er nach getaner Arbeit einfache Freuden genießen kann, ein Buch zu lesen, zusammengekuschelt auf dem Sofa, wenn die Kinder endlich schlafen, einen schönen Film schauen, weil man sonst zuwenig Zeit hat, mit Freunden an einem schönen Sommerabend zu feiern. Er braucht nicht zu suchen, er lebt den Sinn.

    Wenn ich nur an meine Großeltern denke, dann fallen mir die Sommerabende ein, wenn wir mit den Nachbarn auf der Bank saßen und sie sich Geschichten aus ihrem Leben erzählten. Sie hatten soviel zu tun, um die Familie einigermaßen über die Runden zu bringen, dass sie nicht über den Sinn des Lebens nachdenken konnten. Sie freuten sich einfach, nach einem harten Tag, eine Stunde körperliches Nichtstun genießen zu können.

    Gleichgültig ihrem Leben gegenüber waren sie nie. Im Gegenteil, sie erfüllten ihr Leben mit Sinn, auch wenn sie sicher nicht darüber nachdachten.

    Natürlich denkt jeder Mensch darüber nach, wie es weitergehen soll, besonders wenn er sich in einer unglücklichen Situation befindet, doch diese Situation löst sich nicht durch Sinnsuche auf, sondern dadurch, dass man an seiner Situation etwas ändert.

    Und wenn es eine unheilbare Krankheit sein sollte, dann hilft Sinnsuche auch nicht weiter, denn dann muss er überlegen, wie er mit dieser Krankheit umgeht, um sein Leben lebenswert zu machen.

    Wenn ein Mensch gleichgültig seinem Leben und dem seiner Mitmenschen gegenüber wird, dann lebt er eigentlich nicht mehr, auch wenn er noch atmet.

    Das Gegenteil der Sinnsuche ist für mich das Leben selbst.

    Als wir auf die Welt kamen, haben wir mit dem Leben so etwas wie eine Ehe geschlossen, eine Ehe, die auch die Formel beinhaltet, "bis das der Tod uns scheidet." Auch eine normale Ehe funktioniert nur, wenn man liebt, Verständnis aufbringt, sich gegenseitig vertraut, anpackt, wo Hilfe gebraucht wird, sich Ziele setzt und die Situationen gemeinsam meistert. Es hei��Ÿt: "In guten, wie in schlechten Tagen".

    Sinnsuche ist für mich etwas, was Menschen betreiben, die nicht wissen, wie sie ihre Zeit, die nun mal für jeden Menschen endlich ist, anders totschlagen können.

    Einfach ist nichts im Leben, aber man sollte es sich nicht noch unnötig selbst schwerer machen.

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  • vor 1 Jahrzehnt

    @Deus ex Machi..: gute Antwort, regt mich unwahrscheinlich an.

    Einen kleinen Ansatz zu Deiner Frage möchte ich dennoch vermerken:

    nein,es existiert für mich kein Unterschied zwischen Sinnsuche oder Gleich-gültigkeit.

    Wer Sinn sucht findet ihn nicht in der Antwort sondern in der Frage.

    Und jeder Sinn der sich mir Augenscheinlich offenbart, ist tatsächlich nur für jetzt oder gleich gültig,ohne diesen schmälern zu wollen.

    Ist es uns nicht alltäglich einen Sinn erst nach Jahren statt gleich zu erfahren?

    Aussagen unserer Eltern zB

    Würde ich den Sinn meines tuns jetzt begreifen,würde ich ihn verbessern wollen und damit zum scheitern verurteilen.

    Also wäre auch das gleich gültig

    sonnige Grüße vom Paten

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich glaube nicht an Deine Behauptung.

    Ich denke, es gibt Menschen, die vor lauter Wirken und Arbeiten nicht dazu kommen,

    über den Sinn des Lebens nachzudenken. Ihr Leben hat schon einen Sinn.

    Jemand, der durch Denken den Sinn des Lebens gefunden hat, wird wohl eine

    Harmonie, Ausgeglichenheit gefunden haben. Von Gleichgültigkeit ist absolut nicht

    die Rede. Derjenige ist glücklich und ruht in sich selbst.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Sinn-Fragen sind immer schwierig, aber

    @mytilena:

    "Sinnsuche ist für mich etwas, was Menschen betreiben, die nicht wissen, wie sie ihre Zeit, die nun mal für jeden Menschen endlich ist, anders totschlagen können."

    So einfach kannst du es dir nicht machen; ganz kraß gesagt: es gibt Menschen, die sich die Sinnfrage stellen, weil ihnen geliebte Menschen totgeschlagen wurden. Diese Menschen wüßten sicher, was sie besseres mit ihrer Zeit anfangen könnten.

    Mach dir einmal Gedanken darüber, daß das Leben selbst nicht der Sinn des Lebens sein könnte - denn dann würden wir ja alle etwas suchen, das uns direkt vor Augen liegt; aber es gibt Menschen, die sich mit ihrem Leben nicht einfach so abgeben und entferntesten Abstand davon nehmen, gerade dieses Leben selbst als Sinn zu betrachten.

    Außerdem könnte man ja sagen: Menschen, die nicht nach dem Lebenssinn suchen, sondern mit ihrer Lebenszeit "was besseres" anzufangen wissen, wüßten den Sinn des Lebens; ich glaube aber nicht, daß dem so ist; vielleicht hat auch Hitler in diesem Sinne den Sinn des Lebens gefunden und ihn sogar gelebt.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Unter "Sinnsuche" verstehe ich einerseits eine natürliche Erscheinung bei Jugendlichen, die mit den Problemen des Erwachsenwerdens und der Selbstfindung eng verknüpft ist und andererseits einen esoterischen oder religiösen Begriff. Bei letzterem geht es aber vor allem darum, einer oder mehreren Gottheiten zu gefallen und so ein paar Kreditpunkte zu sammeln für die Zulassung zu einer Unsterblichkeit in einem außerirdisches Paradies oder für eine günstige Wiedergeburt. Deshalb muss man vielleicht eher von einem Zweck sprechen als von einem Sinn.

    Ich bin der Ansicht, dass es einen „Sinn“ nicht gibt - und dass das Leben ihn auch gar nicht braucht. Das Leben selbst ist ein Wunder im riesigen lebensfeindlichen Universum. Das macht es wertvoll und liebenswert, was genügen muss.

    Anstatt irgendeinem theoretischen Konstrukt suchend hinterher zu rennen, wäre es schöner, wenn sich alle Menschen im Rahmen ihrer Möglichkeiten praktisch daran beteiligen würden, ein humanistisches Diesseits zu schaffen. Also raus aus der selbstbezogenen Gleichgültigkeit der Sinnsuche und rein ins Leben! Ihr könnt ja gleich schon einmal damit anfangen, indem Ihr mir ein paar DH gebt damit ich heute Abend etwas zum Lächeln habe. Froh-sinn! :))

  • nerone
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Oder Stumpfheit?

  • vor 1 Jahrzehnt

    Hey,

    ja kann man so sagen.

    Also für mich ist die Gleichgültigkeit einfacher,denn die sehnsucht leidet man immer selber.

    Das soll sich jetzt nicht KALT anhören,natürlich ist es nicht egal wenn er/sie sich verletzt aber gleichgültigkeit ist für mich wenn es einem nicht (z.B in der Liebe) nichts ausmacht wenn der/die einen Neuen hat oder so.

    LG

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