Was ist Glaube eigentlich?

Paulus definierte Glauben in Hebräer 11:1:

"Der Glaube ist die gesicherte Erwartung erhoffter Dinge, der offenkundige Erweis von Wirklichkeiten, obwohl man sie nicht sieht."

Wie sieht ihr das?

2009-10-27T10:31:13Z

@verdinand
Der Text steht so auch in anderen Übersetzungen - manchmal andere Wortwahl - aber mit dem gleichen Inhalt.

Kein Grund also sarkastisch zu werden.

Galaxis2009-10-27T12:02:57Z

Beste Antwort

Glaube ist weit mehr als "nicht wissen". "Nicht wissen" heißt er nur bei Religionsgemeinschaften, die ihren Gläubigen keine schlüssigen Konzepte vorlegen können. Die Bibel in ihrer Gesamtheit ist jedoch von A bis Z schlüssig. Ein roter Faden durchzieht sie vom ersten bis zum letzten Buch/Kapitel/Satz.

Ich habe den Text auch schon einige Male zitiert, aber es hat noch niemand von mir den Beweis dafür angefordert, was ich ziemlich kurios finde. ;-)

Für mich definiert sich Glaube folgendermaßen:

Glaube = Wissen.
Leichtgläubigkeit = Nichwissen.

SiLa2009-10-27T13:23:18Z

Für meine Worte: Glaube ist für einen der Halt für anderen die Sicherheit... An etwas zu glauben erobert einem, macht Mut, gibt selbstwertgefühl..

erhardgr2009-10-27T13:20:38Z

Der Hebräerbrief ist nicht von Paulus. Darin stimmen inzwischen die Exegeten aller Konfessionen überein.
Aber das ist jetzt hier fast egal: Dein Satz Hebr 11,1 ist die vielleicht beste Definition, was unter "Glauben" (griech. pistis, hebr. emuná) zu verstehen ist.
Ich würde allerdings die Fassung der revidierten Lutherbibel von 1984 bevorzugen: "Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht."

Dieser Satz betont, dass Glauben eine auf das Kommende bezogene Sache ist, in seinem Wesen ist der Glaube eine Hoffnung. Der letzte Halbsatz ("... was man nicht sieht") meint dem Sinne nach: "Was noch nicht zu sehen ist".
Glauben ist also nicht "für wahr halten", sondern Vertrauen auf das, was kommt, das "Reich Gottes".

doodlebugger572009-10-27T12:47:09Z

Ich ersetze mal das Wort Glaube durch Aberglaube.. dann liest sich der Satz:

Der Aberglaube ist die gesicherte Erwartung erhoffter Dinge, der offenkundige Erweis von Wirklichkeit, obwohl man sie nicht sehen kann.

Das hoert sich fuer mich logischer an.

Anonym2009-10-27T11:47:26Z

Glaube ist die größte Illusion, der der Mensch je aufgesessen ist. Am Ende seines Lebens wird jeder Gläubige dies erkennen, wenn er in ein großes schwarzes Nichts stürzt und ihn keine Hosianna-singenden Engel erwarten.
DAS wird dann der "offenkundige Erweis von Wirklichkeiten" sein, den die Gläubigen so sehnlich erwarten.

Wie schade, dass sie sich ihr Leben lang derart selbst getäuscht haben, um dann am Ende ihres Lebens so enttäuscht zu werden.

C'est (bzw. c'était) la vie!

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