Auch die "Götter" Anderer anzuerkennen ? Ist dem Monotheisten eine solche Toleranz überhaupt möglich ? Wenn Du den jeweiligen "Gott" , die "Götter" Anderer als gleichwertig und anbetungswürdig anerkennst , bist Du zwar tolerant , aber kein Monotheist mehr . Schließt sich Toleranz und Monotheismus gegenseitig aus ?
Wie also kann jemand , der einen Einzel-"Gott" unterstellt und "keine Anderen "Götter"neben sich duldet" für sich selber eine Toleranz einfordern , die er Anderen nicht entgegenbringt mit seinem Absolutheitsanspruch für seinen Privat-"Gott" ?
2010-05-08T04:39:28Z
@Shalom , doch , GENAU DAS ist gemeint in meiner Frage ! "Religiöse" Toleranz bedeutet die absolute GLEICHSTELLUNG ALLER "religiösen" Vorstellungen als gleichwertig . Ist Dir aufgefallen , das Polytheisten diese Toleranz besitzen und üben , lediglich MONO-Theisten nicht ? Es geht nicht darum , Dir Deinen Glauben zu nehmen , sondern darum , das Du als Monotheist die "Götter" Anderer nicht Deinem "Gott" als gleichwertig anerkennen willst , und das ist nun mal extrem intolerant . Das klingt wie : Mein "Gott" ist besser als Deiner , ätsch !"
2010-05-08T05:26:02Z
@Carolus und Alle , begreift ihr es nicht ? Ihr "toleriert" eines Anderen "Religion" , aber nicht dessen "Gott/Götter" ? Der Anspruch , das ausgerechnet DEIN "Gott" einzig sei , ist bereits intolerant ALLEN anderen "Göttern" gegenüber . Darum , AUSSCHLIESSLICH darum geht es in meiner Frage . Ist das so schwer zu verstehen ? Wer daran glaubt , es gebe irgendetwas "göttliches" , sollte jeden anderen "Gott" als gleichwertig akzeptieren , wenn er seinen eigenen "Gott" akzeptiert haben möchte .
2010-05-08T06:38:20Z
@Alexia , bisher hast Du als Einzige den Sinn der Frage verstanden . Es ist bezeichnend , wie Monotheisten sich winden , um nicht eingestehen zu müssen das Monotheismus und "religiöse" Toleranz sich kathegorisch ausschließen . Wer eines Anderen "Gott" als gleichwertig anerkennt , ist kein Monotheist mehr . Daher KANN Monotheismus nicht tolerant sein .
2010-05-08T07:03:55Z
@Brieftaube , Spam , gemeldet . Ja , wo "Christen" zu keiner Antwort fähig sind , kopieren sie "Bibel"-Geschwafel . Symtomatisch für "Christen" ....
2010-05-09T07:12:21Z
@Bambi , lies´besser ! Ich stellte die Frage , ob Monotheismus tolerant sein KANN in seinem Absolutheitsanspruch . Und das "Religion"-JEDE !-heilbat ist weiß ich , weil ich an dauerhaft erfolgreichen Deprogrammierungen teilgenommen habe als Helfer zur Befreiung der "Religions"-Opfer . Bezahlt haben meist deren Eltern .
2010-05-09T07:18:08Z
@ Nerstro , ICH bin Atheist ! Ich kenne und schätze viele Polytheisten , nicht nur Asatruar . Ja , sie glauben das jedes Volk seine eigenen Götter hat und ihnen ist gleich welche das Nachbarvolk verehrt , sie anerkennen sie al gleichwertig , auch Deinen rosa Elephanten . Sie verehren ihn nicht , anerkennen aber das er DEIN "Gott" ist . Und somit als Existent . Wir Atheisten wissen hingegen , das jegliche "Gottes/Götter"-Vorstellung ein Phantasiekonstrukt ist . Polytheisten sind tolerant , Mono´s verkünden den Alleinherrscheranspruch IHRES erdachten "Gott"-Konstrucktes . Das macht den Unterschied .
