Wie erkläre ich meinem Sohn (7), dass es einfach eine gewisse Zeit braucht um erwachsen zu werden?
Ich glaube der Jugendschutz oder die Supernanny hätten einiges an mir auszusetzen ;-)
2009-11-26T01:09:20Z
Oder eher gesagt, wie gehe ich am besten damit um?
Ich befinde mich schon seit einiger Zeit in der Situation, (schon Jahre!!!) dass ich Ihn täglich daran erinnern muss, wie alt er eigentlich erst ist. Es kann alles nicht schnell genug gehen, der Drang Dinge zu tun, die eigentlich älteren Kindern vorbehalten sind ist enorm ausgeprägt. Selbstbewusstsein hat er genug und sein Geltungsbedürfnis ist schon stark übertrieben. Würde ich Ihn in manchen Dingen nicht ständig ausbremsen, der Kerl würde glatt vom zehn Meter Turm springen, oder sich in der nächsten Fahrschule zum Führerschein anmelden.
Diese täglichen Konfrontationen wo ich überlegen muss, erlaube ich es oder nicht, macht mich noch wahnsinnig. Ich meine ich will Ihn ja auch nicht in seiner Entwicklung bremsen oder gar behindern.
Ich weiß, im Prinzip ist das ja jetzt keine Frage die man so pauschal beantworten kann, die Themenvielfalt wo solche Entscheidungen getroffen werden müssen, ist dafür einfach viel zu groß. Nennen wir es einfach Zustandsbeschreibung!!!
Vielleicht brauche ich aber auch einfach mal nur ein Paar warme Worte wie „Ach komm Du schaffst das schon, groß werden Sie alle“ oder so ähnlich ;-)
2009-11-26T02:14:56Z
@ Heidi "Will er mehr als er kann oder kann er mehr als Du zuläßt?" sicherlich etwas von beidem. Aber 10 Meter sind ne ganze Menge, das Wasser verzeiht aus dieser Höhe kaum einen Fehler, glaub mir.
Trouble2009-11-26T01:38:35Z
Beste Antwort
Ach was für ein prächtiger Sohn. Und du weißt das ja auch, das geht aus deinen Zeilen nur zu deutlich hervor. Also komm her, lass dich in den Arm nehmen, leg den Kopf an meine Schulter und mach für ein paar Momente die Augen zu. Und dann gehts einfach weiter. Na klar schaffst du das!!!!
Versuch ihm doch eine harmlose Aufgabe zu geben, die er aber einfach noch nicht schaffen kann, weil er zu klein ist. Dann kannst du ihm das vielleicht besser verdeutlichen. Denn es stimmt, dass das Erwachsenwerden Zeit braucht. Vielleicht versteht er das dann besser? Nur so eine Idee...^^
ja, ist bei meinem kleinen (auch 7) genauso. er überschätzt sich massiv. das kommt aber auch daher, dass er wirklich von anfang an sehr selbstständig war. seine ersten worte "leine machn" (alleine machen). auch er wollte im sommer vom zehner springen, meint kommen und gehen zu können, wann er gerade lust hat...naja, ist schwierig. völlig anders als der große (9), der ja auch schon lebhaft ist, aber sich viel besser bremsen/auffangen lässt. eher typ träumerle. aber auch nicht zu unterschätzen, wenn er "wach" ist. der kleine möchte jetzt schon ein handy, hat auch sehr viel kontakt mit älteren kindern, weil er oft auf´m skaterplatz ist, würde am liebsten abends in der dunkelheit noch raus...eben alles ausprobieren, was für sein alter nicht geht. wenn ich, oder auch jemand anderes, was sagt, dann wird erstmal ohne zu überlegen genau das gegenteil behauptet. das nervt oft ganz schön...hat auch ADHS mit großem "H". habe gemerkt, dass er mir aus´m ruder gelaufen ist, solange ich ihm immer alles verboten habe und mich entschlossen, die leine etwas länger zu lassen und das hat ´ne zeit lang auch gut geklappt. okay, ausnahmen gab´s schon immer mal wieder, er hat das möglicherweise auch ausgenutzt. aber nach der schlägerei am dienstag (hatte dazu auch ´ne frage hier drin), stehe ich irgendwie ziemlich ratlos da. 1,23m groß, weißblonde locken, zuckersüßes grinsen, und kommt sich aber vor wie rambo. sorry, dass ich dir keinen rat geben konnte, aber du bist wenigstens nicht alleine...
Lass ihn erst öfter auf dem 1Meterbrett üben. Erklär ihm vor allem,was passiert, wenn man flach aufkommt. Wenn das klappt und er die Sprungtechnik beherrscht, dann lass ihn vom 3er springen. Ein Kleinkind lernt erst strampeln, dann sich drehen, dann den Vierfüßerstand und dann krabbeln und laufen geht erst nur an der Hand und dann erst frei. So ist das mit allen Entwicklungsschritten. Ein Maurer beginnt auch mit dem Fundament und nicht mit dem Dachstuhl.
Will er mehr als er kann oder kann er mehr als Du zuläßt? Ein Kind muss auch mit Niederlagen fertig werden und das würde auch sein Geltungsbedürfnis zügeln, wenn er seine eigenen Grenzen selber kennen lernt. Warum sollte ein 7 jähriges Kind eigentlich nicht vom 10 m Turm springen wenn er es sich zutraut? Was Dich wahnsinnig macht, ist Deine Angst um Deinen Sohn. Denn Du weißt was Du ihm zutrauen kannst - trotzdem hast Du Angst es könnte was passieren.
Natürlich sind 10 m eine Menge. Und es ist abzuwägen ob er ein guter Schwimmer etc. ist. Ausserdem sollte er auch erst sicher vom 3m und 5m Brett springen können. Ich habe dies auch nur als Beispiel genannt. Meine Kinder sind Erwachsen, und ich muss im Rückblick zugeben dass ich sie öfter ausgebremst hatte, als es eigentlich nötig gewesen wäre. Und heute beobachte ich bei meiner Tochter wie sie sich ähnlich verhält. Meine Enkelin darf vieles nicht, obwohl eigentlich gar nichts dagegen spricht.