Schafft ihr es, euer Bild von einem anderen Nutzer mittels einer Romanfigur zu beschreiben?

Man sollte die Frage spielerisch und - wie ich hoffe - mit einer Portion Humor angehen.

Es geht um Folgendes: Wir alle, die wir hier regelmäßig sind, kennen uns in gewisser Weise, wenn auch nur in unseren Worten. Manche telefonieren miteinander, manche besuchen sich sogar, aber insgesamt dürfte das die Ausnahme bleiben. Nun schafft man sich manchmal aus dessen Worten, manchmal auch Avatarbildchen ein Bild eines anderen Nutzers, das nicht unbedingt der Realität entsprechen muss. Ähnlich wie man beim Lesen eines Buches diesen Film im Kopf und seine eigenen Vorstellungen über die Protagonisten hat.
Wenn ihr nun einem oder auch mehrere Nutzer eurer Wahl herausgreift und eure Vorstellung von diesem betrachtet, welche Romanfigur käme dieser Vorstellung dann am nächsten? Das heißt, es soll nicht darum gehen, einen Nutzer namentlich zu nennen, auch nicht durch Andeutungen, sondern einzig darum, die Romanfigur zu beschreiben, wer will, kann dann raten, wer hier damit gemeint sein dürfte.

Das klingt komplizierter als es ist, ich will es an einem Beispiel beschreiben:
Gestern abend begegnete mir hier zum Beispiel Miss Adelaide Addison von der Kanalinsel Guernsey, eine gottesfürchtige missgünstige Vettel, die schon immer alt und verkniffen war. Mit hochgeschlossener weißer Bluse, Dutt und empört bebendem knochigen Zeigefinger warnend erhoben, ewige Missbilligung im Blick.

Welche Romanfigur ist euch in diesem Hause begegnet?

