crisoela
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Vorteile eines Fichtenreinbestandes: sehr schneller Baumwuchs um abgeholzte Wälder zu ersetzen, oder generell um Holz zu bekommen
Nachteile: Verarmung des Bodens weil einseitig, ebenso hohe Anfälligkeit für Schädlinge und Baumkrankheiten, kaum Möglichkeiten für ein ausgewogenes Ökosystem mit verschiedenen Tierarten und Pflanzen, da Nadelhölzer generell mehr wasser verbrauchen und weniger Sauerstoff produzieren, kann man dies auch als Nachteil einordnen.
Am besten sind immernoch ausgewogene Mischwälder.
moschops
Ich komme selbst aus einer Gegend in Deutschland, in der es viele Fichten-Monokulturen gibt.
Das Erste was einem auffällt, wenn man durch diese Wälder -oder besser Forste- geht, ist eine gewisse "Sterilität". Wegen der dichten Bepflanzung (schnelleres Wachstum, höherer Ertrag) liegen in den Forsten meist nur abgestorbene Ãste auf dem Boden, es wächst dort praktisch nichts nach. Solche Monokulturen haben auÃerdem den Nachteil, dass der Schädlingsbefall deutlich höher ist (z. B. Borkenkäfer). Wegen der langen schlanken Stämme und der schweren Baumkronen ist auch die Gefahr von Windbruch höher. Gerade Mitte der neunziger Jahre gab es mehrere schwere Stürme mit Milliardenschäden. Der Vorteil für den Forstwirt liegt natürlich darin, dass solche Flächen leicht abzuernten sind und wegen der Monokultur auch einen hohen Ertrag pro Fläche bringen.
Buchen stellen den "Charakterbaum" in Mitteleuropa dar, sie wachsen langsamer als Nadelbäume, bringen somit auch nicht so schnell Gewinn. AuÃerdem finden sich in Mischwäldern, wie der Name schon sagt, andere Pflanzen und somit auch eine gröÃere Vielfalt an Tieren, was zwar ökonomisch keinen Vorteil bringt, aber ökologisch immens wichtig ist. AuÃerdem sind solche Wälder stabiler, d. h. weniger empfindlich gegenüber Schädlingsbefall. Der gröÃere Freizeitwert solcher naturnaher Wälder sei mal nur am Rande erwähnt.
Kurz gesagt: Dicht bestandene Fichten-Monokulturen sind ökonomisch sinnvoller, da schnellerer Ertrag in wenigen Jahrzehnten. Nachteile: Anfällig für Parasiten und Windbruch, ökologisch arm.
Laubmischwälder sind ökologisch sinnvoller, da höherer Artenreichtum, weniger anfällig gegen Parasiten, Windbruch. Nachteile: Längeres Wachstum, damit spätere Erträge, höherer Aufwand und geringerer Ertrag pro Fläche.