Wie ist es heute in Deutschland und Oesterreich im Vergleich zum Jahr 2000?
Ich habe Europa 2000 verlassen und war seitdem nicht mehr wirklich dort (ein paar kurze Familienbesuche bis vor 5 Jahren, ein kleiner Crash in Frankreich, das war's dann). Ich komme in ein paar Tagen fuer ca. 10 Tage beruflich nach Deutschland und Oesterreich, und bin sehr neugierig, wie sich alles so anfuehlt (ich lebe weitab vom Weltgeschehen, in einem vertraeumten Winkel Suedneuseelands, wo man noch nicht mal was von Bodenheizungen oder Kacheloefen gehoert hat, und wo Ketchup als "Tomatensauce" bezeichnet wird). Wie wird es sein fuer jemanden aus dem Jahr 2000, Deutschland und Oesterreich des Jahres 2009 zu erleben? Was hat sich in den letzten 9 Jahren veraendert, worauf sollte ich mich gefasst machen, und was gibt's nach wie vor?
doitsujin752009-10-31T14:25:17Z
Beste Antwort
Ein Vergleich zu 2000 ist recht, schwer, weil man sicherlich auch die Region berücksichtigen muss. Allgemein fällt schon auf, dass sich eine morbide Untergangsstimmung breit macht, Armut ist mittlerweile auch deutlicher sichtbar. Das spiegelt sich in der zunehmenden Anzahl an Bettlern wieder, viele Leute, die vielleicht vor 9 Jahren noch 'up-to-date' gekleidet waren, tragen heute Kleidung der letzten Jahren, teilweise Jahrzehnte auf, in strukturschwacheren Regionen kann man zunehmend mehr Leerstände oder Ramschläden beobachten. Die Autos in den deutschen Straßen sind im Schnitt so alt wie niemals zuvor, die Abwrackprämie hat für eine Schwämme an billigen Kleinwagen gesorgt, die einen Großteil der billigen Opels und VWs der 80er und frühen 90er dem Recyclingkreislauf zugeführt haben. Kadetts, Golf II, Corsa und Polo II sind heute fast schon ein Kuriosum geworden, angesichts der Produktionszahlen fast schon unglaubwürdig rar. Man bemerkt mehr polnische Kennzeichen und einige Autos aus dem Baltikum.
Die technischen Errungenschaften, Gadgets und elektronischer Schnickschnack sind natürlich, wie auf der ganzen Welt auch, billiger geworden und damit auch hier angekommen. Kulturell würde ich sogar sagen, dass dank des Internets die Welt ein wenig näher zusammengerückt ist. Trends, wie zum Beispiel in der Mode, verbreiten sich schon unmittelbarer als vielleicht noch in den 80ern und 90ern, wo man davon ausgehen konnte, dass Trends, die in Amerika ihren Ursprung haben, ein Jahr später in England und ein weiteres Jahr später dann auch in Deutschland ankamen. Das hat sich deutlich verkürzt, genauso wie der Lebenszyklus einiger Trends, wie überall auf der Welt eben auch. Was einem auch auffallen dürfte, ist der lockerer gewordene Umgang mit nationalen Symbolen wie der deutschen Flagge seit der WM 2006, vielleicht schon seit dem Beginn des Jahrtausends. Das zeigt sich allein schon darin, dass auch Migranten zaghaft beginnen, diese nationalen Symbole für sich zu beanspruchen, was in den 90ern ziemlich undenkbar war. Allerdings lässt sich trotzdem nicht leugnen, dass sich ein zunehmend größer werdender Teil der hier lebenden Ausländer deutlich von der deutschen Alltagskultur abgrenzt. Das wirkt recht schizophren, ist aber beides zu beobachten. Fernsehen hat sich auffällig zum Negativen hin gewandelt, in Richtung Billig-Format und 'Reality'. Diesen Trend gibt es zwar überall auf der Welt, aber Deutschland und Europa scheint da in dieser Hinsicht sogar Vorreiter und Trendgeber für den Rest der Welt zu sein, was man so auch nie erwartet hätte. Musikfernsehen wie MTV und Viva verdient das Label 'Musik' fast schon nicht mehr, weil kaum noch Musik gespielt wird. Im Radio hat deutschsprachige Popmusik einen deutlich höheren Anteil im Programm als vor 10 Jahren, ungefähr vergleichbar mit der 'Neue-Deutsche-Welle'-Zeit. Standup-Comedy ist im Vormarsch. Niemals zuvor sind so viele verschiedene Comedians durch Deutschland getourt und haben noch die letzte Funktionshalle in Hintertupfingen gefüllt. Niemals zuvor wurden Komiker und Kabarettisten so häufig Comedians genannt.
Deutschland steht 2009 auf dem 22. Platz der Länder, in denen es sich "am besten leben läßt".
Siehe: Lebensqualität in Deutschland: 22. Platz 06.10.2009 - von UN
"Die höchste Lebensqualität hat laut UN Norwe- gen."