2010-05-09T07:31:21Z
@wv , interessante Auslegung des Begriffes "Toleranz" , verständlich auch wenn ich Deine Meinung nicht teile . Du interpretierst "Toleranz" beinahe wie "Ertragen / dulden / nicht verhindern können " ..... Toleranz ist demnach nicht einmal in der Nähe von Akzeptanz . Denn Du behauptest schlicht , das DEIN Halbgott "Jesusmessias" der "Weg zum Ober"gott" sei . Du negierst die Existenz , das Existenz-RECHT aller anderen gleichfalls von Menschen erfundenen "Götter" , wovon Dein "Gott" nur einer unter vielen ist .
aeneas2010-05-09T15:19:18Z
Beste Antwort
Voab, Loki, ich Teile Deine Sicht der Dinge durchaus. So, wie Du "religioese Toleranz" beschreibst, muesste sie eigentlich aussehen. Die Crux ist nur, dass diese Formulierung lediglich gebraucht wird, um Dinge zu beschoenigen oder zu verschleiern, denn, wenn wir mal ganz genau hinsehen wollen, dann stellen wir doch fest, dass es "religioese Toleranz" ueberhaupt nicht gibt. Sie ist schlicht und ergreifend nicht existent. Die Worte "Religion" und "Toleranz" verhalten sich zueinander wie Feuer und Wasser; sie sind "in der wirklichen Welt" unverbindbar. - Gerade in diesem Forum wird einem das doch taeglich vor Augen gefuehrt.
Ich nehme mich mal als Beispiel. Ich toleriere alle Religionen und ihre Götter, akzeptiere sie aber keinesfalls. Weder will ich belehrt werden, noch belehren, einfach in Frieden leben.
Deine Frage: Bedeutet „religiöse“ Toleranz, auch die „Götter“ anderer anzuerkennen? Meine Antwort: Nein, das bedeutet sie nicht. Deine Frage: Ist dem Monotheisten eine SOLCHE (Hervorhebung von mir) Toleranz überhaupt möglich? Meine Antwort: Nein, sie ist ihm nicht möglich. Deine Aussage: Wenn Du den jeweiligen „Gott,“ die „Götter“ Anderer als gleichwertig und anbetungswürdig anerkennst, bist Du zwar tolerant, aber kein Monotheist mehr. Meine Antwort: Ja, das trifft zu. Deine Frage: Schließt sich Toleranz und Monotheismus gegenseitig aus? Meine Antwort: Nein, sie schließen sich nicht gegenseitig aus.
Bevor Du mir jetzt wütend oder verächtlich logische Inkonsequenz vorwirfst, nimm bitte zur Kenntnis, daß wir unter „Toleranz“ jeweils etwas Unterschiedliches verstehen. Darin liegt in dieser Frage der entscheidende Dissens zwischen uns. Rosa Luxemburg hat das, was Toleranz bedeutet, in den schon zum Klassiker gewordenen Satz gefaßt, daß Freiheit immer die Freiheit des Andersdenkenden sei. Religiöse Toleranz in diesem Sinne bedeutet, 1. dem Andersgläubigen dasselbe Recht auf Ausübung seiner Religion zuzugestehen, das ich für mich für die Ausübung meiner Religion in Anspruch nehme, 2. Andersgläubigen mit dem Respekt zu begegnen, mit dem behandelt zu werden jeder Mensch ein Anrecht hat, und sie im Gespräch als gleichwertige Gesprächspartner und nicht als zu belehrende oder zu bekehrende Objekte zu betrachten.
Toleranz gegenüber Andersdenkenden bzw. Andersgläubigen bedeutet jedoch nicht, deren Überzeugungen zu teilen, und noch nicht einmal sie für genauso wahr wie die eigene zu halten. Natürlich halte ich meine Überzeugung für wahrer als die anderer, sonst hinge ich ihr ja nicht an. Dasselbe gilt für den Andersdenkenden / Andersgläubigen hinsichtlich seiner Überzeugung ganz genauso. Ebendas gegenseitig zu akzeptieren und zu respektieren ist ein wichtiger Bestandteil von Toleranz. Toleranz in diesem Sinne schließt auch das Bemühen nicht aus, andere von der eigenen Sicht der Dinge überzeugen zu wollen - sofern das mit fairer Argumentation bzw. der Überzeugungskraft des eigenen gelebten Beispiels und nicht mit Hilfe von Manipulation, Lügen, Drohungen u.s.w. geschieht.
