Was tun, wenn ein Lehrer meint, man hätte gespickt?
Freitag, Mathearbeit, 1. Stunde. Aufregung pur. Noch mal schnell auf den Lernzettel geblickt, um die Formeln nocheinmal zu wiederholen. Und dann kommt auch schon der Lehrer und ich drücke den Lernzettel wieder in die Tasche und warte auf mein Arbeitsheft.
Ich schreibe die Arbeit, alles ist okay, ich bin nicht aufgefallen, ich wurde nicht ermahnt, ich habe nicht abgeguckt, alles vollkommen normal.
Plötzlich, am Ende der Arbeit zieht mein Lehrer meinen Lernzettel aus meiner Tasche und fragt was das solle, ich blicke ihn verwundert an und denke natürlich sofort daran, dass er nun glaubt, ich hätte gespickt.
Nun gut, die Arbeit war zu Ende, er sammelt ein und meint, er würde sich den Zettel genauer ansehen.
Am Montag dann, ruft er mich am Ende der Stunde zu sich und meint ich DÜRFE die Arbeit nachschreiben. Der Schuldirektor meinte, er solle mir eine sechs geben, doch da er ja so freundlich ist, lässt er mich nachschreiben.
Daraufhin beteuerte ich ihm noch einmal, dass ich den Zettel wirklich nicht benutzt habe. Ich mache mir immer solche Zettel zum Lernen, was ja auch vollkommen okay ist. Außerdem, war es kaum möglich auf den zettel zu blicken, da ich sonst total auffällig unten den Tisch rutschen müsste oder mich weit nach rechts rüberbeugen müsste. Außerdem war es ein DIN A4 Blatt (!) und dieses war überhaupt nicht wie ein Spicker aufgebaut, also es war sogar die Überschrift drauf und viele Lücken zwischen den verschiedenen Unterthemen. Man hat also sofort erkannt, dass das ein Lernzettel ist.
Dazu sagte mein Matheleher, mit dem meine Klasse überhaupt nicht zurecht kommt (er beantwortet keine Fragen etc), nur, dass der Zettel hinuntergefallen sei und es wirklich ungemein freundlich seinerseits ist, mich nachschreiben zu lassen und blickte mich an im Sinne von “Wir wissen doch beide, dass du die Arbeit nicht ohne unerlaubte Hilfsmittel geschrieben hast”. Da platze mir fast der Kranken und ich konnte mich gerade noch zusammenreißen und ihm so klar machen, dass der Zettel keines Wegs hinuntergefallen sei und es wenigstens dafür Zeugen gibt. Denn ich kann Lehrer ja auch verstehen, dass wenn anedre sagen, sie hätten keine Auffälligkeiten meinerseits während der Arbeit beobachtet, sie mich möglicherweise nur decken wollen.
Aber jetzt ist meine Frage, ob er das überhaupt darf, da es ja nur eine wage Unterstellung ist, da er mich ja nicht “auf frischer Tat” ertappt hat. Es ist natürlich besser noch einmal nachzuschreiben als sofort eine sechs, die wirklich nicht rechtzufertigen wäre, zu bekommen, aber wie jeder weiß ist dann der Druck noch höher, denn wenn man nun eine schlechtere Arbeit schreibt verstärkt es seine Aussage. Außerdem stehen in diesen Wochen einige Arbeiten und vor allem der Lernstand bevor…
Eine zweite Frage wäre ebenfalls, was ich tun könnte, wie ich vorgehen könnte und vor allem, ob so etwas in der Schulakte etc vermerkt wird und das dann zukünftige Arbeitgeber auch sehen können.
Ich bedanke mich schoneinmal im Vorraus, für eure Bemühungen.
Zum Schluss möchte ich Euch, denen, die meine Frage beantworten, noch einmal versichern, dass ich das hier wirklich objektiv geschildert habe, denn ich weiß, wenn ich anfange zu lügen und das rauskommen würde, dann wäre der “Fall” abgestempelt und es wäre klar, dass ich gespickt hätte.
Liebe Grüße. :)