.2010-04-16T07:17:38Z

Beste Antwort

Juhu, hier kommt meine Geschichte:
Es war einmal, vor langer Zeit, in einem kleinen Dorf namens Clevertanien. dort gab es keinen Strom, und jeden Abend, wenn es dunkel war, setzten sich die Dorfbewohner um ein Feuer und redeten. Eine fragte sie jeden Tag, was sie denn erlebt hatten. Es war eine ausländische Frau, mit weißem Haar und dicken Lippen, die sie sich immer rot schminkte; außerdem mochte sie es, die Boxershorts ihres Freundes zu tragen, weil sie so bequem waren.
Dann war da noch einer, der fragte jeden Tag, ob die übrigen Dorfbewohner neue Volkslieder aufgeschnappt hätten und er bat diese, allen vorzusingen, damit auch jeder was von diesen musikalischen Wunderwerken mitbekommen konnten. Dann gab er seine Bewertung ab und wählte das schönste Lied des Tages.
Die Geschichtenschreiberin des Dorfes, die einen Mantel aus Schwanenfedern besaß, schrieb ihre Geschichten und las diese dann vor, und alle waren entzückt von ihrer Kreativität. Sie schrieb über so wundervolle, so philosophische Dinge, dass alle durch sie zum Träumen angeregt wurden. Und manchmal, wenn sie fertig war mit dem Vorlesen, dann fragte sie die anderen, was sie sich denn dabei gedacht hatten.
Ein weiser Mann, ein Kalligraphist aus Irland, gab öfters seinen Senf dazu, und die kleinen Kinder im Dorf und Jugendlichen bewunderten ihn. Er war der Dorfslehrer, sprach fließend Spanisch und er lehrte den Kindern, dass das Nachdenken etwas sehr wichtiges war im Leben; außerdem waren seine Fragen sehr inspirierend und er mochte es, den Kapitalismus zu kritisieren.
Neben ihm saß immer eine ganz geheimnisvolle und witzige Frau; sie war eines Tages aus dem Nebel aufgetaucht; fortan war sie ein sehr wichtiger Teil der Dorfgemeinschaft geworden. Jeden versüßte sie den Tag mit ihren witzigen Fragen und Antworten, und oft führte sie mit ihrer besten Freundin kleine Theaterstücke auf, in denen es um Cowboystiefel und Pumps ging. Diese beste Freundin hatte aber auch schon mal schwere Zeiten hinter sich, denn der König des Landes hatte vorgehabt, sie zu vertreiben, und er drohte er immer wieder mit Verwarnungen.
Jede Woche kam ein fahrender Händler zu ihnen. Er hatte eine Familie, die aber nicht im Dorf lebte, trotzdem kam er immer oft und gern, denn die Gesellschaft dort gefiel ihm sehr. Auch er fragte sehr viel, ja, manchmal war sein Verhalten sogar widersprüchlich, aber die Dorfbewohner behandelten ihn wie ihresgleichen und er saß oft am Feuer mit ihnen und lachte, bis der Morgen graute.
Und, wer konnte es glauben, es kam sogar öfters ein Tourist nach Clevertanien! Der Vorname des Touristes war auf jeden Fall südländisch; er studierte Medien an einer Universität in der Nähe, und öfters, da mochte er es, sich eine Auszeit von dem ganzen Rummel zu nehmen. Und anscheinend schien er auch mit einer aus dem Dorfe anzubandeln; die roten Lippen, so erzählte er einmal, hatte er ihr schon geküsst, obwohl die gute Frau einen Freund hatte...
Eine weitere im Bunde der Clevertanier war, man glaubt es kaum, eine schneeweiße Katze! Sie besaß die Fähigkeit, sprechen zu können, verbrachte ihre Zeit auf einem Baum, wo sie über das Leben und die Quintessenz sinnierte, aber sie konnte auch lustig sein. So gesellte sie sich sehr oft zu der Dorfgemeinschaft am Feuer und lachte und tanzte mit ihnen Samba, weil sie es einfach nur fad fand, immer nur zu denken; sie wollte auch Spaß haben!
Und die letzte, eine Thailänderin, kam öfters mit dem Touristen ins kleine Dörfchen. Sie antwortete sehr ausführlich, deshalb mochten die anderen Clevertanier sie sehr; immer, wenn sie da war, bekam sie eine kleine Auszeichnung für ihre ausgezeichnete Hilfe. So bekam sie auch den Beinamen "Cleverle", den nur die wenigsten im Yahooland bekommen durften.
Und alle lebten glücklich bis ans Lebensende; und vielleicht auch noch darüber hinaus....

So, das war meine Geschichte. Ich habe überall Hinweise auf die einzelnen Personen versteckt, wer sie findet, darf sie behalten :).

Kleiner Nachtrag:
Meine Geschichte schießt wohl etwas über deine Frage hinaus... wie denn auch sei, viel Spaß damit!

♪♫ Piper ♪♫ das Eumel2010-04-16T09:45:20Z

@Lilly Edin, echt Klasse, du bist eine gute Beobachterin.

Ich denke, es gibt hier auch einige Casanovas, manche zwar eher Möchtegern, aber immerhin, lach.

© Carol2010-04-16T08:26:19Z

Ich bin Baff - einfach nur baff und wie die kreative Pilosophin aus Clevertanien bereits so treffend angemerkt hat, buchstabentot !

Die Antwort unsrer lieben Lilly ist unübertrefflich - etwas schöneres, so herrlich jung, natürlich und unbekümmert erfrischendes ist selten - und wir dürfen ihre, in die Tasten gebrachten ... menno, mir fehlen echt die Worte..... :)

Wäre sie eine Romanfigur - ihr würde ich sehr gerne begegnen !!

,-) cwj

Mirko Munich2010-04-13T13:58:40Z

Die Irre von Challot kommt mir in den Sinn
oder Denn sie wissen nicht, was sie fragen
oder Der Widerspenstigen Zähmung
Viel Rauch um Nichts
Shakespeare ist überall;-)

absolutly Paris,lets have fun2010-04-13T13:32:32Z

Mr. Davidson aus einer Erzählung von William Somerset Maugham, den könnte ich hier schon getroffen haben.


Ps....ich habe die Figur nicht weiter beschrieben....das wäre fast wie eine Namensnennung..und das soll ja nicht...)))

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