Kann man an Jesus (NT) glauben und Gott (AT) ablehnen?
Und wie nennt man diese Leute? Sind das die wahren Christen?
2009-11-26T09:55:36Z
Zweitbeste Antwort von Sarnia: "Ich habe öfter den Begriff "jesuanisch" gehört, für Leute, die sich an Jesus orientieren, ohne zur Existenz Gottes Stellung zu nehmen. Ich sympathisiere auch damit. Es müssen also "jesuanische Christen" sein mit dem intergrund "Agnostiker". "
Spenta Mainya2009-11-25T06:52:45Z
Beste Antwort
Ich würde behaupten, dass es oft die Atheisten, Agnostiker und Nichtchristen waren, die die Botschaft Jesu besser verstanden haben als die Christen selbst.
Jesus ist im Verlauf der Jahrhunderte immer weiter überformt worden, und die christliche "Botschaft" und Theologie stand immer in unmittelbarer Korrelation zu den politischen Verhältnissen, dem sozialen Gefüge, dem religiösen Erbe und den wirtschaftlichen Bedingungen der jeweiligen Zeitepoche. Ab und zu kam hier und da ein Erneuerer des Glaubens daher, ziepte sich das eine oder das andere aus der Bibel, und beanspruchte damit zu den Wurzeln des Christentums zurückgekehrt zu sein. Solche Erneuerungsströmungen können sowohl dem konservativen Milieu entspringen wie etwa die Pfingstbewegung, die Zeugen Jehovas oder die katholische Piusbruderschaft, als auch dem progressiven Lager wie zum Beispiel die Befreiungstheologie oder der liberale Protestantismus.
Manche Atheisten und manche Nichtchristen haben die Botschaft Jesu deshalb besser verstanden, weil ihre Sicht auf die Person Jesu nicht durch kirchliche Dogmen, nicht durch theologische Konstrukte, nicht durch christliche Traditionen und Bräuche und auch nicht durch eine Sozialisierung in einem engstirnig-christlichen Elternhaus verstellt war. Man muss nicht an Gott, die Auferstehung, und die Göttlichkeit Jesu glauben, um zu verstehen, was er gepredigt hat. Man muss aber verstehen, welches spezielle Gottesverständnis Jesu eigen war, und in welchen jüdischen Traditionen er stand.
Mit den Forschungsansätzen, die die historisch-kritische Exegese der Theologen oder die Erforschungsmethoden der Religionswissenschaft bieten, ist es möglich, relativ genau zu rekonstruieren, was im NT wirklich der historischen Person zuzurechnen ist, und was der Überformung durch die Anhänger, durch Paulus und durch die Evangelisten geschuldet ist.
Leider agieren aber im Moment in der Öffentlichkeit vorwiegend zwei Fronten gegeneinander, von der die eine aus fanatisch-gläubigen Christen besteht. die in jedem Satz "Jesus Christus" und "Gott" mindestens 5 Mal verwursteln müssen, als wäre das häufige Wiederholen dieser Begriffe schon ein Beweis ihrer Religiösität und Christlichkeit, die aber aber von Jesu Botschaft genauso viel verstanden haben wie der Bock vom Gärtnern, und auf der anderen Seite die Hardcore-Atheisten, die mit lachhaften, pseudowissenschaftlichen Argumenten, bei denen jedem Historiker die Haare zu Berge stehen, die Existenz Jesu abstreiten wollen, weil sie glauben, damit dem christlichen Fundamentalismus den Boden zu entziehen. Bei beiden dieser Strömungen handelt es sich um ein Phänomenen, das man nur psychologisch, anthropologisch und soziologisch untersuchen und verstehen kann, aber nicht theologisch. Es ist auch ein Phänomen, das bald Geschichte sein wird, weil die genannten Positionen Ausdruck einer spezifisch gesellschaftlich-psychologischen Konstellation sind und damit vergänglich und wandelbar.
Jesus ist doch Gott in Menschengestalt! (ab seinem 30.Lebensjahr)! Schon im AT hat Gott gesagt: "Ich (Gott) will mich meiner Herde SELBST annehmen!" (Hesekiel 34:11) Gott hat sich erniedrigt, und nahm Menschengesalt an, um uns ein Beispiel zu zeigen...
"Jesus Christus, welcher, in göttlicher Gestalt war, hielt er's nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäüßerte sich selbst, und wurde den Menschen gleich..." (Philipper 2:5)
Wie kannst du sagen, ich hasse Äpfel und isst welche?
Die Gnostiker waren überzeugt, dass auch Jesus nicht viel vom AT hielt. Seine Handlungen und Aussagen können durchaus so ausgelegt werden, hat er sich doch nicht an all die Gebote gehalten, z.B. am Sabbat Menschen geheilt. Wenn er sich nun trotzdem einiges aus dem AT heraus gepickt hat, war das reines Machtkalkül, die Prophezeiungen sollten ihn als König der Juden bestätigen.
Die Frage ist also nicht, ob man kann, sondern ob man müsste.
Gott selber nicht, aber ich zum Beispiel orientiere mich nur noch an dem was Jesus sagte. Paulus lehne ich total ab, da er in meinen Augen einen der ersten Antichristen darstellt. Er nahm vieles zurück das Jesus sagte und ersetzte es wieder mit Religion und Dogma. Ich denke das war auch einer der Gruende, warum er der einzige war, der je von einem Engel des Teufels besucht wurde.
Das ist allerdings nur meine persoenliche Meinung, Du kannst glauben was und wie Du willst, solange Du es nciht versuchst mir aufzuzwingen.
Na klar! Das mache ich doch schon immer so. An Jesus (NT) glauben und Gott (AT) ablehnen, das ist ganz einfach. Schon Jesus hat das AT in wesentlichen Punkten kritisiert.
Wer wirklich an das NT glaubt, der muss das AT ablehnen (zu 50%). Denn es gibt da Widersprüche.