Eine SOLCHE Toleranz ist auch dem Monotheisten möglich, und zwar problemlos. Sofern es sich nicht um einen dogmatischen Fanatiker handelt. Aber dogmatischen Fanatismus gibt es ja bekanntlich nicht nur bei Monotheisten und überhaupt nicht nur bei religiösen Menschen .....
So stehen nun zwei verschiedene Toleranz-Begriffe einander gegenüber, beide von mir jeweils mit dem groß geschriebenen „SOLCHE“ hervorgehoben. Das gilt auch für andere Antworter, die durchaus nicht so begriffsstutzig sind, wie Du sie hinstellst, und die Deine Frage sehr wohl verstanden haben, aber ihren Antworten einen anderen Toleranz-Begriff als den Deinen zugrundelegen und das auch offen sagen. Wenn ich Deinen Toleranz-Begriff zugrundelege, bin ich als Christ, der an einen einzigen Gott glaubt und allein diesen für existent hält, intolerant. Dazu stehe ich - aber mit dem Zusatz, daß Dein Toleranz-Begriff äußerst fragwürdig ist und auch nicht dem allgemein üblichen Sprachgebrauch entspricht.
@Alexia: die Gläubigen „intellektuell zu beschränkt,“ „wie eine Herde Klammeraffen,“ „Toleranz ... nur geheuchelt,“ „... am liebsten wieder auf dem Scheiterhaufen verbrennen,“ „fremde Götter ... nur mit Hohn, Spott und Abscheu betrachten,“ „... deren heilige Schriften (und nicht nur diese) brennen werden,“ „in ihren Herzen keimt bereits der Hass auf alle Anders- und Nichtgläubigen:“ solche wüsten Anschuldigungen und Unterstellungen, nicht nur gegen den einen oder anderen fanatischen Extremisten, sondern gegen „die“ Monotheisten gerichtet, sind entweder krankhaft oder bösartig.
Was den Haß, den Spott und die Abscheu betrifft, die die Monotheisten angeblich gegenüber den Göttern anderer Religionen und ihre Gläubigen empfinden: viele polytheistische Religionen haben in sich eine Tendenz zum Monotheismus. So gibt es beispielsweise im Hinduismus bekanntlich eine Vielzahl von Göttern, die überall im Land ihre eigenen Tempel haben, in denen sie von ihren Anhängern verehrt werden; gebildete Hindus halten sie jedoch zumeist nur für unterschiedliche Erscheinungsformen einer einzigen Gottheit (Brahma), die allein sie für wirklich existent halten; die anderen Götter sind für sie nicht viel mehr als die Heiligen oder Engel in bestimmten Lokaltraditionen christlicher Volksfrömmigkeit. Eine vergleichbare Tendenz zum Monotheismus haben bzw. hatten auch viele indianische Religionen.
Der gebotene Respekt vor der hinduistischen Religion verbietet es, sie in plumper Weise zu vereinnahmen und so zu tun, als seien die Hindus im Grunde genommen mehr oder weniger Christen, ohne es zu wissen (so wie es seinerzeit die portugiesischen Entdecker an der ostafrikanischen Küste zunächst versucht haben, als sie dort auf indische Niederlassungen gestoßen sind). Das sind sie natürlich nicht, und sie verbäten sich einen solchen Unsinn auch ganz entschieden. Aber es gibt eine breite Basis für einen respektvollen Dialog, in dem es durchaus auch Gemeinsames oder Ähnliches zu entdecken gibt. Natürlich ist es aus christlicher Sicht abergläubisch, wenn im Hinduismus z.B. Götterfiguren verehrt, angekleidet, gesalbt, mit Essen versorgt oder abends zur Ruhe gebettet werden. Aber das sehen die besagten gebildeten Hindus ganz genauso. Und als ebenso abergläubisch empfinden aufgeklärte Christen den Kult um Madonnenfiguren oder Reliquien im Raum der christlichen Kirchen.
@Mike: zu Deiner Antwort an @Bambi: an einen Gott zu glauben, den man für den einzig existenten hält, bedeutet nicht zwangsläufig, sich „im Besitz der einzigen Wahrheit“ ÜBER ihn zu wähnen. Den Gläubigen der monotheistischen Religionen ist vielmehr sehr wohl bewußt, daß der Gott, an den sie glauben, größer ist als alles, was sie mit ihrem begrenzten irdisch-menschlichen Verstand begreifen können, und daß er sich dem vereinnahmenden Zugriff von Menschen entzieht, die ihn vor den Karren ihrer eigenen Interessen spannen wollen (was geistliche und weltliche Herrscher durchaus immer wieder versucht haben).