"Es folgen: Australien, Island, Kanada, Irland, Niederlande, Schweden, Frankreich, Schweiz und Japan. Der "Human Development Report“ sieht auch Österreich, Spanien, Belgien, Italien und Großbritannien vor Deutschland, das den 22. Platz belegt...."
"Deutschland hinkt in puncto Lebensqualität den Top-Nationen hinterher - das besagt zumindest der jährliche Index der Vereinten Nationen. Dort liegt Deutschland auf dem 22 Platz. Davor sind die Nie- derlande, Frankreich, Österreich Spanien, Belgien, Italien und Großbritannien platziert. Das Maß aller Dinge ist Norwegen. Das nordeuropäische Land führt die Liste der am höchsten entwickelten Län- der vor Australien und Island an."... 5. Oktober 2009,
Seit der Einführung des Euro im Jahre 2002 geht es vielen Leuten in Deutschland schlechter mit der Folge, dass der Binnen- markt schwächelt was zur Wirtschafts- und Finanzkrise beiträgt.
Die BRD hat die höchste Mehrwertsteuer.
Siehe:
Nachrichten-Magazin "Der Spiegel" am 02. 05. 2008:
"Jeder dritte Deutsche will die D-Mark zurück"
"Die gute, alte D-Mark: Jeder dritte Deutsche plä- diert einer Umfrage zufolge dafür, dass der Euro abgeschafft und die alte Währung wieder einge- führt wird. Viele sehen im Euro immer noch den "Teuro"---"
Auf Preisschildern, auf, denen früher "DM" stand, steht j jetzt häufig bei gleicher Summe "Euro".
Aber die Einkommen wurden summenmäßig um die Hälfte gekürzt, unter der Bezeichnung "Reformen" wird unser bewährtes Soziales Sicherungs-System syste- matisch zerschlagen und dadurch werden für den Ein. zelnen erhebliche Kosten verursacht, die er selber tragen muss, was natürlich Auswirkungen auf den Lebensstandard hat.
Und es hat uns niemand gefragt, ob wir denn den Euro haben wollen anstelle der Deutschen Mark, welche eine ähnlich wichtige Rolle auf dem Welt- finanzmarkt spielte wie der US-Dollar.
Es geht das Gerücht um, dass jemand, der glaube, unsere "Volksvertreter" vertreten das Volk, der vermute auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten.
Denn unsere "stellvertretenden Volksvertreter" kümmern sich nicht um den Willen des Volkes - sie machen was sie wollen, das Volk wird nie befragt.
So führen sie denn Krieg zu anderen Zwecken als der Verteidigung deutschen Terrotiriums gegen den Wil- len einer Mehrheit. Sie bauen Straßen in Afghanistan, während Sraßen in Deutschland vernachlässigt werden und häufig in schlechtem Zustand sind, weil angeblich nicht genug Geld für deren Reparatur zur Verfügung stünde. (Geld gibt es nur für Leute, die in riskanten Spekulationen Milliarden verspekuliert haben).
Sie mißbrauchen ihre Macht und mißachten Bestim- mungen des Grundgesetzes.
Diese Mißstände (die keinen Anspruch auf Voll- ständigkeit haben) nehmen von Jahr zu Jahr zu. Es gibt wenig Erfreuliches über Deutschland zu berichten.
Bereits 2005 wurde sogar in einer Predigt in der St. Lorenzkirche in Nürnberg gefragt:
Das hatte der Staats- und Verwaltungsrecht- ler Prof. H. von Arnim bereits Jahre zuvor kritisiert:
http://www.hfv-speyer.de/VONARNIM/Volk.htm
"Demokratie ohne Volk" "Plädoyer gegen Staatsversagen, Machtmißbrauch und Politikverdrossenheit"
Nur: Unsere "stellvertretenden Volksvertreter" kümmert das nicht im Geringsten - jene Leute, die noch vor nicht allzu langer Zeit bei jeder passenden und unpasssenden Gelegenheit faselten, "wir sind eines der reichsten Länder der Welt.".
"Armut in Deutschland ist ein wachsendes Problem. Inzwischen sind wieder Millionen Men- schen in einer der reichsten Industrienationen der Welt arm oder von Armut bedroht. Renten, die kaum zum Leben reichen, Niedriglöhne, die keine Familie ernähren können, Arbeitslosen- geld II, das kaum für den Lebensunterhalt aus- reicht:...."
Mancher, der im Ausland lebte und nach Deutschland zurückgekehrt ist, hat das inzwischen bereut.
wenn du ein gelbes häuschen siehst, das ist ein telefon ( funkfernsprechanlage )
wenn du etwas siehst das 4 räder hat, das ist ein auto doch vorsicht man darf seinen führerschein in deutschland schon mit 17 jahren machen.
wenn du bezahlungen tätigst restaurant, hotel, taxi, ... lass dir nicht die Deutsche Mark andrehen, das währe so als wenn du noch mit reichsmark bezahlen würdest