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? fragte in Wissenschaft & MathematikBiologie · vor 1 Jahrzehnt

Was sind vor und nachteile von fichtenreinbestand und buchen-hainbuchen-wald?

2 Antworten

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  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Vorteile eines Fichtenreinbestandes: sehr schneller Baumwuchs um abgeholzte Wälder zu ersetzen, oder generell um Holz zu bekommen

    Nachteile: Verarmung des Bodens weil einseitig, ebenso hohe Anfälligkeit für Schädlinge und Baumkrankheiten, kaum Möglichkeiten für ein ausgewogenes Ökosystem mit verschiedenen Tierarten und Pflanzen, da Nadelhölzer generell mehr wasser verbrauchen und weniger Sauerstoff produzieren, kann man dies auch als Nachteil einordnen.

    Am besten sind immernoch ausgewogene Mischwälder.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich komme selbst aus einer Gegend in Deutschland, in der es viele Fichten-Monokulturen gibt.

    Das Erste was einem auffällt, wenn man durch diese Wälder -oder besser Forste- geht, ist eine gewisse "Sterilität". Wegen der dichten Bepflanzung (schnelleres Wachstum, höherer Ertrag) liegen in den Forsten meist nur abgestorbene Äste auf dem Boden, es wächst dort praktisch nichts nach. Solche Monokulturen haben außerdem den Nachteil, dass der Schädlingsbefall deutlich höher ist (z. B. Borkenkäfer). Wegen der langen schlanken Stämme und der schweren Baumkronen ist auch die Gefahr von Windbruch höher. Gerade Mitte der neunziger Jahre gab es mehrere schwere Stürme mit Milliardenschäden. Der Vorteil für den Forstwirt liegt natürlich darin, dass solche Flächen leicht abzuernten sind und wegen der Monokultur auch einen hohen Ertrag pro Fläche bringen.

    Buchen stellen den "Charakterbaum" in Mitteleuropa dar, sie wachsen langsamer als Nadelbäume, bringen somit auch nicht so schnell Gewinn. Außerdem finden sich in Mischwäldern, wie der Name schon sagt, andere Pflanzen und somit auch eine größere Vielfalt an Tieren, was zwar ökonomisch keinen Vorteil bringt, aber ökologisch immens wichtig ist. Außerdem sind solche Wälder stabiler, d. h. weniger empfindlich gegenüber Schädlingsbefall. Der größere Freizeitwert solcher naturnaher Wälder sei mal nur am Rande erwähnt.

    Kurz gesagt: Dicht bestandene Fichten-Monokulturen sind ökonomisch sinnvoller, da schnellerer Ertrag in wenigen Jahrzehnten. Nachteile: Anfällig für Parasiten und Windbruch, ökologisch arm.

    Laubmischwälder sind ökologisch sinnvoller, da höherer Artenreichtum, weniger anfällig gegen Parasiten, Windbruch. Nachteile: Längeres Wachstum, damit spätere Erträge, höherer Aufwand und geringerer Ertrag pro Fläche.

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