Lesen sie, was sie wollen oder schlagt ihr ihnen schon einmal ein Buch vor? Führt ihr sie an Klassiker heran (Tom Sawyer oder Robinson Crusoe z.B.) oder sind sechs Bande Harry Potter auch okay? Und seid der Meinung, dass das alte Zeug nicht sein müsse? Bringt ihr sie dazu, von dem zu erzählen, was sie gelesen haben? Habt ihr jüngeren Kindern vorgelesen und wenn ja, bis zu welchem Alter ungefähr? Und wie habt ihr dann den Übergang vom Vorlesen zum Selbstlesen geschafft? Gibt es jemandem, dem es gar nicht so recht ist, dass sein Kind viel liest? Wie weit habt ihr eingegriffen und wie weit lief es von selbst?
2010-02-03T05:54:26Z
@mutterkorn, deine Antwort klingt derart nach vergiftetem Kompliment, dass man einen Vorkoster braucht...
reGnau2010-02-03T06:45:31Z
Beste Antwort
Da ich keine Kinder habe, bin ich vermutlich ein Antworter, auf den Du getrost verzichten kannst, dennoch möchte ich es versuchen an verschiedenen Beispielen zu verdeutlichen:
Also komischerweise hat mein älterer Bruder damals bei mir den Ausschlag dafür gegeben, dass ich angefangen habe, viel und gerne zu lesen. Nicht immer habe ich selber wirklich sinnvolles gelesen, sondern ab einem gewissen Alter auch bestimmte Kitschromane (Muss ich ja ehrlich gestehen!)
Tom Sawyer und Robinson Crusoe hab ich bedingt gelesen... die standen mir leider nicht zur Verfügung, da zwar mein Bruder diese Bücher im Regal stehen hatte, er sie aber mir zum Lesen niemals gegeben hätte. Ich vermute mal, dass dahinter die Erziehung meiner Mutter steckte, die uns praktisch wegen jedem unvorhergesehenen Knick im Buch am liebsten die Hölle heiss gemacht hätte.
Eine billige Variante um halt eben zu lesen, war dann die Möglichkeit die Dorfbibliothek zu nutzen für mich und meinen Bruder, aber auch meine Grossmutter liess sich dann und wann mal von mir oder meinem Bruder einen Schmöker von dort mitbringen. Ich denke, das war auch der Grund, warum ich überhaupt in die Bibliothek gegangen bin, nicht wegen meines Bruders, sondern wegen meiner Oma.
Aber nun zu Deiner Frage mit den Klassikern und dergleichen: Ich denke schon, dass auch Klassiker für die Jugend von heute noch Sinn macht. Allerdings hab ich es als 12-13-jährige eher mit griechischen und römischen Heldensagen gehabt, als mit solchen Geschichten wie Robinson Crusoe. Das lag allerdings daran, dass diese Filme alle Nase lang im Fernsehen liefen und man sich dadurch doch ganz gut das Lesen dieser Geschichten sparen konnte und statt dessen auf Entdeckungsreisen durch das Weltall, oder mit Entdeckern oder Forschern auf Reisen durch den Schwarzen Kontinent gehen konnte.... Also das alte Zeugs halte ich schon nicht für falsch, einfach um einen Einblick in die Geschichte zu bekommen. Harry Potter hingegen, muss ich ehrlich sagen, da bin ich leider selber nicht weiter als durch den allerersten Band gekommen.... ist mir zu viel Fantasiereisenmässig....ausserdem auch hier wieder das gleiche Problem, wie bei vielen anderen Dingen, von denen es Bücher und Filme gibt: Sobald die Filme auf dem Markt sind, hat sich das Lesen für mich erledigt. Da lohnt es sich dann meiner Meinung nach trotzdem, auch mal wieder in die alten Bücher und Geschichten rein zu schauen, da diese nicht mehr an Dauerwiederholung durch die Sender leiden....
Also um ein Kind dazu zu bringen, zu erzählen was es gelesen hat, muss man meines Erachtens schon sowas wie eine Kindergartenerzieherin sein, denn diese Kindergartenerzieher löchern meistens die Kinder, wenn sie irgendwas vorgelesen bekommen danach, was sie sich denn von den Geschichten behalten haben..... Ganz ehrlich: Sowas mag ich eigentlich nicht und finde ich zwar zur Kontrolle dafür, was die Kids eigentlich mitbekommen haben von der Geschichte ganz gut, aber ich mag solche doofe Fragerei nicht, denn dabei wird man einem Kind nicht wirklich gerecht, meiner Meinung nach.... und ein einfaches: Erzähl mal... kann (bzw. sollte man meiner Meinung nach!) man als Erwachsener bloss dann sagen, wenn man selber die Geschichte nicht vorgelesen hat oder halt eben die Geschichte nicht kennt. Alles andere führt nämlich eventuell sonst bloss zu Reaktionen von Kindern, die sich nicht ernst genommen fühlen und das ist absoluter Irrsinn und bringt meiner Meinung nach nur Probleme.
Erzählen, also wirklich bloss dann, wenn sie es möchten, oder höchstens dann, wenn man vielleicht selber ein Prob damit hat die Geschichte vielleicht selber auch nicht wirklich verstanden hat, denn dann sind Fragen wirklich echt und das Interesse daran nicht bloss vorgeschoben.
Ich habe gelegentlich meinem Neffen schon mal Geschichten vorgelesen... Ich glaube das letzte mal, als er gerade im Begriff war, in die 2. oder 3. Klasse zu kommen. Damals haben wir uns beide darauf geeinigt, weil ich so selten da war, dass wir uns das Kapitel, in dem Buch, welches er gelesen hat seitenweise aufteilen, denn er las damals recht mühsam laut vor und ich war der Ansicht, dass man sich damit einfach die Freude am Lesen wirklich gut vermitteln kann. Naja, und ganz ehrlich: Meine Schwester las nie gerne, und auch vorgelesen hat sie nie gerne, deswegen habe ich das dann eigentlich auch gerne gemacht.
Bedauerlich fand ich es bloss, dass mein Neffe mich mal an irgendeinem Weihnachtsfest gefragt hatte, ob ich noch etwas mit ihm spiele bevor er ins Bett muss und ich damals mit meiner Schwester praktisch Streit bekam, weil sie und ihr Mann dann einfach entschieden, dass das nicht geht und den Jungen dann praktisch mit rumgezerre in sein Bett schickten. Das fand ich um ehrlich zu sein nicht in Ordnung, aber das war halt eben das letzte Mal, dass ich ihm was vorgelesen habe.... Ob er mittlerweile selber gerne oder weniger gerne liest, kann ich nicht beurteilen, denn seit der Streitigkeiten in
Meine Mutter hat schon viel gelesen, als ich noch klein war und mich immer mit in die Bücherei genommen. Das hat mich sehr inspiriert, denn ich durfte mir ausleihen und lesen, was ich wollte. Meine Mutter hat mir vorgelesen, bis ich selbst lesen konnte.
vorlesen - vorlesen- und nochmal vorlesen! ich finde die alten klassiker solten schon sein,- schon allein das man sich zusammen darüber unterhalten kann. meine 14 jährige genießt es ihrer mutter bei erzählungen aus solch einem klassiker "auf die sprünge zu helfen" .....
...und solange die körperliche bewegung nicht darunter leidet, lassen wir sie lesen! d.h. solange nichts vernachlässigt wird....( schule , sportverein, freunde )