Andere von seinem Glauben überzeugen zu wollen ist nichts Verwerfliches, solange es nicht mit unlauteren Mitteln geschieht. Es bedeutet keineswegs, an den Überzeugungen Andersdenkender bzw. Andersgläubiger „Anstoß“ zu nehmen oder gar sie diffamieren oder herabzuwürdigen. Erst hier finge für mich Intoleranz an.
@Mike: zu Deiner Antwort an @Jeany: wie Du als Atheist Jeany’s (und meinen) Gott tolerieren sollst, der Deiner Meinung nach genauso wenig existiert, wie die anderen Götter Jeany’s und meiner Meinung nach existieren? Ganz einfach: indem Du über den Gott der monotheistischen Religionen dasselbe sagst, was Jeany über die Götter der polytheistischen Religionen geschrieben hat: „Wer an ihn glauben möchte, der mag das tun. Ich habe damit keinen Vertrag.“ Wo ist das Problem?
Der eine, einzige Gott der Monotheisten kann „nicht mal in der Theorie existieren?“ Was heißt „nicht mal?“ Sind die Theorien, die unser allemal begrenzter menschlicher Verstand entwerfen kann und die sich allemal nur auf die uns zugängliche und faßbare Erfahrungswelt beziehen können, etwa das Maß aller Dinge? Die Existenz von Wirklichkeiten jenseits dessen, was wir empirisch und theoretisch erfassen können, kann nicht ausgeschlossen werden. Diese Möglichkeit gestehst Du selber in Deiner Antwort an @absolutchrist ja auch zu!
Die von Dir behauptete Unmöglichkeit kann sich daher nur auf menschliche Gottes-IDEEN, nicht aber auf die reale Existenz Gottes beziehen. Auch ein Gott, der aus menschlicher Sicht paradox erscheinen mag, kann sehr wohl existieren! Übrigens ist die Erfahrung von Paradoxien Gottes auch den Gläubigen durchaus nicht fremd; es sind mitunter sehr leidvolle Erfahrungen, von denen auch schon in der Bibel die Rede ist und die den Gläubigen immer wieder klar machen, daß sie Gott eben nicht in der Hand und im Griff haben und er sich nicht wirklich als berechenbare Größe in ein festes, fertiges Weltbild - auch in kein frommes Weltbild - einfügen läßt.
@Mike: das „hat es nicht NÖTIG“ in @Jeany’s Antwort mag etwas mißverständlich klingen, aber der Sinn ihrer Argumentation liegt doch darin, daß der eine, einzige Gott andere Götter nicht tolerieren KANN: denn tolerieren kann man doch nur etwas, das tatsächlich existiert - oder formulieren wir es methodisch vorsichtiger und präziser: was man für existent hält. Denn wie soll man etwas tolerieren und als gegeben akzeptieren, von dem man glaubt, daß es eben nicht gegeben sei und gar nicht existiert? Aus demselben Grunde erübrigt es sich auch, es bekämpfen zu wollen (was @Jeany mit den Worten ausgedrückt hat: „Gott ist ja nicht böse zu ihnen“). Toleranz kann sich in diesem Fall also nur auf die VORSTELLUNG dieses (dem eigenen Glauben nach) nicht existenten Etwas beziehen - und damit auf die MENSCHEN, die dieser Vorstellung anhängen, und ihre dementsprechende Religionsausübung. Auch wenn man selber davon überzeugt ist, daß sie sich irren. Genau das ist mit religiöser Toleranz gemeint. Das hat auch @wv überzeugend dargelegt.
Der Platz wird knapp. In aller Kürze:
- Die Feststellung, daß ich nicht Gott bin, läßt die Möglichkeit offen, daß es einen Gott gibt, der (als treibende, formende Kraft der Evolution - ich bin kein Kreationist) sowohl die Ameise als auch mich geschaffen hat.
- Du schreibst, Gott könne nur existieren, wenn er den von Dir formulierten Maßstäben in allen Einzelheiten entspricht. Ich halte dagegen: ein Gott, dessen Existenz davon abhinge, daß er sich vor Deinen Maßstäben ausweisen kann und ihnen standhält, wäre nicht Gott.